ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(12): 654-655
DOI: 10.1055/s-0032-1333172
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pressekonferenz im Rahmen des Zahnsymposiums im Dr. Wolff-Insitut – Apatit-haltige Zahnpasta schützt Zähne und Zahnfleisch

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Publication Date:
03 January 2013 (online)

 

    Im direkten Vergleich konnte nun erstmals gezeigt werden, dass eine Zahncreme mit 20 % Zinkcarbonat-Hydroxylapatit (Biorepair®) einen ebenso guten Schutz gegen Plaquebildung und Parodontitis bietet, wie eine fluoridhaltige Anti-Plaque-Zahnpaste (Meridol® mit Natriumfluorid).

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    V.l.n.r.: Prof. Karl-Heinz Kunzelmann, Prof. Benjamin Ehmke, Eduard R. Dörrenberg, Prof. Gottfried Schmalz.

    Die große, randomisierte und doppelt verblindete Studie, die das belegt, wurde im Rahmen einer klassischen, klinischen Pardontitisbehandlung über 3 Monate durchgeführt. Die Ergebnisse stellte Prof. Benjamin Ehmke, Münster, während eines Zahnsymposiums im Dr. Wolff-Institut in Bielefeld Vertretern der Fachpresse vor. Die 74 Probanden, die an 2 Studienzentren der Universitäten Würzburg und Münster rekrutiert worden waren, litten an leichter bis mittelschwerer Parodontitis. Die ersten beiden Termine dienten zunächst der Erfassung der Plaquebildung. Im Anschluss an eine oberflächliche Reinigung putzten sich die Studienteilnehmer ihre Zähne dann 4 Wochen lang mit einem der beiden Testprodukte. Wie Ehmke betonte, erhielten sie dafür keine weiteren Instruktionen. "Die Probanden sollten ihre Mundhygiene wie gewohnt durchführen. Sie hatten lediglich die Anweisung, ausschließlich das Testprodukt dafür zu benutzen", betonte der Zahnmediziner. "Denn wir wollten in dieser 1. Studienphase untersuchen, welcher Effekt sich allein durch die tägliche Mundhygiene mit dieser Zahnpasta unter realen Bedingungen erreichen lässt", so Ehmke.

    Erst im Anschluss an diese 4 Wochen erfolgte eine professionelle Zahnreinigung mit Putzinstruktion und eine 8-wöchige Anwendung der Testprodukte. Zur Beurteilung des Effekts der beiden Testprodukte dienten die klinischen Parameter Plaquebildungs-Index (PFRI), Plaque-Index (PI), Gingiva-Index (GI), Zahntaschentiefe (PPD), Blutung nach Sondierung (BAS) und Attachment. Zusätzlich wurde anhand zweier klinischer Fragebögen, des OHIP-G-49 (Oral Health Impact Profile) und des Zuf-8, die Zufriedenheit der Probanden mit der Mundhygiene ermittelt.

    Schon durch die alleinige Anwendung der Zahnpasta während der 1. Studienphase habe sich eine deutliche Besserung gezeigt, unterstrich Ehmke. In der 2. Studienphase konnte der Hygienezustand nach professioneller Zahnreinigung und Putzinstruktion, insbesondere in Bezug auf Plaque und Gingiva, nicht nur gehalten, sondern sogar noch weiter verbessert werden. Dabei schnitt die fluoridfreie Zahnpasta Biorepair gleich gut ab wie das fluoridhaltige Vergleichsprodukt. "Beide beeinflussten klinisch die supragingivale Plaque vergleichbar", stellte Ehmke fest. Auch hinsichtlich der klinischen Parameter sowie der Patientenzufriedenheit habe sich kein Unterschied gezeigt, so der Experte. Damit sei nun nachgewiesen, dass Zinkcarbonat-Hydroxylapatit in der Zahnvorsorge effektiv gegen Plaque, eine Hauptursache krankhafter Veränderungen an Zahnschmelz und Peridont, eingesetzt werden könne.

    Birgit Matejka, München

    Quelle: Pressekonferenz im Rahmen des Zahnsymposiums im Dr. Wolff-Institut am 20. Oktober in Bielefeld


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    V.l.n.r.: Prof. Karl-Heinz Kunzelmann, Prof. Benjamin Ehmke, Eduard R. Dörrenberg, Prof. Gottfried Schmalz.