Auf dem Lymphomkongress, dem ICML (International Conference on Malignant Lymphoma)
in Lugano, Schweiz, wurden die Daten der PRIMA-Studie vorgestellt [1]. Dabei bestätigte sich die zentrale Rolle des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers
Rituximab (MabThera®) als wesentlicher Baustein der Therapie des follikulären Lymphoms
(FL) und der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL).
Erhaltungstherapie als Standard in der Erstlinie
Prof. Gille Salles, Lyon, fasste die Daten der von ihm geleiteten internationalen
PRIMA-Studie zusammen: "Ein wesentliches Resultat dieser Studiendaten ist, dass die
Rituximab-Erhaltungstherapie in der Erstlinienbehandlung beim FL unabhängig vom Chemotherapieregime
als Standard für FL-Patienten empfohlen werden kann. Dabei bietet die Erstlinientherapie
die beste Gelegenheit, das Ansprechen zu verbessern und das Überleben zu verlängern."
Die Erhaltungstherapie mit Rituximab in der Erstlinienbehandlung des FL ist auf Grundlage
der PRIMA-Daten seit Oktober 2010 in Europa zugelassen. Anhand der Daten der von ihm
geleiteten randomisierten EORTC-Studie erläuterte Prof. Marinus van Oers, Amsterdam,
die Rituximab-Erhaltungstherapie im Rezidiv des FL [2]. Auch hier zeigte sich bei Rituximab-haltiger Induktion und nachfolgender Erhaltungstherapie
eine deutliche Verlängerung des progressionsfreien Überlebens. Eine Metaanalyse, in
der die EORTC-Daten zusammen mit anderen Studien zur Erhaltungstherapie im Rezidiv
analysiert wurden, zeigte sogar eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens
[3].
Zentraler Baustein der CLL-Therapie
Auch bei der CLL-Therapie, der häufigsten Leukämie älterer Patienten, wird das wirksamste
Chemotherapieregime aus Fludarabin und Cyclophosphamid (FC) um Rituximab ergänzt.
Dabei werden im ersten Zyklus wie beim FL 375 mg/m2, im zweiten bis sechsten Zyklus hingegen jeweils 500 mg/m2 verabreicht. Mit dieser Immunchemotherapie, so Prof. Michael Hallek, Köln, konnten
in der CLL8-Studie der Deutschen CLL-Studiengruppe erstmals die Gesamtüberlebensraten
der körperlich fitten Patienten nach 4 Jahren signifikant von 75,5 auf 81,8 % erhöht
werden [4].
Quelle: Pressemitteilung Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen