Seit Jahrtausenden übt das Haar auf die Menschen aller Kulturen eine besondere Faszination
aus. Sei es, dass es als Sitz der Seele gilt, die Lebenskraft des Menschen symbolisiert
oder als zentraler Träger erotischer Botschaften dient. In allen Religionen der Welt
spielt es eine besondere Rolle, es zeigt Demut durch das Scheren des Haupthaares bei
Mönchen oder steigert die Gottesnähe durch Echthaar an Kruzifixen im christlichen
Mittelalter. Fruchtbarkeit oder Machtverlust spiegelt sich im üppigen bzw. im abgeschnittenen/rasierten
Haar. Status, Geschlechts- oder Gruppenzugehörigkeit signalisiert das offene oder
verdeckte Haar mit seiner Frisur oder der Form der Haube. Die Farbe des Haares reicht
in der Bewertung vom Rot des verräterischen Judas, über das verführerische Blond Marilyn
Monroes bis zum tiefen Schwarz der Femme fatale.
Domenico Gnoli, Hair Part, 1968. (© VG Bild-Kunst, Bonn, 2013)
Bisher ist noch nie in einer Ausstellung dem Haar zeit- und gattungsübergreifend aus
künstlerischer Sicht nachgegangen worden. Meisterwerke rund um das Haar aus der Sammlung
Ludwig von der Antike bis heute können vom 22. September 2013 bis Januar 2014 besichtigt werden in der
Ludwiggalerie
Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Weitere Informationen unter www.ludwiggalerie.de
Nach einer Mitteilung der Ludwiggalerie, Oberhausen