Eine deutliche Aufwertung hat der Wirkstoff Eribulin in den neuen Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft
Gynäkologische Onkologie (AGO) e.V. erfahren. Der Wirkstoff wird uneingeschränkt als
ein Mittel der Wahl für die Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem
Brustkrebs nach Taxan- und Anthrazyklin-Vorbehandlung aufgeführt.
Die Aufwertung in den aktualisierten AGO-Leitlinien erfolgte auf Basis der Ergebnisse
der EMBRACE-Studie (Eisai Metastatic Breast Cancer Study Assessing Treatment of Physician's
Choice (TPC) Versus Eribulin E738), in der eine gute klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit
des Wirkstoffes dokumentiert worden war. Ferner wurde ein statistisch eindeutiger
und klinisch relevanter Überlebensvorteil durch die Behandlung mit Eribulin (Halaven®)
bei Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs nach bereits erfolgter Behandlung mit
einem Taxan und einem Anthrazyklin belegt [
1
].
Signifikanter Überlebensvorteil
In der Studie waren 762 Frauen mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom,
die mit mindestens 2 Chemotherapien im fortgeschrittenen Stadium behandelt wurden
und bereits ein Anthrazyklin und ein Taxan erhalten hatten, mit Eribulin oder einer
Therapie nach Wahl des Arztes (TCP, Treatment of Physician's Choice) behandelt worden.
Eribulin führte dabei zu einer signifikanten (p = 0,014; HR 0,74) und klinisch relevanten
Verlängerung des Gesamtüberlebens von im Mittel 10,5 auf 13,2 Monate gegenüber der
Vergleichsgruppe [
2
]. Die Behandlung mit Eribulin bewirkte auch dann einen signifikanten Gesamtüberlebensvorteil,
wenn Patientinnen, die in der Vergleichsgruppe eine Medikation erhielten, die sie
bereits in einer früheren Therapielinie bekommen hatten (Re-Induktion), aus der Analyse
ausgeschlossen wurden.
Die Verträglichkeit des Wirkstoffs, der bislang als einziges Monotherapeutikum bei
stark vorbehandelten Frauen mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom
aufgrund eines signifikanten und klinisch relevanten Überlebensvorteils zugelassen
wurde, ist gut etabliert und für diese Patientenpopulation angemessen. Das Verträglichkeitsprofil
ist typisch für eine gegen Tubulin gerichtete Substanz und zeigt keine unerwarteten
Effekte.
Innovatives Zytostatikum mit einzigartigem Wirkprofil
Eribulin ist dabei ein Mikrotubulihemmer, der weder Taxan- noch Vincaalkaloid-basiert
ist und somit über einen spezifischen Wirkmechanismus zur Apoptoseinduktion führt.
Dies kann die in der EMBRACE-Studie belegte überlegene klinische Wirksamkeit von Eribulin
gegenüber der herkömmlichen Behandlung bei stark vorbehandelten Frauen mit Brustkrebs
erklären. Das Design der Studie war in Abstimmung mit der europäischen Zulassungsbehörde
EMA (European Medicines Agency) gewählt worden, weil es für derart vorbehandelte Frauen
keine Standardtherapie mehr gibt.
Die Studie war so konzipiert, dass eine Verlängerung des Gesamtüberlebens (primärer
Endpunkt) unter realitätsnahen Bedingungen dokumentiert werden konnte.
Quelle: Pressemitteilung Eisai GmbH