Diabetes aktuell 2011; 9(05): 197
DOI: 10.1055/s-0031-1286686
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Deutsche Diabetes-Gesellschaft bezweifelt Aussagekraft – Verordnung von GLP1-Analoga nicht ändern

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Publication Date:
30 August 2011 (online)

 
 

Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) empfiehlt weiterhin, die Verordnungspraxis von sogenannten Inkretin basierten Wirkstoffen wie DDP4-Hemmern (Sitagliptin, Vildagliptin, Saxagliptin) oder GLP1-Analoga (Exenatide, Liraglutide) beizubehalten. Die DDG nimmt damit Stellung zu der ungewöhnlichen Wiedervorlage einer Studie in der Zeitschrift Gastroenterology. Die Autoren weisen für die betroffenen Patienten ein erhöhtes Risiko aus, eine Pankreatitis oder ein Pankreaskarzinom zu erleiden.

Anfang März 2011 hatte die Zeitschrift die online publizierte Studie aufgrund eines anderen Gutachtens zurückgezogen. Nun ist die Studie in einer modifizierten Version erneut erschienen. Die publizierten Daten lassen laut DDG keine abschließende Aussage zu.

Kein Nachweis eines erhöhten Risikos für Pankreaserkrankungen

Den Verdacht eines erhöhten Risikos für eine Pankreatitis oder ein Pankreaskarzinom durch GLP1-Analoga belegt sie jedoch nicht: "Somit besteht nach wie vor kein Grund, die Verordnungspraxis zu ändern", sagt Prof. Stephan Matthaei, Präsident der DDG vom Diabetes-Zentrum Quakenbrück. Die befürchtete Pankreatits durch GLP-1 liege vermutlich unter der Zahl von 1:10 000 und sei damit sehr selten. Zudem belegen die in die Studie einbezogenen klinischen Daten keinen ursächlichen Zusammenhang.

Der Vorgang mache einmal mehr deutlich, wie wichtig der kritische und gewissenhafte Umgang mit wissenschaftlichen Daten sei: "Im Sinne der Patienten muss jedem Verdacht nachgegangen werden", betont Matthaei. Jedoch dürften etwaige Unstimmigkeiten im methodischen Vorgehen niemals zu Lasten der Betroffenen gehen und sollten diese auch nicht unnötig verunsichern.

"Die Ergebnisse der nun mittlerweile 3 vorliegenden Gutachten sprechen dafür, die Langzeitgabe Inkretin basierter Wirkstoffe genau zu beobachten", ergänzt Matthaei.

Pressemitteilung DDG


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