Pneumologie 2013; 67(09): 492
DOI: 10.1055/s-0033-1356711
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lungenkarzinom – Neue Therapien durch Genanalyse?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. September 2013 (online)

 

Britische Wissenschaftler wollen die Gene der Tumore von 850 Lungenkrebspatienten abbilden, um mehr über diese tödliche Krankheit zu erfahren. Das 14 Mio. Britische Pfund teure Projekt soll herausfinden, wie Lungenkrebs resistent gegen eine Behandlung werden kann. In Großbritannien sterben die meisten Menschen an dieser Krebsform.

England: 35 000 Tote pro Jahr

Das Team um Charlie Swanton vom London Research Institute und dem University College London will herausfinden, wie sich die Tumore entwickeln. Das Forschungsprojekt ist für einen Zeitraum von 9 Jahren anberaumt. Allein in Großbritannien wird pro Jahr bei rund 42 000 Menschen die Diagnose Lungenkrebs erstellt. Rund 35 000 Menschen sterben an den Folgen. Die Erforschung von Lungenkrebs hinkt anderen Krebsarten hinterher. Auch heute überleben nur 9 % der Patienten die ersten 5 Jahre nach der Erkrankung. Wissenschaftler in London, Leicester, Cardiff, Birmingham, Manchester und Aberdeen werden ein genetisches Profil des Tumors jedes einzelnen Patienten erstellen. Ziel ist es herauszufinden, wie sich der Krebs verändert und der Behandlung entzieht.


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Anpassungsfähigkeit als Problem

Patienten mit nicht kleinzelligen Lungenkarzinomen werden zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Auf diese Krebsform entfallen 78 % aller Erkrankungen in England und Wales. Laut Swanton ist eine erfolgreiche Behandlung von Lungenkrebs immer schwierig gewesen. Sein Team hofft, diesen Zustand verändern zu können. Der Wissenschaftler erklärt, dass die Haupthoffnung darin besteht, viel besser zu verstehen, wie nicht kleinzellige Lungenkarzinome sich im Laufe der Zeit verändern und anpassen. "Durch das Verstehen dieser Vorgänge sollten auch neue Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden können, die genau in diesen Bereichen ansetzen."

pte


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