Diabetische Nervenstörungen (Neuropathien) beginnen oft unterschwellig und ohne die
typischen Symptome wie Brennen, Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Füßen.
Je früher eine Neuropathie erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Durch
eine konsequente Blutzuckereinstellung und die Aktivierung körpereigener Entgiftungsprozesse,
z. B. mit der Vitamin B1-Vorstufe Benfotiamin, kann der Progression der Nervenschädigung entgegengewirkt werden.
Zu den häufigsten Folgeschäden eines Diabetes mellitus zählt die diabetische Neuropathie.
Nahezu jeder dritte Diabetiker ist davon betroffen. Die diabetesbedingten Schädigungen
der Nerven können sich dabei sowohl am autonomen als auch am peripheren Nervensystem
manifestieren und zeigen sich im Fall der peripheren sensomotorischen Neuropathie
meist zuerst an den Füßen als Störung der Empfindungsfähigkeit.
In der gezielten Anamnese wird nach positiven und negativen Symptomen, also nach Parästhesien,
Schmerzen und Reizerscheinungen, respektive nach Taubheitsgefühlen gefragt. Ein Reflexhammer,
eine graduierte Stimmgabel zur Messung des Vibrationsempfindens sowie ein Monofilament
zur Prüfung des Berührungsempfindens ergänzen neben klinischer Inspektion das diagnostische
Repertoire.
Mit dem Fuß-Check Neuropathie-Verdachtsfälle aufgedeckt
Veränderungen der Nervenfunktionen können bereits vor dem Zeitpunkt der Diabetes-Diagnose
vorliegen. „Eine diabetische Neuropathie“, so Prof. Ralf Lobmann, Stuttgart, „stellt
demnach keine klassische Spätkomplikation dar. Die Schädigungen beginnen unterschwellig,
ohne dass schon diese typischen Symptome auftreten. Wenn wir die Neuropathie zu spät
entdecken, kann der Nervenschaden schon so weit fortgeschritten sein, dass man nur
noch die Symptome bekämpfen kann. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig aktiv zu werden.“
Einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung leistet die von WÖRWAG Pharma in Zusammenarbeit
mit der Deutschen Diabetes-Stiftung und einem wissenschaftlichen Beirat getragene
Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“. Die im Rahmen dieser Initiative
inzwischen über 1.000 durchgeführten Fuß-Checks ergaben bei fast jedem zweiten Untersuchten
einen Hinweis auf eine Nervenschädigung. Zwei Drittel der Neuropathie-Verdachtsfälle
waren zuvor nicht bekannt. Etwa 40 % der Untersuchten zeigten Anzeichen einer Neuropathie,
obwohl bei ihnen bisher keine Diabetes-Diagnose vorlag. Dabei stieg der Anteil von
Neuropathie-Verdachtsfällen mit zunehmendem Alter signifikant an. In einer seit Herbst
2014 zusätzlich durchgeführten Untersuchung des HbA1c-Wertes ergab sich bei jedem zweiten Diabetiker mit einem HbA1c-Wert über 7,5 % auch ein Neuropathie-Verdacht. Bei Untersuchten ohne Diabetes-Diagnose,
zeigte sich bei einem Drittel ein Neuropathie-Verdacht im Zusammenhang mit einem grenzwertigen
HbA1c von 5,7 % oder mehr. Den Betroffenen wurde empfohlen, sich zur weiteren Abklärung
an ihren Arzt zu wenden.
Die Behandlung steht auf 3 Säulen
Die Behandlung der diabetischen Neuropathie erfolgt ursächlich mit der normgerechten
Blutzuckereinstellung und dem Ausschalten pathogener Stoffwechselwege, die Nerven
und Gefäße schädigen können. Wenn neuropathische Schmerzen die Lebensqualität beeinträchtigen,
kann zusätzlich eine symptomatische Therapie mit verschreibungspflichtigen Medikamenten
erfolgen. Besonders in der Anfangsphase der Erkrankung spielen die bestmögliche Stoffwechseleinstellung
und die Hemmung pathogener Stoffwechselwege eine entscheidende Rolle, um das Voranschreiten
der Neuropathie zu verhindern und Symptome ursächlich zu lindern.
„Neuere Befunde zeigen“, so Prof. Karlheinz Reiners, Würzburg, „dass die schädlichen
Stoffwechselwege, die durch die Hyperglykämie eingeschlagen werden, zum Teil blockiert
werden können. Dies kann durch die Aktivierung des Pentosephosphat-Shunts, einem Bypass
im Stoffwechsel, erfolgen, über den ein Teil des überschüssigen Zuckers abgebaut werden
kann. Allerdings muss man für die Nutzung dieses Pentosephosphat-Shunts eine ausreichende
Konzentration an Thiamin, also an Vitamin B1, zur Verfügung haben“ (Abb.
1
). Der Wirkstoff Benfotiamin (milgamma® protekt), eine Vorstufe des Vitamin B1 mit besonderen pharmakologischen Eigenschaften,
kann eine erfolgreiche Behandlungsoption sein.
Abb. 1 Durch Aktivierung der Transketolase leitet Benfotiamin überschüssigen Zucker auf
den Pentosephosphat-Weg und entzieht ihn dadurch den pathogenen Stoffwechselwegen.
Richard Kessing, Zeiskam
Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung durch Wörwag Pharma, Böblingen.
Quelle: www.hoerensieaufihrefuesse.de
Richard Kessing ist freier Journalist.