Warum sind Pflanzen giftig?
Im Laufe der Evolution haben Pflanzen u. a. Nerven- und Zellgifte entwickelt, um ihre Fressfeinde fernzuhalten. Diese Fressfeinde wiederum – darunter auch der Mensch – haben versucht, sich anzupassen, indem sie im Verdauungstrakt Entgiftungsbarrieren schufen. Doch diese Schutzmechanismen bewahren nicht immer vor einer Intoxikation.
Kinder sind besonders gefährdet
Kinder vergiften sich weit häufiger mit Pflanzen als Erwachsene [4, 5]. Bei 3–10 % der ca. 120 000 Vergiftungen von Kindern pro Jahr sind Pflanzen die Übeltäter. Glücklicherweise sind tödliche Intoxikationen mit Giftpflanzen selten, da Kinder meist nur geringe Mengen aufnehmen.
Arzneistoffe aus Pflanzengiften
Die meisten modernen Medikamente leiten sich von pflanzlichen Toxinen ab: So soll Morphin (Analgetikum / Sedativum) Fressfeinde müde und träge machen, Coumarin (Antikoagulanz) innere Blutungen provozieren und Paclitaxel (Chemotherapeutikum) Magenkrämpfe und Durchfälle verursachen. Heute werden diese Substanzen in kontrollierter Dosierung bei Patienten eingesetzt.
Toxikodynamik von Pflanzengiften
Nervengift
Pflanzen enthalten zum Schutz vor Fressfeinden v. a. Nerven- und Zellgifte. Die Nervengifte hemmen oder überstimulieren das cholinerge (auf Acetylcholin reagierende) System [Tab. 1] oder Ionenkanäle. Cholinerg wirksame Gifte verursachen typische Syndrome. Die Übersicht in [Tab. 1] ermöglicht ein schnelles Einschätzen, welches System geschädigt und welche Therapie angezeigt ist.
Typische Effekte von Ionenkanalhemmern sind kardiale Arrhythmien, neurologische Störungen (z. B. metallischer Geschmack, Ohrensausen, Parästhesien, Sehstörungen) bis hin zu Krämpfen. Kausale Antidote existieren hier zumeist nicht.
Tabelle 1 Typische Syndrome, die durch cholinerg wirksame Nervengifte verursacht werden: + Verstärkung; - Abschwächung; 0 keine Änderung
Zellgifte
Diese Gifte können Entzündungen auslösen, Zellmembranen zerstören, die Zellteilung hemmen oder anderweitig zu Gewebeschäden – v. a. der Leber – führen. Gifte, die die Zellteilung hemmen oder die Zellmembran auflösen und zum Zelluntergang führen, machen sich zuerst v. a. durch Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bemerkbar, da die Gewebe hier schnell wachsen.
Die wichtigsten Giftpflanzen
Seidelbast
Alle Pflanzenteile sind extrem giftig
Der in den Wäldern inzwischen selten gewordene Kleinstrauch wird gerne in Gärten angepflanzt [Abb. 1]. Alle Teile des Seidelbasts sind extrem giftig: Die Rinde enthält Daphnetoxin und die roten Früchte Mezerein.
Abb. 1 Seidelbast: Alle Teile der Pflanze sind extrem giftig.
Symptome
Beide Gifte aktivieren Signalwege für Entzündungen und Zelltod, daher kommt es bei der Aufnahme zu
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Brennen und Anschwellen der Mundschleimhäute, der Lippen und der Zunge,
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Übelkeit und Erbrechen,
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Magenbeschwerden,
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Schluckbeschwerden,
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Krämpfen und Durchfällen,
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Tachykardien,
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Desorientiertheit sowie
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motorischer Unruhe.
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Betroffene Kinder leiden oft unter starkem Speichelfluss und Erbrechen.
Auf die Haut aufgebrachte Samen führen zu einer starken Rötung, Schwellung und Blasenbildung. Ebenfalls dokumentiert sind Schäden an der Niere und des Zentralnervensystems. Es gibt sogar Fälle, bei denen eine Seidelbast-Vergiftung mit den Symptomen einer Blinddarmentzündung verwechselt wurde [7, 8].
