Kongress der Interventionellen Radiologie ist vollständig mit dem DeGIR / DGNR-Stufenkonzept
synchronisiert – attraktives Programm mit Live-OPs und Hands-On-Workshops – Studenten
und Doktoranden können sich freien Eintritt sichern
PD Dr. Thomas J. Kröncke, Berlin, Kongresspräsident des IROS 2013
? Herr Dr. Kröncke, was ist für Sie als Kongresspräsident das Besondere am IROS?
Besonders hervorheben möchte ich die familiäre Atmosphäre, die den Austausch zwischen
den Kolleginnen und Kollegen fördert und die Interventionelle Radiologie der 3 Länder
näher zusammenführt. Gleichzeitig ist der IROS mit rund 800 Teilnehmern in den letzten
Jahren der bedeutendste Kongress für Interventionelle Radiologen im deutschsprachigen
Raum. Er bildet das gesamte thematische Spektrum des Faches ab und informiert über
Innovationen in Wissenschaft, Forschung und Technologie. Aber nicht nur das: Der IROS
ist auch der führende Fortbildungskongress der Interventionellen Radiologie.
Ein Highlight des IROS werden die live übertragenen Interventionen aus dem Klinikum
Darmstadt und dem Klinikum Elisabethinen in Linz sein. Die Kongressteilnehmer sind
nicht bloß Zuschauer, denn sie können auch Fragen stellen. Versierte Moderatoren werden
die einzelnen Schritte erläutern und auch Nachfragen an die Operateure stellen. Der
starke Praxisbezug zieht sich durch den gesamten IROS: Ärzte und MTRA können selbst
Hand anlegen bei Hands-On-Workshops. Themen dabei sind unter anderem Grundzüge der
Embolisation, die Therapie des Schlaganfalls, Interventionen bei Aortenaneurysmen
oder zentralvenöse Zugänge.
? Welche Rolle spielt der Kongress für Interventionalisten, die an der zertifizierten
Qualitätssicherung der DeGIR und der DGNR teilnehmen möchten?
Wir haben das Erfolgsmodell der zertifizierten Fortbildung für den IROS 2013 ausgeweitet.
Alle thematischen Module der zertifizierten Fortbildung von DeGIR, ÖGIR und der Deutschen
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) werden mit insgesamt 32 Basis- und Spezialkursen
abgedeckt. Teilnehmer können so ihre Zertifizierung in Interventioneller Radiologie
erwerben, die Basis-Qualifizierung (Stufe 1) oder die Spezialisierung (Stufe 2).
Das zertifizierte Fortbildungsprogramm richtet sich nicht nur an interventionell erfahrene
Kolleginnen und Kollegen, sondern auch und gerade an jene, die sich noch in der Ausbildung
befinden. Wir wollen den IROS als Ausbildungskongress noch bekannter machen. Vielen
Radiologen in einer Leitungsposition ist noch gar nicht bewusst, dass sich Assistenzärztinnen
und Assistenzärzte auf dem IROS optimal in Theorie und Praxis der Interventionellen
Radiologie weiterbilden können.
? Welche wissenschaftlichen und technischen Trends werden diskutiert?
Es gibt auf vielen Feldern Neuerungen, ich möchte stellvertretend 3 benennen: Wir
sprechen über die Versorgung von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit
(PAVK), bei der derzeit noch umstritten ist, ob medikamentenbeschichtete Ballons und
Stents ihren Stellenwert langfristig halten werden. Dann geht es uns um Eingriffe
an der Niere, zum Beispiel den aktuellen Stellenwert der Ballon-Angioplastie bei der
Nierenarterienstenose oder das noch relativ junge Verfahren der renalen Denervation
bei therapierefraktärem Hypertonus. Schließlich nehmen wir u. a. die interventionell-onkologischen
Verfahren der lokoregionären Tumortherapie der Leber in den Blick.
? Lohnt es sich für den radiologischen Nachwuchs, den IROS zu besuchen?
Wir wollen auch dem Nachwuchs einen Einblick in die Welt der interventionellen Radiologie
ermöglichen. Gerade für junge Kolleginnen und Kollegen ist es spannend und wichtig,
Kontakte zu knüpfen und zu erfahren, wie sich die interventionelle Radiologie in der
Praxis darstellt. Deshalb ist der Eintritt für 30 Doktoranden frei. Tickets werden
auf „First come – first served“-Basis vergeben. Die Teilnahme für Studierende ist
kostenlos.
? Herr Dr. Kröncke, man kannte ja den IROS bislang als österreichischsüddeutsche Veranstaltung.
Warum findet der IROS erstmals in Berlin statt?
Bislang hatte der Kongress aufgrund seiner Entstehungsgeschichte einen starken regionalen
Bezug. Nachdem sich die deutsche, österreichische und schweizerische Fachgesellschaften
für die Organisation des IROS zusammengeschlossen haben, ist der Anspruch ein anderer:
Der IROS ist kein lokales Symposium mehr, sondern der bedeutendste Kongress im deutschsprachigen
Raum. Deshalb wagen wir diesmal den Sprung von den ursprünglichen Kongress-Standorten
München und Salzburg nach Berlin, um neben den Kolleginnen und Kollegen aus Österreich
und der Schweiz auch die interventionellen Radiologen in ganz Deutschland anzusprechen.
Und Berlin ist doch immer eine Reise wert…
Der IROS (Interventionell Radiologisches Olbert-Symposium) 2013 findet vom 17.–19. Januar im bcc am Alexanderplatz in Berlin statt. Der Kongress ist die Dreiländertagung der Deutschen, Österreichischen und
Schweizerischen Gesellschaften für interventionelle Radiologie (DeGIR, ÖGIR & SSCVIR).
Anmeldung und weitere Informationen unter: http://www.irosonline.org/
PD Dr. Thomas J. Kröncke, MBA, EBIR ist Vorstandsmitglied der DeGIR und Stellvertretender
Direktor der Klinik für Radiologie (Campus Mitte) der Charité Berlin. Eines seiner
Schwerpunktgebiete ist die Myomembolisation, die er maßgeblich in Deutschland etabliert
hat.