Das Ebolafieber ist diesen Sommer auf beiden Seiten der Grenze zwischen der Demokratischen
Republik Kongo und Uganda ausgebrochen. Erste Verdachtsfälle meldete Anfang Juli der
Distrikt Kibaale im Westen Ugandas. Bis Anfang August erkrankten hier 24 Menschen.
An den Folgen verstarben 17 von ihnen.
Nachdem alle Kontaktpersonen der Erkrankten eine 3-wöchige Beobachtungszeit ohne Auffälligkeiten
abgeschlossen hatten und keine neuen bestätigten Fälle mehr aufgetreten waren, standen
die zuständigen Behörden Anfang September kurz davor, den Ausbruch für beendet zu
erklären. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt 2 neue Verdachtsfälle – eine junge
Frau sowie ihr 4-jähriges Kind, die zu keinem der bekannten Ebolapatienten Kontakt
gehabt hatten. Eine labordiagnostische Bestätigung, dass es sich auch hier tatsächlich
um Ebola handelte, lag allerdings bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Nur wenige Wochen nach den ersten Fällen in Uganda meldete auch die Provinz Orientale
im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo mehrere Ebolafälle. Bis Anfang Oktober
belief sich hier die Zahl der Verdachtsfälle auf 81 (davon 20 bestätigt). An den Folgen
der Infektion verstarben 36 Patienten.
Das Reservoir der Ebolaviren und ihr Übertragungsweg auf den Menschen sind bislang
noch nicht vollständig aufgeklärt. Meist werden Flughunde, insbesondere der hier abgebildete
Nilflughund, Rousettus aegyptiacus, als Hauptreservoir vermutet. Bei den diesjährigen
Ausbrüchen gibt es jedoch Hinweise darauf, dass sich die Indexfälle durch einen Affenbiss
beziehungsweise Verzehr von Antilopenfleisch infizierten.
Quelle: Adrian Pingstone
Die beiden betroffenen Regionen sind nur durch den Albertsee voneinander getrennt.
Deshalb wurde zunächst eine Ausweitung des ugandischen Ausbruchs ins Nachbarland vermutet.
Es sind jedoch 2 voneinander unabhängige Ausbrüche: Das Sudan-Ebolavirus hat die Infektionen
in Uganda hervorgerufen, während in der Demokratischen Republik Kongo das Bundibugyo-Ebolavirus
für die Erkrankungen verantwortlich war. Die geografische und zeitliche Nähe zwischen
den beiden Ausbrüchen führte zu Spekulationen über mögliche begünstigende Umweltfaktoren.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, >Bad Doberan
Quellen: promed; WHO