Fast der Seidelbast-Vergiftungen verlaufen tödlich.
Denken Sie an die Differenzialdiagnose Blinddarmentzündung.
Therapie: Atropin
Metoclopramid sollte man bei Kindern unter 2 Jahren zurückhaltend geben, da die Blut-Hirn-Schranke noch nicht so gut ausgeprägt ist, was die Gefahr extrapyramidaler Nebenwirkungen erhöht: Es könnte zu starken Störungen im Bewegungsablauf, Blickkrämpfen und Zittern kommen. Die Gabe von Diphenhydramin ist jedoch möglich, bei starker Speichelbildung auch Atropin (0,5 mg i. v.).
Vorsicht bei Atropin: Da Seidelbast eine Tachykardie auslösen kann, muss hier eine Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.
Eisenhut
Giftigste Pflanze Europas
Für den Schauspieler André Noble kam im Jahr 2004 jede Hilfe zu spät. Nach einem Ausflug in den Wald klagte er über Atemnot – wenige Stunden später war er tot. Dabei hatte er eine Pflanze nur berührt: den Blauen Eisenhut [Abb. 2]. Wie die Autopsie ergab, starb Noble an ein paar Spritzern Pflanzensaft. Möglicherweise hatte er den Stängel der Giftpflanze zu fest angefasst und die Flüssigkeit beim anschließenden Essen von gepflückten Beeren verschluckt.
Abb. 2 Der Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas.
Alle Teile der Pflanze sind giftig
Der Hauptwirkstoff, das Alkaloid Aconitin, kommt in allen Teilen der Pflanze vor, wobei der Gehalt in den Wurzelknollen am höchsten ist. Schon 1,5–5 mg Aconitin töten einen Menschen. Die letale Dosis von getrockneten Wurzelknollen liegt bei 1–2 g [6]. Aconitin zählt zu den am stärksten wirksamen biogenen Giften. Es verlangsamt die Inaktivierung des spannungsabhängigen Natriumkanals und wirkt somit zuerst stimulierend, später aber lähmend auf sensible und motorische Nervenenden und das Zentralnervensystem. Die Kontraktionskraft des Herzens erhöht sich zunächst durch den Natrium-Kalzium-Austausch (positiv inotrope Wirkung), doch bald danach treten Arrhythmien auf.
Symptome
Gelangt das Aconitin mit Pflanzenteilen in Mund und Magen, zeigen sich schon bald die ersten Vergiftungssymptome:
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Kribbeln und „Ameisenlaufen“ (Parästhesien) in Händen und Füßen
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Lähmungen im Gesicht
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ein unerträgliches Kältegefühl im gesamten Körper (Betroffene berichten von „Blut wie Eiswasser“)
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starke Schmerzen
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Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen
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Gelb-Grün-Sehen
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ventrikuläre Arrhythmien
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Atemstörungen
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Schwindel, Ohrensausen
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Erbrechen und Durchfall
Je nach Giftmenge tritt der Tod innerhalb von 30 min – 3 h durch Atemlähmung oder Herzversagen ein. Besonders quälend sind die sehr starken Schmerzen, während das Bewusstsein bis zuletzt erhalten bleibt.
Therapie: Antiarrhythmika
Die Angaben zur Therapie sind in der Literatur sehr spärlich. Bei Torsades de Pointes (polymorphe ventrikuläre Arrhythmie) werden Kalium und Magnesium empfohlen, bei Tachykardien Lidocain. Dieses blockiert den durch Aconitin beeinflussten spannungsabhängigen Natriumkanal. Über die Anwendung von Amiodaron liegen keine Daten vor. Bei Bradykardien ist Atropin indiziert.
Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas – selbst beim Berühren kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen!
Maiglöckchen
Verwechslungsgefahr mit Bärlauch
Das giftige Maigöckchen [Abb. 3] sieht dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich – nur der Geruch hilft bei der Identifizierung der Blätter. Bärlauchpesto bekommt man in vielen Restaurants serviert, und in Kochzeitschriften wird dazu geraten, die schmackhaften, nach Knoblauch riechenden Blätter selber zu sammeln und zuzubereiten. Dies kann aber in der Notaufnahme einer Klinik enden, wenn man statt Bärlauch Maiglöckchen gesammelt hat.
