Zum Artikel „
Top Ten der Absetzungsgründe
“, physiopraxis 9/12
Abrechnung von Zertifikatspositionen
Sehr geehrte Damen und Herren,
beim Artikel „Top Ten der Absetzungsgründe“ von Dr. Michael Heinen wurde ich aus
Punkt 5 „Keine Zulassung für abgerechnete Leistungen“ nicht wirklich schlau. Daher
meine Frage: Darf in einer Einrichtung/Praxis mit nachgewiesenem Zertifikat in Manueller
Therapie des Abteilungsleiters auch ein Kollege ohne MT-Zertifikat ein solches Rezept
übernehmen bzw. die Patienten behandeln? Gibt es hierbei für normale Physiotherapiepraxen
und zugelassene Rehazentren einen Unterschied?
Physiotherapeut aus Deutschland (Name Redaktion bekannt)
Antwort des Autors
Was den konkreten Fall angeht, so darf selbstverständlich nur derjenige Therapeut
ein MT-Rezept ausführen, der auch selbst das MT-Zertifikat hat. Es reicht nicht aus,
wenn der Praxisinhaber oder Abteilungsleiter die Berechtigung hat. Wenn Rehabilitationseinrichtungen
eine Zulassung nach § 124 Abs. 3 SGB V haben, gelten die gleichen Voraussetzungen
zur Abgabe von Zertifikatspositionen wie für normale Physiotherapiepraxen auch.
Dr. Michael Heinen
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Zum Kommentar „
Wann protestieren die Physiotherapeuten?
“, physiopraxis 10/12
Geschlossen für bessere Bedingungen kämpfen
Grüß Gott,
ich bin seit 1999 Krankenpfleger und auf einer nephrologischen Intensivstation angestellt.
Meine Frau ist Physiotherapeutin, und ich lese mit großem Interesse die Zeitschrift
physiopraxis. In der Oktober-Ausgabe ist mir der Kommentar aufgefallen „Wann protestieren
die Physiotherapeuten?“.
Ich beziehe die Gewerkschaftszeitschrift von verdi und habe für bessere Arbeitsbedingungen
und Bezahlungen in der Pflege unter anderem auch in Berlin zwölf Wochen gestreikt.
Als ich zurückkam auf Station, fragte mich eine Kollegin: „Na, wie geht es eurem Streik?“
Ein weiteres Erlebnis: Patienten werden von anderen Stationen auf unsere Station verlegt
und manche Kommentare wie „Na, wie ist der denn gepflegt?!“ erübrigen sonstige Fachqualifikationen.
Geschlossenheit, gemeinsam etwas zu erreichen, wird in vielen Berufssparten einfach
zu wenig praktiziert. Das ist nicht nur eine Mentalität von Physiotherapeuten! Es
gibt eine Geschlossenheit: in der Ausübung der beruflichen Pflichten. Überstunden
und Personalmangel sind in unserer Sparte tagtäglich im Gespräch. Aber die meisten
Mitarbeiter üben einfach ihre Pflicht aus. Würde da eine Geschlossenheit entstehen
(zum Beispiel pünktlich die Arbeit beenden, Pausen einhalten ...), wie sähe es dann
in unseren Krankenhäusern aus?! Das große Problem bei dieser Sache sind die befristeten
und unbefristeten Arbeitsverträge, die ein konsequentes Handeln verhindern - sei es
aus Trägheit oder Feigheit. Wer will bzw. traut sich da noch streiken zu gehen? Ich
liebe meine Arbeit, aber ich lasse mir nicht alles gefallen. Wir sollten alle geschlossen
für bessere Bedingungen und eine bessere Bezahlung einstehen.
Schöne Grüße Gerald Hohmann, Krankenpfleger aus Deutschland