Der Hautkrebs zählt zu den besonders heimtückischen Krebsformen, denn Tumorzellen
siedeln sich von der Haut ab und metastasieren in anderen Teilen des Körpers. Die
Wissenschaftler um M. J. Domingues, Orsay (Frankreich), haben nun einen der biologischen
Mechanismen identifiziert, die für das invasive Verhalten von Krebszellen verantwortlich
sind. Ihre Ergebnisse wurden im April in der Fachzeitschrift Cancer Research veröffentlicht.
Das Team konzentrierte sich bei seiner Arbeit auf ein Protein – das β-Catenin. Es
kommt im Zellkern von 30 % der Melanomzellen vor. Abhängig davon in welcher Quantität
es vorkommt, wie aktiv es ist und inwieweit es mit anderen Proteinen interagiert,
beeinflusst es unterschiedliche zelluläre Mechanismen. In einigen Fällen hemmt es
die Zellvermehrung und -migration, in anderen löst es die Immortalisierung und die
Bildung von Metastasen aus. Seine Funktionen sind sehr unterschiedlich mit entgegengesetzten
Folgen. Ziel der Forschung war es, die Funktionsweise eines Proteins besser zu verstehen,
das direkt mit dem β-Catenin interagiert: das Protein ICAT. Sie zeigten: Das Vorhandensein
einer großen Menge des Proteins ICAT führt dazu, dass die Mobilität und die Invasivität
der Tumorzellen zunimmt. Zukünftig wollen die Forscher die physikalischen Konstanten
der Wechselwirkung von β-Catenin und ICAT genauer untersuchen.
Nach einer Mitteilung der wissenschaftlichen Abteilung der Französischen Botschaft