Boutonneusefieber in Israel
In Israel erkrankte letzten September eine Person am Boutonneusefieber. Die Betroffene
war 4 Mal innerhalb einer Woche mit Ausschlägen, stärker werdenden Kopfschmerzen und
zunehmender Muskelschwäche im Krankenhaus, bevor die Diagnose erfolgte. Es kam zu
einem Multiorganversagen mit intensivmedizinischer Behandlung. Nach langwieriger Rehabilitation
ist sie inzwischen wieder vollständig genesen.
Das Bakterium Rickettsia conorii ruft Boutonneusefieber, auch afrikanisches Zeckenbissfieber
genannt, hervor. Es gibt 4 Subtypen. Die Ursache in diesem Fall, R. connorii subsp.
israelensis, wurde bisher in Israel, Sizilien, Portugal und einigen Gebieten Nordafrikas
nachgewiesen. Die Anzahl der gemeldeten Infektionen ist relativ gering: Israel dokumentierte
in den beiden vergangenen Jahren 13 beziehungsweise 15 Fälle von unspezifizierten
Rickettsiose-Erkrankungen.
HIV in Kirgisistan
In Kirgisistan werden derzeit tausende von ehemaligen Krankenhauspatienten auf HIV/AIDS
getestet. Bestätigt wurde die Infektion bisher bei 270 von 110 000 getesteten Kindern.
Es ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass sich durch die mangelhafte Krankenhaushygiene
in den vergangenen Jahren Dutzende von Menschen mit HIV/AIDS infizierten. Bisher wurden
6 Krankenhausmitarbeiter deshalb zu Gefängnisstrafen verurteilt und 8 weitere sind
angeklagt. Das Problem scheint jedoch im kirgisischen Gesundheitssystem zu liegen
– und weniger im Fehlverhalten einzelner Angestellter.
Schlafkrankheit in Kenia
Ein deutscher und ein belgischer Tourist erkrankten unabhängig voneinander zwischen
Ende Januar und Mitte Februar an der Schlafkrankheit. Die Infektion erfolgte in beiden
Fällen wahrscheinlich während Aufenthalten im kenianischen Naturschutzgebiet Masai
Mara.
Der Erreger, der Einzeller Trypanosoma brucei, kommt ausschließlich im Afrika südlich
der Sahara vor. Tansania, Äthiopien, Mali, Sierra Leone, Nigeria, Angola und Madagaskar
sind die Staaten mit den meisten gemeldeten Infektionen pro 100 000 Einwohner. Die
aktuellen Fälle machen deutlich, dass in Kenia ebenfalls ein Infektionsrisiko für
Urlauber besteht – auch wenn Kenia selten Erkrankungen meldet.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed