Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)hat ihre Schätzungen zur Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen
um fast 500 000 nach oben korrigiert. Im Jahr 2013 erkrankten weltweit 9 Mio. Menschen,
2012 waren es noch 8,6 Mio. Infektionen. Die Zahl der Todesopfer sinkt jedoch. Im
vergangenen Jahr starben rund 1,5 Mio. Menschen.
Laut dem Global Tuberculosis Report 2014 waren 360 000 der Verstorbenen HIV-positiv.
2012 forderte die Krankheit 1,3 Mio. Todesopfer. Einer der Hauptfaktoren für die Korrektur
der Anzahl der Erkrankungen ist, dass in den einzelnen Ländern Daten genauer erhoben
werden. Langfristig gesehen sind die Todesfälle seit 1990 um 45 % gesunken. In diesem
Zeitraum ist die Anzahl der Erkrankungen um 1,5 % pro Jahr zurückgegangen. Im Jahr
2013 wurde laut WHO Tuberkulose bei rund 3 Mio. Menschen nicht diagnostiziert. Laut
der WHO-Studie erkrankten 2013 die meisten Menschen in Südostasien und im westlichen
Pazifik an Tuberkulose. Allein auf Indien entfallen 24 % der Erkrankungen und auf
China 11 %. Ein weiteres Viertel der Infektionen trat in Afrika auf, das über die
höchste Anzahl von Erkrankungen und Todesfällen in Relation zur Bevölkerung verfügt.
Mangelnde finanzielle Mittel erschweren die Bekämpfung. Schätzungen gehen von 8 Mrd.
US-Dollar aus, die jährlich nötig wären. Derzeit fehlen pro Jahr allerdings etwa 2
Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2013 entfielen 3,5 % der Neuerkrankungen auf Formen von Tuberkulose,
die gegen Medikamente resistent sind. Weltweit dürften rund 5 % der Erkrankungsfälle
davon betroffen sind. Laut WHO kommt es jedoch in einigen Regionen der Welt wie in
Osteuropa und Zentralasien zu regelrechten Epidemien. In Weißrussland soll bei 35
% der Neuerkrankungen eine Resistenz vorliegen. Derzeit werden aus 100 Ländern Erkrankungen
mit hochresistenter Tuberkulose gemeldet. Diese Form ist noch schwerer zu behandeln
als die resistente Form. Der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zufolge ist der Anstieg
von resistenter Tuberkulose vor allem in der früheren Sowjetunion Besorgnis erregend.
pressetext Nachrichtenagentur