Die Stickoxidfraktion im Atemexalat (FeNO) ist heute ein wichtiger Biomarker für Diagnose
und Management des Asthma bronchiale. Bei Rauchern ist der FeNO-Wert allerdings verringert.
Da rund 20–35 % der Asthmatiker auch rauchen, haben A. Malinovschi et al. nun den
diagnostischen Wert von FeNO bei Rauchern analysiert.
Respir Med 2012; 106: 794–801
Dazu untersuchte das skandinavische Forscherteam insgesamt 282 Personen im Alter zwischen
14 und 44 Jahren, mit einem symptomatischen Asthmaverdacht. 108 von ihnen hatten nie
geraucht, 62 waren ehemalige Raucher und 112 rauchten zum Zeitpunkt der Untersuchung.
Die Teilnehmer waren Teil einer größeren Kohorte von 686 Personen mit Atemwegssymptomen
aus einer populationsbezogenen Zufallsstichprobe von 10 400 Personen in Schweden.
Damit entsprechen sie dem Klientel mit Atemwegssymptomen in der primärärztlichen Versorgung,
was den besonderen Wert der Studie ausmacht.
Um dem Verdacht eines Asthma bron-chiale bei den 282 hier untersuchten Personen nachzugehen,
ermittelten die Autoren FeNO, Lungenfunktionsparameter sowie die bronchiale Reagibilität
und führten Allergietests durch. 96 Teilnehmer erfüllten die Kriterien einer Asthmadiagnose.
Das Fazit der Autoren: Anhand des FeNO-Werts kann bei aktuellen Rauchern ebenso gut
zwischen Asthmatikern und Nicht-Asthmatikern differenziert werden wie bei Nichtrauchern.
(Bild: ccvision.)
Vergleichbare Werte
In allen 3 nach dem Rauchverhalten getrennt ausgewerteten Gruppen wiesen Patienten
mit einer Asthmadiagnose höhere FeNO-Werte auf als Studienteilnehmer ohne Asthmadiagnose
(p < 0,001). Der prozentuale Anstieg des FeNO nahm abhängig vom Rauchverhalten leicht
ab mit 76 % bei Nicht-, 71 % bei Ex- und 60 % bei aktuellen Rauchern. Der Wert der
Area-under-the-ROC-Curve (AUC) war in allen Gruppen vergleichbar mit 0,72 bei Nichtrauchern,
0,74 bei Exrauchern und 0,70 bei aktuellen Rauchern. Um eine hohe Sensitivität und
Spezifität zu erreichen, mussten die Schwellenwerte bei Rauchern gegenüber Nichtrauchern
allerdings um etwa 30 % reduziert werden, nämlich für eine Spezifität von 90 % von
31 ppb bei Nichtrauchern auf 22 ppb bei aktuellen Rauchern und für eine Sensitivität
von 90 % von 10 ppb bei Nichtrauchern auf 7 ppb bei aktuellen Rauchern.
Nach Angaben der Autoren kann anhand des FeNO-Werts bei aktuellen Rauchern ebenso
gut zwischen Asthmatikern und Nicht-Asthmatikern differenziert werden wie bei Nichtrauchern.
Allerdings müssen für eine vergleichbare Sensitivität und Spezifität niedrigere Schwellenwerte
angesetzt werden. Diese Cut-off-Werte sollten in weiteren Studien präzisiert und validiert
werden.