Eine Parkinsonerkrankung zu diagnostizieren ist vor allem im Frühstadium der Krankheit
schwer. Die Forscher um K. Doppler zeigten nun einen Weg auf, der sowohl der Früherkennung
als auch der zukünftigen Forschung dienen könnte. Fündig wurden sie in der Haut der
Betroffenen. Sie haben festgestellt, dass sich die α-Synuclein-Ablagerungen bei rund
der Hälfte der Patienten mit Parkinson auch in den kleinen Nervenfasern der Haut nachweisen
lassen. Da die Haut viel leichter zugänglich ist als das Gehirn, hofft das Team, dass
die Erkrankung in Zukunft durch eine einfache Hautbiopsie schon zu Lebzeiten sicher
erkannt werden kann. Die Studienergebnisse wurden im Mai in der Fachzeitschrift Acta
Neuropathologica veröffentlicht.
In der Studie wurden 31 Parkinson-Patienten und 35 gesunde Vergleichspersonen kleine
Hautproben am Unter- und Oberschenkel, Zeigefinger und Rücken entnommen. Zusätzlich
haben die Wissenschaftler verschiedene weitere Untersuchungen durchgeführt, um andere
Ursachen einer Nervenschädigung auszuschließen. Während bei etwa jedem 2. Parkinson-Patienten
phosphoryliertes α-Synuclein in den Nervenfasern der Haut nachgewiesen werden konnte,
traten es bei Gesunden in keinem Fall auf.
Für eine frühe Diagnose interessant ist ein 2. Befund der Forscher: „α-Synuclein zeigte
sich gleichermaßen bei Patienten in frühen wie in späten Krankheitsstadien“, so Doppler.
Eine Abhängigkeit vom Krankheitsverlauf sei nicht nachweisbar gewesen. Am häufigsten
stießen die Wissenschaftler in Hautbiopsien vom Rücken der Studienteilnehmer auf α-Synuclein.
Zudem registrierten sie eine Abnahme der Zahl der Nervenfasern bei Patienten mit Parkinson
im Vergleich zu gesunden Vergleichspersonen. Dabei seien ähnliche Nervenfasertypen
betroffen gewesen, wie im Gehirn von Parkinson-Patienten. Nach Ansicht der Forscher
gibt dies Anlass zur Hoffnung, dass die Haut zur Erforschung des Krankheitsmechanismus
geeignet ist.
Nach einer Mitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg