Nach langer Stagnation hat Dronedaron (Multaq®) die Therapie des Vorhofflimmerns einen
großen Schritt vorangebracht. Es ist das erste Antiarrhythmikum, mit dem es bei Patienten
mit nicht permanentem Vorhofflimmern gelingt, die Frequenz der kardiovaskulär bedingten
Hospitalisationen oder der Todesfälle jeglicher Ursache signifikant zu senken, versicherte
Prof. Hendrik Bonnemeier, Kiel. Aufgrund der überzeugenden Datenlage wurde Dronedaron
in die Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) aufgenommen. Sie empfehlen
es als therapeutische Option der ersten Wahl zur Erhaltung des Sinusrhythmus bei nicht
permanentem atrialem Flimmern/Flattern.
Laut ESC-Leitlinien kommt Dronedaron zudem bei Patienten mit nicht permanentem Vorhofflimmern
und begleitenden kardiovaskulären Risikofaktoren als einziges Antiarrhythmikum in
Betracht, mit dem sich kardiovaskulär verursachte Hospitalisierungen merklich reduzieren
lassen. Nachgewiesen wurde die umfassende Wirksamkeit in der als bahnbrechend geltenden
ATHENA-Studie [1]. Teilnehmer waren Hochrisikopatienten mit paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern/-flattern
aus 551 Zentren, berichtete Prof. Andreas Götte, Paderborn. Über die Dauer von 12
Monaten bekamen 2301 Patienten täglich zweimal 400 mg Dronedaron und 2237 Placebo,
und zwar jeweils zusätzlich zur Standardtherapie.
Unter Verum ging der kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulär veranlasster Krankenhauseinweisung
oder Tod gegenüber Placebo statistisch signifikant um 24 % zurück. Die kardiovaskuläre
Mortalität wurde um 29 % gesenkt. Dronedaron verbesserte die Prognose selbst dann,
wenn das Vorhofflimmern zu einem späteren Zeitpunkt rezidivierte. Bei manifester KHK
in Kombination mit Vorhofflimmern sind zahlreiche Antiarrhythmika kontraindiziert.
Dass Dronedaron gerade bei dieser Konstellation besonders gut wirksam ist, zeigte
sich in der entsprechenden ATHENA-Subgruppe. Bei diesen Patienten wurde das Risiko,
den primären Endpunkt aus kardiovaskulär bedingter Hospitalisation oder Tod jeglicher
Ursache zu erreichen, um 27 % verringert. Ferner wurde das Risiko eines Schlaganfalls
in einer weiteren Subgruppe um 34 % eingedämmt. PD Dr. Ralph Bosch, Ludwigsburg, riet
dazu, die Leberfunktion regelmäßig zu überprüfen, und zwar vor Beginn der Medikation
und danach monatlich während des ersten Halbjahrs, ferner im neunten und zwölften
Monat.
Karl B. Filip, Landsberg am Lech
Quelle: Pressegespräch "500 Tage Dronedaron in Deutschland: Ziele – Grenzen – Chancen
der VHF-Therapie", Juni 2011, Frankfurt am Main. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland
GmbH, Frankfurt am Main