Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2011; 18(05): 250-251
DOI: 10.1055/s-0031-1293132
DTG-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe DTG-Mitglieder und Leser der FTR,

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Publication Date:
18 October 2011 (online)

 
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nach Rückkehr aus dem Einsatz in Afghanistan, der mich mit einigen, auch tropenmedizinischen Aspekten in diesem heißen, trockenen und harten Land konfrontiert hat, lese ich von dem unglücklichen US-Soldaten, der zwar den ISAF-Kampfeinsatz heil überstanden hatte, dann aber 2 Monate nach seiner Heimkehr an Rabies gestorben ist. Was für ein vermeidbarer und unsinniger Tod 7 Monate nach dem Biss durch einen streunenden Hund im afghanischen Camp. Entsprechend fällt die Reaktion seiner Familie aus, die mittels Telefon die Entwicklung des Krankheitsbilds Schritt für Schritt mitverfolgen musste. Ganz offenbar liegt eine unselige Kombination aus fehlender Präexpositionsprophylaxe und schlampiger postexpositioneller Impfung vor. Weitere Details sind bisher offiziell nicht mitgeteilt worden. Die Untersuchung des Streuners habe ein negatives Ergebnis erbracht. Man fragt sich, wo und wie diese Diagnostik erfolgt ist.

Während meines Einsatzes hatte ich auch Gelegenheit Health Posts in kleineren Dörfern in den Bergen in der Umgebung von Kunduz zu besuchen. Dort halten einige engagierte Pflegekräfte und Ärzte eine medizinische Grundversorgung unter schwierigen klimatischen und infrastrukturellen Bedingungen aufrecht. Die private Hilfsorganisation wird vom Auswärtigen Amt beziehungsweise dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit finanziert und betreibt auch in der Stadt Taloquan eine funktionierende Einheit für mangelernährte Kleinkinder sowie eine HNO- und Augenklinik.

Krankheiten aus dem Umfeld der Tropenmedizin erleben wir jedoch auch immer wieder vor unserer Haustür. In beziehungsweise in der Nähe meines Urlaubsorts in Südwestfrankreich gab es in den letzten Jahren mehrere Vorfälle: Erst mussten nach dem Auftreten von Tollwut alle Hunde eines Departments in einer teuren und aufwendigen Aktion geimpft werden. Dann haben sich 2 Menschen an der Riviera mit Arboviren infiziert. Dieses Jahr erkrankten mehrere Rinder der Rasse Blondes de Aquitaine an Rindertuberkulose. Größere Viehherden wurden deshalb notgeschlachtet.

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Abb. 1 und 2 Medizinische Versorgung durch engagierte Pflegekräfte und Ärzte in Health Posts in der Umgebung von Kunduz, Afghanistan.
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Abb. 3 Schwierige infrastrukturelle und klimatische Bedingungen für eine Grundversorgung.

Beiträge in FTR und auf www.dtg.org

Wir wollen Sie ermuntern, Ihre Erfahrungen, Anregungen und Aktivitäten auf diesen Seiten zu veröffentlichen und damit an andere Mitglieder weiterzugeben. Das kann ein Text oder auch die Abbildung eines interessanten Befunds oder einer typischen Situation aus den Tropen sein.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist der Europäische Kongress in Barcelona bereits vorüber und wir werden hoffentlich in dem einen oder anderen Beitrag darüber berichten können. Nicht jeder hat ja die Zeit und Gelegenheit nach Barcelona zu fahren.


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Jahreshauptversammlung März 2012

Wir bitten Sie auch um Ihre Vorschläge und Ihre Unterstützung für die Vorbereitungen unserer Versammlung im März 2012. Die Vorschlagsfrist für Vorstandsmitglieder ist satzungsgemäß am 1. Oktober abgelaufen. Im Rahmen der Versammlung werden wir jedoch auch den Preis für Tropenmedizin 2012 an einen jungen Wissenschaftler vergeben. Vorschläge und Bewerbungen können bis Ende des Jahres eingereicht werden. Alle weiteren Informationen sind dazu auf der Homepage, http://www.dtg.org/91.html.


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Veranstaltung für jüngere Mitglieder

Eine Veranstaltung gerade für die jüngeren Mitglieder der DTG, für Studierende und alle, die in den Tropen arbeiten und lernen wollen, findet am 12.11.2011 von 10 bis 18 Uhr, Hörsaal im Haus Michael, Mariannhillstr. 1c, 97074 Würzburg, veranstaltet vom Forum für Internationale Gesundheit, www.foring.org, statt.

Es grüßen Sie herzlich
Prof. Dr. Thomas Löscher und Dr. Hinrich Sudeck

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Thomas Löscher, München
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Hinrich Sudeck, Hamburg

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Abb. 1 und 2 Medizinische Versorgung durch engagierte Pflegekräfte und Ärzte in Health Posts in der Umgebung von Kunduz, Afghanistan.
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Abb. 3 Schwierige infrastrukturelle und klimatische Bedingungen für eine Grundversorgung.
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Thomas Löscher, München
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Hinrich Sudeck, Hamburg