Unter den berufsbedingten Erkrankungen nehmen bspw. in Dänemark Hautkrankheiten die
Spitzenposition ein. Bei mehr als 90 % handelt es sich um eine Kontaktdermatitis,
die häufig mit einer schlechten Prognose einhergeht. K. K. B. Clemmensen et al. haben
nun die Prognosen von Patienten, die allergisch auf Gummichemikalien und Latex (ubiquitäre
Allergene) bzw. Epoxide (nicht ubiquitäre Allergene) reagierten, verglichen.
Br J Dermatol 2014; 170: 1100–1105
Die dänische Studie schloss 121 Patienten mit einer Kontaktallergie gegen Chemikalien
im Gummi und 44 mit einer Epoxid-Allergie ein. Zudem wurden 27 Studienteilnehmer mit
einer Kontakturtikaria aufgrund von Naturlatex sowie 7 Patienten, die sowohl auf Gummichemikalien
als auch auf Latex allergisch reagierten, untersucht. Letztere gingen allerdings nicht
in die Analyse ein. Alle Fälle wurden zwischen Januar und Dezember 2010 vom Danish
National Board of Industrial Injuries (DNBII) registriert. Die Wissenschaftler erfassten
nach Ablauf von 2 Jahren mit einem Fragebogen den Schweregrad der Ekzeme, den Jobstatus
sowie die dermatologische Lebensqualität (Dermatological Life Quality Index, DLQI;
hohe Werte signalisieren eine starke Einschränkung der Lebensqualität, niedrige hingegen
eine geringe Einschränkung).
Kontakturtikaria mit schlechterer Prognose assoziiert
Die Antwortrate der Studienteilnehmer lag bei 75 %. Das Durchschnittsalter der Patienten,
die den Fragebogen ausgefüllt zurückschickten, betrug zu Studienbeginn 42,2 Jahre
(Spanne: 16–65 Jahre). Während des Follow-ups verschwanden bei insgesamt 11 % der
Patienten die Ekzeme:
-
22 % der Patienten mit einer Allergie gegen Epoxide und
-
10 % mit einer Allergie gegen Gummichemikalien gegenüber
-
0 % der Patienten, die unter einer Kontakturtikaria litten (p = 0,116).
Bei 67 % der Studienteilnehmer verzeichneten die Autoren eine Verbesserung des Hautzustandes.
Dies traf deutlich häufiger auf Patienten zu, die ihre Arbeitsstelle gewechselt hatten
(p = 0,01). Die DLQI-Werte waren in der Gruppe von Patienten mit Epoxid-Allergie am
niedrigsten (mittlerer Wert = 1) und in der Gruppe von Patienten mit Naturlatex-Allergie
am höchsten (mittlerer Wert = 5; p = 0,016).
Innerhalb der Studie waren Patienten mit einer Kontakturtikaria im Vergleich zu Patienten,
die unter einer Kontaktallergie gegen Gummichemikalien litten, durch eine deutlich
schlechtere Prognose gekennzeichnet. Bei einem Vergleich zwischen Patienten mit einer
Kontaktallergie gegen Chemikalien im Gummi und solchen mit einer Epoxid-Allergie wiesen
Erstere eine tendenziell schlechtere Prognose auf. Die Autoren identifizierten zudem
eine positive Assoziation zwischen einem Jobwechsel und einer Verbesserung des Hautzustandes.