Im August kam es im venezolanischen Bundesstaat Portuguesa zu einem Ausbruch des Venezolanischen
hämorrhagischen Fiebers. Innerhalb von nur 2 Wochen erkrankten 4 Personen. Eine von
ihnen verstarb an den Folgen der Infektion. Der Ausbruch war auf das Dorf Banco Morrones
in der Gemeinde Guaranarito beschränkt.
Zu den anfänglichen Symptomen des Venezolanischen hämorrhagischen Fiebers gehören
Arthralgie, Fieber und Zahnfleischbluten. Später kommt es zu Krämpfen und Hämorrhagie.
Die Mortalität liegt bei 30–40 %.
Die Krankheit, die durch das Guanarito-Virus hervorgerufen wird, wurde 1989 erstmals
beschrieben. Wie andere Neuwelt-Arenaviren auch, tritt das Guanarito-Virus nur sehr
selten in einem sehr kleinen Endemiegebiet auf. Kommt es zu einer humanen Infektion,
ist das Mortalitätsrisiko jedoch hoch, so dass es als mögliche biologische Waffe klassifiziert
wurde. Nach einem ersten größeren Ausbruch des Fiebers im Jahre 1989 wurden nur noch
sporadisch Fälle aus den Bundesstaaten Portuguesa und Barinas gemeldet. Während der
Regenzeit von Juni bis Oktober werden die meisten Fälle registriert.
Abb. 1 Die Zuckerrohrratte (Sigmodon alstom) ist eine der bisher identifizierten Virusträger
des Guanarito-Virus, die das seltene Venezolanische hämorrhagische Fieber auslösen.(Quelle:
Centers for Disease Control and Prevention (CDC)/James Gathany)
Wie bei fast allen anderen Neuwelt-Arenaviren auch, sind Nagetiere das Reservoir der
Erkrankung. Im Falle des Guanarito-Virus konnten bisher die Zuckerrohrratte (Sigmodon
alstoni) und die Zuckermaus (Zygodontomys brevicauda) als Virusträger identifiziert
werden. Die Infektion erfolgt durch Kontakt zu Ausscheidungen der Nager.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed/CDC