Mehr als 700 Teilnehmer auf einem nephrologischen Pflegekongress klingen nicht nur
nach einer Erfolgsgeschichte, sondern sind es auch. Vor dem Hintergrund der deutlichen
Zurückhaltung der Arbeitgeber gegenüber Fortbildungsmaßnahmen für das Pflegepersonal
nach der Absenkung der Dialyse-Sachkosten-Pauschale sprechen allein fast 500 Teilnehmer
aus Deutschland eine deutliche Sprache über die Akzeptanz und den Stellenwert dieses
Kongresses in der nephrologischen Fortbildungslandschaft.
Der Kongress begann gleich mit einer Herausforderung für die Teilnehmer und Veranstalter.
Getreu des Titels seines Vortrags „Disziplin! Nicht das Anfangen wird belohnt, sondern
das Durchhalten“ stellte der Topact des Tages Marc Gassert – der blonde Shaolin –
alle vor die Herausforderung, das Durchhalten zu üben, da er verkehrsbedingt zu spät
in Konstanz ankam. Kurzfristig wurde das Programm umgestellt und die Pausenzeit verändert.
Aber die Disziplin des Wartens wurde belohnt. Mit seinem interaktiven Vortrag über
die Möglichkeiten, die sich jedem von uns durch Selbstdisziplin eröffnen, zog er jeden
in seinen Bann. Uns allen wird in Erinnerung bleiben, wie sich Eisenstangen, angelegt
an der Kehle, durch Willenskraft, Konzentration und Selbstdisziplin durchbiegen lassen
(Abb. [
1
]). Leider konnte nicht jeder diesen Vortrag miterleben, da durch die Umstellung des
Programms parallel die ersten Schulungssitzungen stattfanden.
Abb. 1 Marc Gassert demonstriert, wie sich Eisenstangen biegen lassen.
Informativ und praxisorientiert
Geordnet nach Themenblöcken berichteten in den folgenden Tagen Pflegende für Pflegende
über die Ergebnisse ihrer Studien, Facharbeiten im Rahmen der Fachweiterbildung oder
aus Erfahrungen im Alltag. Die Themen reichten vom humoristisch vorgetragenen Entstehen
von Entscheidungen, wenn uns unser Bauch, das „Würmli“, etwas anderes „sagt“ als unser
Kopf, über einen sehr bewegenden Vortrag über das Leben und Sterben an der Dialyse
bis hin zu emotionalen berufspolitischen Vorträgen über die Arbeitssituation der nephrologischen
Pflege in Deutschland.
Alle, auch die hier nicht erwähnten Vorträge, hatten einen sehr hohen Informationsgehalt,
einen hohen Praxisbezug und wurden professionell vorgetragen, sodass jeder Teilnehmer
am Ende des Kongresses inspiriert mit neuem Wissen in seinen Berufsalltag zurückkehren
konnte. Auch die parallel stattfindenden Schulungssitzungen der Industrie trugen in
bewährter Manier ihren Teil zum Gelingen des Kongresses und der Erweiterung des Wissensstandes
der Teilnehmer bei.
Ein erfolgreicher Kongress
Gut angenommen wurde der neu gestaltete Begrüßungsabend: Ermöglichte dieser es doch
erstmals, dass alle Kongressteilnehmer und alle Industrievertreter in angenehmer Atmosphäre
bei gutem Essen ungezwungen zusammen kommen und Kontakte knüpfen konnten.
Rückblickend auf einen gelungenen 9. Dreiländer-Kongress (Abb. [
2
]) können wir sagen: Wir freuen uns über die sehr vielen positiven Rückmeldungen und
sind dankbar für die kritischen Rückmeldungen, da diese uns zeigen, wo und wie wir
den Kongress noch weiter verbessern können. Bedanken möchten wir uns bei allen Pflegekräften,
die den Mut hatten, die Veranstaltung mit ihren Vorträgen mitzugestalten und die durch
ihre Beiträge den Kongress auf ein hohes Niveau gebracht haben. Ihr könnt alle stolz
auf euch sein.
Abb. 2 Der Kongress war sehr gut besucht.
Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: Die Organisation des 10. Dreiländer-Kongresses
nephrologische Pflege hat bereits begonnen. Und für alle, die gern rechtzeitig planen,
ist hier schon der Termin aufgeführt: 17.–19.11.2016
Jürgen Berner, Finning
Geschäftsstelle fnb, Uschi Gaspar
In den Beunen 6, 65479 Raunheim,
Tel.: 0 61 42/40 85 49, Fax: 0 61 42/40 85 51
E-Mail: uschi.gaspar@nephro-fachverband.de,
www.nephro-fachverband.de
Vorstand des fnb:
-
Kerstin Gerpheide (1. Vorsitzende)
-
Jürgen Berner (2. Vorsitzender)
-
Ina Wiegard-Szramek (Schatzmeisterin)
-
Marvin Breckling (komm. Schriftführer)