Abb. 3 Maiglöckchen: Der giftige Zwilling des Bärlauchs.
In Deutschland weit verbreitet
Das Maiglöckchen ist hierzulande weit verbreitet und wird auch in vielen Variationen als Zierpflanze gehalten. Es blüht von April–Juni und trägt weiße, halbkugelige Blüten. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig. Die Wirkstoffe sind Glykoside: Convallotoxin, Convallamarin, Convallosid, Lokundjosid, Carotin und Saponine. Diese Substanzen haben eine digitalisähnliche und / oder membrandestabilisierende Wirkung.
Symptome
Vergiftungen mit dem Maiglöckchen sind relativ häufig aufgrund der Ähnlichkeit mit Bärlauch. Bei einer Intoxikation kommt es zu folgenden Symptomen:
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Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
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Krämpfe des Magen-Darm-Trakts
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Schwindel und Benommenheit
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gesteigerte Diurese
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Sehstörungen
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Bradykardien, Arrhythmien
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anfänglicher Blutdruckanstieg, später Blutdruckabfall
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Der Tod tritt durch Vorhofflimmern ein.
Glücklicherweise sind tödliche Vergiftungen selten, da der Magen-Darm-Trakt die Herzglykoside nur schlecht resorbiert. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine zerstören die Membranstabilität, führen dadurch zum Zelltod und lösen daher häufig Erbrechen aus, was zusätzlich zu einer Resorptionsverminderung führt.
Therapie: Benzodiazepine und Atropin
Trotz der langsamen Resorption sollte man auf eine rechtzeitige Kohlegabe nicht verzichten. Bereits der Verdacht auf eine Maiglöckchen-Vergiftung rechtfertigt das volle Notfallprogramm. Bei Krämpfen sind Antikonvulsiva wie Midazolam oder Diazepam indiziert, und mit Atropin kann man die Herzfrequenz steigern. Die Prognose einer Maiglöckchen-Vergiftung ist ernst.
Nachtschattengewächse
Vom Gift zur Szenedroge
Nachtschattengewächse wie Stechapfel, Tollkirsche, Bilsenkraut, Engelstrompete und Alraune, sind bekannte Drogen und stehen auch heute bei Jugendlichen hoch im Kurs. Insbesondere Vergiftungsfälle mit der Engelstrompete haben in der letzten Zeit drastisch zugenommen. Die Pflanze mit den imposanten Blüten ist häufig in Parks und Gärten zu finden [Abb. 4]. Auch Tabak gehört zu den Nachtschattengewächsen. Oral aufgenommener Tabak ist jedoch relativ harmlos, weil das Nikotin nicht so gut die Magen- oder Darmschleimhaut überwinden kann. Deutlich toxischer hingegen sind Zigarettenkippen in alkalischem Blumenwasser, worin sich das Nikotin besonders gut löst (besser als z. B. in Leitungswasser).
Abb. 4 Die Engelstrompete gehört zu den Nachtschattengewächsen.
Symptome
Eine Vergiftung mit Nachtschattengewächsen kann ein anticholinerges Syndrom auslösen, bei dem der Parasympathikus weitgehend ausgeschaltet wird. Symptome sind:
* Der Parasympathikus bewirkt, dass alle Körperflüssigkeiten nach außen transportiert werden – bei Hemmung kommt es also zum entgegengesetzten Effekt.
Therapie: Physostigmin
Obwohl sich die einzelnen Nachtschattengewächse hinsichtlich ihrer psychotropen Wirkungen unterscheiden, ist die Therapie bei allen gleich:
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Physostigmin (Anticholium®) als Antidot: initial 0,03–0,04 mg/kg KG i. v. in 50 ml 0,9 % iger NaCl-Lösung über 15 min als Kurzinfusion. Bei Bedarf anschließend 1 mg/h (½ Ampulle) pro Patient als kontinuierliche Infusion [1, 2, 12]. Das Antidot wirkt u. a. der Tachykardie und den Erregungszuständen entgegen.
