Eine lang anhaltende Exposition gegenüber organischen Stäuben in Kompostieranlagen
               erhöht das Risiko von chronischem Husten und Schleimhautreizungen. Zu diesem Ergebnis
               kommt der Forschungsbericht "Gesundheitsrisiken durch biologische Arbeitsstoffe in
               Kompostierungsanlagen", den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
               (BAuA) im November veröffentlicht hat. Der abschließende Bericht wertet die Ergebnisse
               einer weltweit ersten Langzeitstudie im Bereich Kompostierung aus. Ziel der Beobachtung
               über einen Zeitraum von 12–13 Jahren war es, den Einfluss organischer Stäube (Bioaerosole)
               auf den Gesundheitszustand von aktuellen und ehemaligen Beschäftigten in Kompostierungsanlagen
               zu untersuchen. Zwar haben sich die Lungenfunktionswerte der untersuchten Mitarbeiter
               verschlechtert, jedoch ist dies auch der Fall bei den ausgeschiedenen Beschäftigten
               (Drop-Outs) und in den Kontrollgruppen.
          
         		
         
            		
            Der BAuA-Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass es keinen gesicherten Zusammenhang zwischen
               einer Lungenfunktionseinschränkung und dem ständigen Kontakt zu Bioaerosolen gibt.
               Auch Allergien gegen Schimmelpilze und andere Mikroorganismen sind bei den untersuchten
               Kompostierarbeitern eher unterdurchschnittlich ausgeprägt. Hingegen weisen die ausgeschiedenen
               Beschäftigten die höchste Sensibilisierungsrate auf. Dieser Befund lässt sich mit
               dem "Healthy-Worker-Survivor- Effect" erklären. Das bedeutet, dass Beschäftigte langfristig
               einen Beruf ausüben, wenn sie die beruflich bedingten Belastungen gesundheitlich gut
               vertragen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe leiden Kompostierarbeiter vermehrt unter
               Husten und Schleimhautreizungen insbesondere der Nase und Augen. Dies weist auf eine
               Erkrankung  mit dem Mucous Membrane Irritation Syndrom (MMIS) hin. Diese MMIS-Symptome
               waren bei allen ehemaligen Beschäftigten vorhanden und hatten nach Ausscheiden aus
               dem Beruf deutlich abgenommen. Die ehemaligen Mitarbeiter klagten ebenfalls über Husten,
               der nicht nach Aufgabe der Tätigkeit verschwand. Hier gehen die Forscher von einer
               Chronifizierung im Sinne einer chronischen Bronchitis aus, die sich durch den langjährigen
               Kontakt mit Bioaerosolen entwickelt hat.
 
            		
            
               Nach einer Mitteilung der BAuA, Berlin