Der Klinikarzt 2014; 43(07/08): 379
DOI: 10.1055/s-0034-1389215
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Unklare Schmerzsymptomatik – Tapentadol bei nozizeptiven und neuropathischen Rückenschmerzen

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Publikationsdatum:
11. September 2014 (online)

 
 

Rückenschmerzen müssen insbesondere in der ersten Phase konsequent und effektiv behandelt werden, um eine Chronifizierung zu vermeiden und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Im Idealfall sollte sich die Wahl der Therapie dabei an den zugrundeliegenden Mechanismen orientieren. Häufig erlaubt die unklare Schmerzsymptomatik aber keinen Rückschluss darauf, welches Gewicht dabei nozizeptiven und/oder neuropathischen Ursachen zukommt.

Tapentadol (Palexia® retard), das gleichzeitig auf nozizeptive und auf neuropathische Schmerzkomponenten wirkt, bietet daher einen großen Vorteil, erklärte der niedergelassene Hausarzt Dr. Michael Küster, Bonn. Einerseits aktiviert Tapentadol opioidartig die µ-Rezeptoren und unterdrückt damit die Weiterleitung des Schmerzreizes. Andererseits hemmt es die Noradrenalin-Wiederaufnahme im synaptischen Spalt und aktiviert daher absteigende, den Schmerz unterdrückende Bahnen, ergänzte PD Dr. Kai-Uwe Kern, Wiesbaden. Durch diese synergistische Wirkung muss die Wirkung in den einzelnen Ästen nicht so stark sein, wodurch sich die gute Verträglichkeit erklärt.

Reduktion von Schmerzen und analgetischer Zusatzmedikation

Die gepoolte Analyse der Daten aus den 3 Zulassungsstudien mit insgesamt knapp 3000 Patienten mit Rücken- oder Arthroseschmerzen, die randomisiert Tapentadol, Placebo oder Oxycodon erhielten, zeigt für Tapentadol eine mit Oxycodon vergleichbare Wirksamkeit bei besserer intestinaler Verträglichkeit [ 1 ].

Das bestätigen laut Kern auch Daten unter Praxisbedingungen. Eine nicht-interventionelle Studie (NIS) untersuchte Tapentadol bei über 5000 Schmerzpatienten, darunter eine Subpopulation nach Vorbehandlung mit Oxycodon/Naloxon (n = 382), die jedoch nicht befriedigend auf diese fixe Kombination angesprochen hatten oder sie nicht vertrugen. 85 % der Patienten litten unter Rückenschmerzen. Nach der Umstellung auf Tapentadol beobachteten die Untersucher eine Schmerzreduktion um 47 %. Das wirkte sich auch auf die analgetische Zusatzmedikation aus: Hatten zuvor rund 75 % der Patienten zusätzliche Analgetika benötigt, konnte bei Ende der Studie jeder dritte Patient ganz auf andere Analgetika verzichten. 80–90 % der Patienten beschrieben die Verträglichkeit als gut bis sehr gut.

Dr. Katrin Wolf, Eitorf

Quelle: Pressegespräch „Aus der Praxis für die Praxis: Palexia® retard bei starken chronischen Rückenschmerzen“ am 7. Mai 2014 in Düsseldorf. Veranstalter: Grünenthal GmbH, Aachen.


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