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Kühlung des Körpers
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Bei Angstzuständen: Gabe von Benzodiazepinen (z. B. Midazolam i. v.)
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Wegen der Gefahr von Herzrhythmusstörungen ist ein engmaschiges Monitoring wichtig.
Besonderes Augenmerk sollte der psychischen Betreuung gelten. Lassen Sie den Patienten nie unbeaufsichtigt. Nicht selten neigt er zu Aggressivität, weshalb man auf den Eigenschutz achten sollte.
Verabreichen Sie keine Phenothiazine (z. B. Atosil®) zur Beruhigung bei einer Vergiftung mit Nachtschattengewächsen, da der anticholinerge Effekt potenzierend wirkt.
Lebensbaum
Name ist trügerisch
Giftig sind Holz, Zapfen und v. a. Zweigspitzen des Lebensbaums, den man auch Thuja nennt [Abb. 5]. Die ätherischen Öle der Thujazweige sind stark reizend. Das hochgiftige Thujon des Lebensbaums ist ein Hemmstoff des GABA-Transmittersystems, das für Schlaf, Anxiolyse und Beruhigung sorgt. Die Substanz kann also Angstattacken und Halluzinationen provozieren. Thujon ist in Absinth enthalten, unter dessen Einfluss van Gogh sich ein Ohr abgeschnitten haben soll. Der Missbrauch von Thujon als Abtreibungsmittel führte in einigen Fällen zum Tod.
Abb. 5 Lebensbaum: Der Name ist irreführend, denn in Wirklichkeit ist der Lebensbaum sehr giftig.
Symptome
Nach Hautkontakt kann es zu einer allergischen Reaktion mit Rötung und Juckreiz kommen. Orale Vergiftungen verlaufen meist schwer und können zu Leber- und Nierenschäden führen. Symptome sind:
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Übelkeit, Erbrechen
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Magenblutungen
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Durchfall
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starke Koliken
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Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma
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Angst- und Panikattacken
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Temperaturanstieg
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Hypertonie
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Tachykardie
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klonisch-tonische Krämpfe
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Ödeme in den Beinen
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Lungenödem
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Leber- und Nierenschäden
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Tod durch Lähmung des Zentralnervensystems
Therapie
Da es keine spezifischen Antidote gibt, erfolgt die Basistherapie.
Eibe
In fast jedem Garten zuhause
Die Früchte und Nadeln der Eibe sind hochgiftig [Abb. 6]. Giftiger als die Nadeln sind die in den Beeren enthaltenen Samen – die rote, fleischige Samenhülle hingegen ist ungiftig. Die in den Pflanzenteilen enthaltenen Stoffe setzen im Körper geringe Mengen an Blausäure frei. Weitaus giftiger sind jedoch die enthaltenen Alkaloide wie Paclitaxel die die Zellteilung blockieren.
Abb. 6 Eibe: Besonders giftig sind die Samen, die fleischige Samenhülle hingegen ist harmlos. Gerade die rote Farbe lockt jedoch Kinder an, die dann auch die Samen verschlucken.
Symptome
Eine Stunde nach der Aufnahme von Eiben-Teilen klagen Patienten zunächst über Übelkeit, Leibschmerzen und Schwindel.
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Später kommt es zu weiten Pupillen und Herzrhythmusstörungen.
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Betroffene zeigen eine bläulich-rote Verfärbung von Haut und Schleimhäuten und werden schließlich bewusstlos.
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Der Tod tritt durch Atemlähmung oder Herzstillstand ein.
Therapie: Magenspülung
Auch nach länger zurückliegender Aufnahme ist es sinnvoll, den Magen zu spülen, da die Nadeln Entleerungsstörungen des Verdauungstrankts begünstigen. Ein spezielles Antidot existiert nicht.
Eine Liste mit weiteren Giftpflanzen finden Sie online [Tab. 2].
Tabelle 2 Die wichtigsten Giftpflanzen Deutschlands(Quelle: Giftinformationszentrum GIZ-Nord)
Allgemeines Vorgehen bei Intoxikationen
Vitalfunktionen sichern
Das Vorgehen bei Vergiftungen unterscheidet sich nur unwesentlich von denen anderer internistischer Notfälle: Das Sichern der Vitalfunktionen steht klar im Vordergrund.
