In der „Samt- und Seidenstadt“ Krefeld wurden bereits seit der Gründung der Städtischen
Kliniken Krefeld im Jahre 1848 Patienten mit dermatologischen Krankheitsbildern behandelt.
Die Klinik selbst wurde damals durch ein großzügiges Vermächtnis von Anna de Greiff,
Ehefrau Isaak de Greiffs, des „Seidenbarons“, gebaut und auch später, wiederum durch
eine testamentarische Hinterlassung des Sohnes Cornelius de Greiff, 1863 mit zwei
Flügelbauten erweitert.
Durch die große Zahl an Patienten mit Hauterkrankungen, damals der Zeit entsprechend
vorrangig Infektionserkrankungen, bestand sehr früh die Idee, eine eigenständige Hautklinik
zu gründen, wie sie im Jahre 1932 umgesetzt wurde. Sie wurde von Anfang an sehr gut
angenommen, die Stationen waren bald chronisch überbelegt, sodass zeitweise die Zahl
dermatologischer Betten unter dem damaligen Direktor Dr. Hans van Husen, ehemaliger
Schüler von Prof. Erich Hoffmann, auf 125 anstieg.
Im Laufe der Jahre konnte sich die Hautklinik Krefeld bezüglich ihres Spektrums deutlich
erweitern. Hier seien insbesondere die persönlichen Leistungen meiner beiden letzten
Vorgänger Prof. Gerd Poleman und Prof. Sawko Wassilew gewürdigt. Mit Prof. Gerd Polemann
erfolgten größere Umstrukturierungen wie die Einrichtung eines Operationsbereiches,
einer Kinderstation und eines Kliniklabors sowie eine allergologische Abteilung. Unter
seinem Nachfolger, Prof. Sawko Wassilew, Schüler von Prof. Theodor Nasemann, erfolgte
ein weiterer Ausbau mit zusätzlichen Schwerpunkten wie die STDs, Berufsdermatologie,
Umweltmedizin, die Intensivierung der Dermatochirurgie sowie die Etablierung einer
dermatologischen Tagesklinik, damals die zweite Tagesklinik überhaupt in ganz Deutschland.
Im Januar 2009 fiel mir die Ehre zu, diese Nachfolge anzutreten und das von meinen
Vorgängern hart erarbeitete Erbe weiterzuentwickeln.
Die Einführung der Dermatohistologie in die Krefelder Hautklinik war die erste strukturelle
Maßnahme mit meinem Antritt. Mit dieser tragenden Säule war es uns möglich, sowohl
die diagnostische Qualität als auch das differenzialdiagnostische Spektrum der Dermatologie
zu erweitern. Im weiteren Verlauf folgte die Einführung weiterer Behandlungstechniken
wie z. B. die extrakorporale Fotophorese, neue Lasergeräte und die Elektrochemotherapie.
Die bereits bestehenden Schwerpunkte – Dermatoonkologie, HIV und Wunde – wurden verstärkt,
u. a. durch die Einführung einer „Wundstation“. Dies schließt auch die Etablierung
eines Studienzentrums ein. Diese strukturellen und personellen Maßnahmen wurden sowohl
von den dermatologischen Kollegen als auch von Patienten gerne angenommen. Diese Bestrebungen
wurden seitens des Klinikträgers durch die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen
– Steigerung der stationären Bettenkapazität von 35 auf nun 60 – sowie die Anpassung
des Personalschlüssels anerkennend unterstützt. Nicht zuletzt konnte durch die genannten
Investitionen sowie die exzellente Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachkollegen
der Region eine kontinuierliche Zunahme der Patientenzahl verzeichnet werden. Allein
im letzten Jahr konnten über 3000 stationäre Patienten in unserer dermatologischen
Klinik behandelt werden.
Aktuell erfolgt die komplette Sanierung und der Umbau der dermatologischen Stationen,
die im Frühjahr 2014 abgeschlossen sein werden. Daher blicke ich mit großer Zuversicht
und Freude in die Zukunft der Krefelder Hautklinik.
Mit den besten Grüßen vom Niederrhein
Ihr
Priv.-Doz. Dr. med. Chalid Assaf