Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Orthopädie und Unfallchirurgie
ist sicherlich eine unserer Hauptaufgaben aktuell und in den nächsten Jahren. Veranstaltungen
wie die Summer School unserer Fachgesellschaft sind hierbei ein gutes Beispiel und wichtiges Element eines
Gesamtkonzeptes. Mit hochkarätiger Besetzung werden bereits den Studenten sowohl theoretische
Grundlagen von Orthopädie & Unfallchirurgie als auch die praktischen Tätigkeit an
Knochenmodellen nahegebracht. Mit eindrucksvollen Patientenbeispielen und Diskussionsrunden
in Kleingruppen anhand von Fallbeispielen lernen sie die Faszination unseres Berufes
kennen.
Auch die Kongresse werden zunehmend auf unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ausgerichtet. Als Beispiel sei der diesjährige Kongress der Vereinigung der Süddeutschen
Orthopäden und Unfallchirurgen genannt. Neben praktischen Seminaren im Sinne von OP-Kursen,
bei denen typische Osteosynthesen genauso geschult wurden wie die Implantation von
Prothesen, fanden zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam mit dem Jungen Forum statt.
In gut besuchten Sitzungen wurden Themen behandelt wie die Generation Y, aktuelle
Anforderungen an Chefärzte und Erwartungen der Assistenten, aber auch künftige Anforderungen
an die Kliniken, um die Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter zu steigern. Sehr
angeregt wurden diese Themen diskutiert mit Studenten, jungen Assistenten aus dem
jungen Forum, Chefärzten und Vertretern der Industrie. Mit diesem Format hat sich
der Kongress der Vereinigung der Süddeutschen Orthopäden und Unfallchirurgie sicherlich
beispielhaft präsentiert und als Forum für die junge Generation in Orthopädie & Unfallchirurgie
empfohlen.
Innerhalb unserer Fachgesellschaft sind die Sektionen und Arbeitsgemeinschaften neben
dem Jungen Forum häufig der Einstieg in die aktive Mitarbeit in wissenschaftlichen
Gremien. Hier werden sie eingebunden in die aktive Mitarbeit bei unterschiedlichen
Register-Datenbanken wie zum Beispiel dem Becken-Register der AG Becken III mit aktuell
Daten von über 12 000 Patienten, aber auch das noch recht junge Knorpelregister der
AG Regenerative Therapien mit bereits Daten von 1000 Patienten seit Einführung 2014.
Ebenso können sie sich aktiv beteiligen an Multicenterstudien wie zum Beispiel der
Studie zu „ligament-bracing“ bei Knieluxationen des Komitee Trauma der AGA oder auch
zu Themen innerhalb der Kindertraumatologie, Ultraschall, Septische Chirurgie oder
Prävention.
Als offizielles Organ unserer Fachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie, veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen auch aktuelle
Publikationen aus den einzelnen Sektionen. So finden Sie in der Rubrik „aus den Sektionen“
Beiträge aus der Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik (AE), der AG Septische Chirurgie,
der AOTrauma Deutschland oder auch der AG Prävention.
Auf Anregung von Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie, werden wir in Zukunft auch aktuelle Aktivitäten der
einzelnen Sektionen und Arbeitsgemeinschaften darstellen. Auf diese Weise wollen wir
jungen wissenschaftlichen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich bei interessanten
Projekten der Arbeitsgemeinschaften und Sektionen aktiv mit einzubringen. Zusätzlich
soll dadurch die Vernetzung der Arbeitsgemeinschaften untereinander gefördert werden.
Als aktuelles Projekt sei hierzu die geplante Multicenterstudie zur Behandlung von
Insuffizienzfrakturen des Beckens genannt, die gemeinsam von der Sektion Wirbelsäule,
der AG Becken und der Sektion Osteologie initiiert wurde.
Indem wir nicht nur fertige wissenschaftliche Manuskripte veröffentlichen, sondern
zukünftig auch aktuelle Projekte der Arbeitsgemeinschaften und Sektionen darstellen,
wollen wir auch einen Beitrag dazu leisten, junge wissenschaftliche Mitarbeiter für
aktuelle Fragestellungen unseres Faches und die Mitarbeit in den Arbeitsgemeinschaften
zu gewinnen.
Ihre
Ulrich Stöckle
Dieter C. Wirtz