Keine Kohlegabe bei Vergiftungen mit ...
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Säuren und Laugen, da diese nicht gebunden werden können und einen schwarzen Ätzschorf bilden, der die Diagnostik erschwert.
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bei Thallium und Lithium, da sie nicht absorbiert werden können.
Der erste Blick gilt immer dem Patienten, nie dem Gift! Sichern Sie zuerst die Vitalfunktionen und forschen Sie erst dann nach dem möglichen Gift.
Kohle statt Erbrechen
Verglichen mit der Kohlegabe birgt Erbrechen ein deutlich höheres vitales Risiko für den Patienten: Einmaliges Erbrechen reicht meist nicht aus, aber häufiges Erbrechen belastet den Kreislauf, und es besteht ein Aspirationsrisiko mit Verlegung der Atemwege. Daher gilt: Erbrechen ist out – lediglich bei Vergiftungen mit Ätzmitteln oder Schaumbildnern ist es sinnvoll.
Aktivkohle dagegen resorbiert Giftstoffe. Ziel ist es also, mit ihrer Hilfe die Konzentration des Giftes möglichst unter dem toxischen Niveau zu halten bzw. in den nicht toxischen Bereich zu senken [10, 11]. Bei der Kohlegabe ist eine hohe Dosierung nötig:
Die Kombination von Kohle mit einem Abführmittel ist nicht mehr Standard. Magenspülungen sind bei der Aufnahme von Pflanzenteilen oft problematisch, da diese den Spülschlauch verstopfen können oder wegen der Größe nicht hinein passen.
13-A-Schema
Bei oralen Vergiftungen hat sich das 13-A-Schema bewährt [1, 2, 11]. Gehen Sie wie folgt vor:
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Achtung: auf Eigenschutz achten
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Aufrechterhalten der Vitalfunktionen
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Anamnese erheben
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Aktivkohle geben
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Aqua zum Verdünnen bereithalten
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Auslösen von Erbrechen ist out
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Ausnahmsweise Magenspülung, wenn Gift noch im Magen ist.
Parallel hierzu erfolgt
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Anrufen des Notarztes
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Antidotgabe
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Asservierung
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Anrufen eines Giftinformationszentrums
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Abtransport in geeignete Klinik
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Analytik
Kernaussagen
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Bei oralen Vergiftungen hat sich das 13-A-Schema bewährt.
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Vergiftungen mit Pflanzen können schwerwiegend verlaufen.
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Da oft nur geringe Mengen konsumiert werden, sind sie auch bei Kindern meist nicht tödlich.
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Besonders gefährliche Giftpflanzen sind Eisenhut, Tollkirsche, Eibe, Maiglöckchen und Seidelbast.
Fazit
Eine Vergiftung mit Pflanzen ist oft nicht nur für den Patienten ein dramatisches Ereignis, sondern auch für das Rettungsteam. Vor dem Unbekannten hat man meist Angst und neigt dann zu Fehlverhalten. Da in der Ausbildung das Thema Pflanzenintoxikationen i. d. R. nur am Rande behandelt wurde, ist der Respekt vor diesen Notfallsituationen verständlich. Aber im Grunde sind es „normale“ Vergiftungen. Lassen Sie sich also nicht dadurch nervös machen, dass eine (Pflanzen-)Vergiftung ein für Sie seltener Notfall ist. Handeln Sie überlegt und symptomorientiert. Im absoluten Mittelpunkt steht das Aufrechterhalten der Vitalfunktionen – dieses Vorgehen greift auch ohne Kenntnis des Gifts.
Infos im Internet
Das Literaturverzeichnis und ergänzendes Material zu diesem Beitrag finden Sie im Internet: Rufen Sie unter http://www.thieme-connect.de/ejournals die Seite von retten! auf und klicken Sie beim jeweiligen Artikel auf „Zusatzmaterial“.
Beitrag online zu finden unter http://www.dx.doi.org/10.1055/s-0033-1357092