Die neuen oralen Antikoagulantien sind über akademische Diskussionen hinaus längst
im Klinkalltag angekommen. Die Vorzüge dieser Substanzen sind nicht nur bei älteren
Patienten relevant durch schnellen Wirkeintritt und Wirkungsende, dazu die gute Steuerbarkeit
und die Tatsache, dass kein Bridging mehr erforderlich ist. Substanzen wie Apixaban
(Eliquis®) zeigen eine vorhersagbare Dosis-Wirkungsbeziehung und bieten ein einfaches Einnahmeschema
für Patienten. Im Klinikalltag sind keine Gerinnungstests erforderlich und kaum Nahrungsmittel-
oder Arzneimittel-Wechselwirkungen zu erwarten [
1
]. Da die Substanz nur partiell renal eliminiert wird, sind für Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion orale Wirkstoffe eine wichtige Therapiealternative.
Orale Wirkstoffe als wichtige Therapiealternative
Die Zulassung von Apixaban zur Schlaganfall-Prophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern
basiert auf 2 Langzeitstudien mit fast 24 000 Patienten. In der ARISTOTLE-Studie [
2
] konnte Apixaban seine Überlegenheit gegenüber Warfarin in der Reduktion von Schlaganfällen
oder systemischen Embolien bei Patienten mit Vorhofflimmern zeigen. Apixaban senkt
das Risiko für Schlaganfälle oder systemische Embolien im Vergleich zu Warfarin um
weitere 21 %, das Blutungsrisiko relativ um 31 % und die Mortalität relativ um 11
%. Auch bei Patienten, die für eine Warfarin-Therapie ungeeignet waren, oder es nicht
einnehmen wollten, hatte sich Apixaban in der AVERROES-Studie [
3
] in der Prophylaxe überlegen gegenüber Aspirin behaupten können.
In der Therapie venöser Thromboembolien (VTE) wurde Apixaban in der AMPLIFY-Extension-Studie
[
4
] zur Rezidivprophylaxe über einen Zeitraum von 12 Monaten eingesetzt, und zwar in
den Dosierungen von 2,5 oder 5 mg. Bei dieser randomisierten Studie mit fast 2500
Patienten senkte Apixaban signifikant das Risiko rezidivierender Ereignisse. Die "number
needed to treat", die Zahl der Patienten, die man zur Verhinderung eines VTE-Ereignisses
behandeln musste, betrug 14 – wohingegen nur bei jedem 200. Patienten klinisch relevante
Blutungen auftraten. Beide Dosierungen zeigten sich damit wirksam in der VTE-Rezidivprophylaxe,
mit gutem Sicherheitsprofil, und einfach in der Anwendung.
Martina Freyer, München
Quelle: Symposium "Mehr Möglichkeiten in der Antikoagulation –patientenrelevant?"
im Rahmen der 57. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung
e.V. (GTH) am 21. Februar 2013 in München. Veranstalter: Bristol-Myers Squibb GmbH
& Co KGaA und Pfizer Pharma GmbH.