Apixaban: Die AMPLIFY-EXT-Studie 
            Die randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie untersuchte den Faktor-Xa-Inhibitor
               Apixaban bei Patienten, die nach TVT oder Lungenembolie über mindestens 6 bis 12 Monate
               eine Standard-Antikoagulation erhalten hatten. Danach sprachen ebenso viele Faktoren
               für wie gegen ein Fortführen dieser Behandlung. Insgesamt 2486 Teilnehmer wurden zwischen
               2008 und 2011 aufgenommen und im Verhältnis 1:1:1 randomisiert zu Apixaban 2,5 mg
               zweimal täglich, Apixaban 5 mg zweimal täglich oder Placebo für 1 Jahr. Der kombinierte
               primäre Wirksamkeitsendpunkt umfasste symptomatische Rezidive der venösen Thrombembolie
               und Tod jeder Ursache. Primärer Sicherheitsendpunkt waren schwere Blutungen (definiert
               als Abfall der Hämoglobinkonzentration um mindesten 2 g/dl, Transfusion von mindestens
               zwei Erythrozytenkonzentraten notwendig, Blutung an kritischer Lokalisation wie etwa
               intrazerebral, Blutung mit Todesfolge).Ein Ereignis des primären Wirksamkeitsendpunkts
               erreichten innerhalb eines Jahres unter Placebo 11,6%, unter Apixaban 2,5 mg 3,8%
               und unter Apixaban 5 mg 4,2% (für beide Vergleiche p<0,001). Schwere Blutungen im
               Sinne des primären Sicherheitsendpunkts fanden sich bei 0,5% unter Placebo, 0,2% unter
               der 2,5-mg-Dosis von Apixaban und 0,1% unter der 5-mg-Dosis.
               
               
                  
                     Eine verlängerte Antikoagulation mit Apixaban reduzierte thrombembolische Rezidive;
                        ohne eine erhöhte Blutungsrate nach sich zu ziehen. Allerdings waren die Studienteilnehmer
                        
                        relativ jung, und wenige hatten ein Körpergewicht unter 60 kg und eine moderate oder
                        schwere Nierenschädigung. In diesen Gruppen müssten 
                        weitere Untersuchungen stattfinden, so die Autoren.
                   
                
             
            
               
                  Sponsoring: Die Studie wurde von Bristol-Myers Squibb und Pfizer finanziert.
               
            
               Dabigatran: RE-MEDY- und 
                  RE-SONATE-Studie 
               
            Zwei randomisierte Doppelblindstudien haben Dabigatran, einen direkten Thrombinhemmer,
               bei Patienten mit venöser Thrombembolie oder Lungenembolie nach mindestens 3-monatiger
               Standardbehandlung getestet. Dabei wurde in RE-MEDY gegen eine aktive Kontrolle (Warfarin)
               und in RE-SONATE gegen Placebo untersucht. Die Teilnehmer in RE-MEDY wiesen dabei
               ein erhöhtes Rezidivrisiko auf, sodass die Gabe von Placebo nicht vertretbar gewesen
               wäre. Insgesamt 2856 Patienten wurden in die aktiv-kontrollierte Studie aufgenommen,
               davon erhielten 1430 Dabigatran 150 mg zweimal täglich und 1426 Warfarin. An der Placebo-kontrollierten
               Untersuchung nahmen 1353 Patienten teil, und 681 wurden Dabigatran und 662 Placebo
               zugewiesen. In beiden Studien war der primäre Wirksamkeitsendpunkt ein gesichertes
               Rezidiv oder Tod durch Thrombembolie. Sicherheitsendpunkte umfassten schwere und klinisch
               relevante, nicht-schwere Blutungen.In der aktiv-kontrollierten Studie kam es unter
               Warfarin bei 1,3% zu einem thrombembolischen Rezidiv, unter Dabigatran bei 1,8% (Hazard
               Ration [HR] 1,44; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,78–2,64; p=0,01 für eine Nicht-Unterlegenheit
               von Dabigatran). Eine schwere Blutung trat in der Warfarin-Gruppe bei 1,8%, in der
               Dabigatran-Gruppe bei 0,9% auf. Schwere oder klinisch relevante Blutungen waren unter
               Dabigatran seltener. Allerdings kam es unter Dabigatran häufiger zu akuten koronaren
               Ereignissen (0,9% vs. 0,2% unter Warfarin; p=0,02). Die Placebo-kontrollierte Studie
               zeigte Rezidive der Thrombembolie unter Dabigatran bei 0,4% und unter Placebo bei
               5,6% (HR 0,08, 95%-KI 0,02–0,25; p<0,001). Schwere Blutungen traten bei zwei Patienten
               der Dabigatran- (0,3%) und bei keinem Patienten der Placebo-Gruppe auf. Schwere oder
               klinisch relevante Blutungen kamen bei 5,3% unter Dabigatran und bei 1,8% unter Placebo
               vor (HR 2,92; 95%-KI 0,52–5,60). Akute koronare Ereignisse fanden sich bei jeweils
               einem Patienten pro Gruppe. 
               
               
                  
                     Dabigatran in verlängerter Therapie kann thrombembolische Rezidive 
                        erfolgreich verhindern und führt zu 
                        einem geringeren Blutungsrisiko als Warfarin, so die Autoren. Der erhöhten Rate an
                        koronaren Ereignissen 
                        gegenüber Warfarin müsse weiter nachgegangen werden.
                   
                
             
            
               
                  Sponsoring: Die Studie wurde von Boehringer Ingelheim finanziert.