Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie haben wir wieder versucht,
aktuelle Themen aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie mit den unterschiedlichen
Veröffentlichungsformaten abzubilden. Thematischer Schwerpunkt ist hierbei die Endoprothetik. Die
aktuell vielfach diskutierte Bedeutung und der mögliche Vorteil minimalinvasiver Zugangswege in der
primären Hüftendoprothetik werden in einem ausführlichen Reviewartikel untersucht. Bei aktuell nur wenig
randomisiert kontrollierten Studien und sich offensichtlich nach etwa 12 Monaten postoperativ
angleichenden Werten für die Funktion des operierten Gelenkes lässt sich aktuell noch kein eindeutiger
Vorteil der minimalinvasiven Zugangswege darstellen. Dies zeigt deutlich den Bedarf weiterer
randomisiert kontrollierter Studien mit größerer Fallzahl, um den Vorteil innovativer
Operationsverfahren darstellen zu können, sodass aus einer Innovation auch wirklich Fortschritt für den
Patienten werden kann. Die Implantation einer Hüfttotalendoprothese über einen minimalinvasiven Zugang
wird auch mit unserem neuesten Medium, dem Videopaper dargestellt. Diese im letzten Jahr eingeführte
Form der Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der AG
Medien erweist sich als sehr hilfreiches und gut angenommenes Medium zur Darstellung aktueller und
insbesondere auch neuer innovativer Operationsverfahren. Neben einer Originalarbeit zum Einfluss der
Kapselrekonstruktion auf die Luxationsrate nach primärer Hüftendoprothetik anhand einer retrospektiven
Analyse stellt schließlich eine Arbeit aus der Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik die Datenlage zum
patellofemoralen Ersatz dar.
Die Originalarbeiten sind natürlich das „Herzstück“ einer wissenschaftlichen Zeitschrift wie der
Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. Wir sehen es daneben aber auch als unsere Aufgabe als
offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, qualitativ hochwertige
Beiträge aus den Arbeitsgemeinschaften und Sektionen nach entsprechendem Reviewverfahren zu
veröffentlichen. Dies ist am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik exemplarisch inzwischen
erfolgreich etabliert. Wie in der vorliegenden aktuellen Ausgabe für die Endoprothetik bilden die
unterschiedlichen Formate des Originalartikels, Reviewartikels, Videopaper und der qualitativ
hochwertigen Beiträge aus Arbeitsgemeinschaften und Sektionen den wissenschaftlichen Teil unserer
Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Weitere Themen sind schließlich in der vorliegenden Ausgabe die Knochenheilung bzw. Knochenersatz sowie
Osteoporose und thromboembolische Komplikation. Entscheidend ist hierbei wiederum, dass aktuelle,
innovative Therapieformen wie der Einsatz von BMP kritisch hinterfragt werden und insbesondere versucht
wird, aufgrund experimenteller Ergebnisse auch Therapieversager zu erklären und zukünftig die
Wirksamkeit solcher Verfahren zu verbessern.
Wir hoffen mit dieser thematischen Mischung und insbesondere auch der angesprochenen unterschiedlichen
Formate wie Originalartikel, Reviewartikel, Videopaper und hochqualifizierte Beiträge aus
Arbeitsgemeinschaften und Sektionen die Positionierung der Zeitschrift für Orthopädie und
Unfallchirurgie als erfolgreiches deutschsprachiges wissenschaftliches Journal im Bereich Orthopädie und
Unfallchirurgie festigen und weiter ausbauen zu können.
Ihre
Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle
Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz