Clausing P, Koch U., Preusker U., Wandschneider U.
Handbuch für die Reha-Praxis.
Hrsg.
Heidelberg: medhochzwei; 2012. 295 Seiten, 74,95 Euro
ISBN: 978-3-86216-086-0
[1] Die Herausgeber des im Herbst 2012 erschienenen Buches starten im Vorwort mit einem
hohen Anspruch: Es biete „eine sichere Grundlage für alle zentralen Aspekte der täglichen
Arbeit der Rehabilitationseinrichtungen – über alle Berufs- und Hierarchiegruppen
hinweg, für Neueinsteiger ebenso wie für diejenigen, die schon längere Zeit im Reha-Bereich
arbeiten“.
Das Buch liefert auf knapp 300 Seiten ein umfassendes Spektrum an Themen, die in
11 Kapiteln von namhaften Autoren bearbeitet werden: Zunächst werden wichtige „klassische“
Themen wie Grundlagen, gesetzliche Renten- und Krankenversicherung, stationäre/ambulante
Formen sowie die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement in der Rehabilitation
dargestellt, anschließend folgen moderne Management-Konzepte zu den Themen, Strategie,
Patienten, Marketing und Betriebsführung in rehabilitativen Einrichtungen vorgestellt.
Ein mit über 200 Seiten sehr umfangreicher Teil zum Management in den Rehabilitationseinrichtungen
unterscheidet dieses Buch von anderen (Lehr-)Büchern zur Rehabilitation. In diesem
Abschnitt geht es zunächst um die Strategie der Kliniken. In Unterkapiteln (z. B.
zur Marken-, Indikations-, Qualitäts- und Kommunikationsstrategie) erhalten die Leser
viele praxisrelevante Informationen auf einem mittleren Detaillierungsniveau. In einem
Kapitel zum Patientenmanagement werden diejenigen Teilprozesse der Rehabilitation,
für welche die Einrichtungen verantwortlich sind, in chronologischer Reihenfolge von
der Einladung der Patienten bis zur Entlassung und Abreise beschrieben. Diese Einzelschritte
sind auch das zentrale Thema des nachfolgenden Kapitels, wobei der Fokus hier mehr
auf die konzeptuellen Grundlagen gelegt wird und die Teilprozesse in einen Behandlungspfad
eingeordnet werden. Wichtige Themen des Kapitels zu Mitarbeitern sind neben dem Arbeitsrecht
die Personalgewinnung und die Personalentwicklung. Informationen zum Erscheinungsbild,
zur Kommunikation, zur Werbung und zur Pressearbeit (auch bei möglichen „Krisen“)
liefert das Kapitel zum Marketing in Rehabilitationskliniken. Ein knapp 40-seitiges
Kapitel zur Betriebsführung beschreibt u. a. die Finanzplanung und -steuerung, die
Wirtschaftlichkeit und die Sicherheit. Ergänzend kommen noch ein Glossar, ein Stichwortverzeichnis
sowie ein Herausgeber- und Autorenverzeichnis (jeweils mit Bild und Kurzvita) hinzu.
Wie aus dem Titel des Buches bereits hervorgeht, handelt es sich um ein Handbuch für
die Reha-Praxis. Durch seine besondere Struktur (Schlagworte werden zu Beginn eines
jeden Kapitels aufgeführt und den einzeln nummerierten Abschnitten des Textes zugeordnet,
sodass Begriffe leicht aufgefunden und nachgelesen werden können) und das Glossar
kann es gut auch als Nachschlagewerk verwendet werden. Wegen der – in mehreren Kapiteln
– zahlreichen Schreib- und Grammatikfehler würde man sich für die nächste Auflage
allerdings ein etwas gründlicheres Lektorat wünschen.
Die Stärke des Buches ist, dass es einerseits spezifisch auf die „klassischen“ Themen
der medizinischen Rehabilitation eingeht, auf der anderen Seite aber aufzeigt, dass
auch eine Reha-Einrichtung ein Unternehmen ist, das wirtschaftlichen Zwängen unterworfen
ist und daher – wie andere Unternehmen auch – sorgfältig aufeinander abgestimmter
Managementstrategien bedarf, um auf dem (Gesundheits-)Markt zu bestehen. Aufgrund
der Fülle der wertvollen, praxisnahen und sehr aktuellen Hinweise ist das Buch ganz
sicher empfehlenswert für Führungskräfte und Mitarbeiter in der Rehabilitation. Es
sollte aus unserer Sicht zum festen Bestand der Bibliothek jeder Rehabilitationseinrichtung
gehören.