Das heute benutzte Impuls- Echo- Verfahren wurde der Natur „abgeguckt“, bzw. abgelauscht.
Fledermäuse orientieren sich in der Dunkelheit dadurch, dass sie kurze Ultraschallschreie
ausstoßen und durch die mit den Ohren empfangenen Echos Insekten und in der Flugbahn
befindliche Hindernisse lokalisieren.
Das Echoprinzip wurde zuerst in der Seefahrt als Echolot zur Messung von Meerestiefen,
aber auch zur Ortung von Fischschwärmen und U-Booten angewandt. In der metallverarbeitenden
Industrie wird das Impuls- Echo- Verfahren zur Prüfung von Werkstücken auf Fabrikationsfehler
benutzt.
Vom Echolot war der Weg dann nicht mehr weit zur Anwendung des Impuls- Echo- Verfahrens
in der Neurologie (Echo- Enzephalografie), der Ophthalmologie (Echo-Ophthalmografie)
und in der Kardiologie (Echo-Kardiografie). Dabei wurde zunächst nur das eindimensionale
A-mode benutzt, in dem die Echos als Zacken einer Kurve dargestellt wurden.
Auch der Vater der gynäkologisch-geburtshilflichen Ultraschalldiagnostik, der Schotte
Ian Donald, benutzte zunächst ein Materialprüfgerät im eindimensionalen A-mode zur
Untersuchung gynäkologischer Tumoren.
Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wurden dann an mehreren Orten in verschiedenen
Kontinenten 2-dimensionale Schnittbildgeräte entwickelt, teils mit, teils ohne Wasservorlaufstrecke.
Diese Geräte arbeiteten mit einer sog. Speicherröhre, auf welcher innerhalb von 1
bis 2 Minuten ein Schnittbild der untersuchten Körperregion aufgebaut wurde, während
der Schallkopf manuell über die Körperoberfläche geführt wurde. Dieses Verfahren war
also zeitaufwändig, und die auf der Speicherröhre erzeugten Bilder waren hart, schwarz / weiß,
ohne Grautöne. Außerdem konnten Bewegungsartefakte infolge des langsamen, manuell
geführten Bildaufbaus auftreten.
Während der 1960er Jahre wurden auch schon Untersuchungen der weiblichen Brust vorgenommen,
vor allem in Japan und den USA. Aber das Verfahren war wegen des schlechten Auflösungsvermögens,
des Fehlens von Grautönen und des hohen Zeitaufwands noch nicht mit der Röntgenuntersuchung
der Brust konkurrenzfähig.
Das ließ dem jungen Ingenieur Richard Soldner bei der Firma Siemens in Erlangen keine
Ruhe. Er konstruierte in den Jahren 1962 bis 1964 ein Gerät, welches mit einer automatischen
Abtastung eine Bildfrequenz von zunächst 10, später 16 Bildern pro Sekunde erreichte.
[Abb. 1] zeigt das Abtastprinzip: Innerhalb eines mit Wasser gefüllten Applikators dreht
sich die Schallquelle im Brennpunkt eines Parabolspiegels. Die Schallimpulse werden
gegen den Parabolspiegel ausgesandt und von diesem – fokussiert – auf die den Applikator
abschließende Folie reflektiert. Dreht sich die Schallquelle, so resultiert eine parallele
Verschiebung der vom Parabolspiegel reflektierten Ultraschallimpulse, welche durch
die Folie des Applikators in den Körper eindringen. Auf umgekehrtem Weg erreichen
die Echos den Schallkopf, der nach der Aussendung eines Ultraschallimpulses von Sendung
auf Empfang umgeschaltet wird. Die empfangenen Echos wurden auf einem Bildschirm als
Punkte dargestellt, und aus zahlreichen Punkten entstand ein Bild. Infolge der hohen
Bildfrequenz von 10, später 16 Bildern pro Sekunde konnte der Untersucher das filmartige
Bild unmittelbar, real-time betrachten. Dadurch ließen sich die Nachteile der Speicherröhre
vermeiden, sodass auf dem Bildschirm nun auch Graustufen abgebildet wurden. Außerdem
war die Abtastung so schnell, dass die weibliche Brust innerhalb weniger Minuten in
zahlreichen Schnittebenen untersucht werden konnte. Insofern bot das Gerät gute Voraussetzungen
für ein Mammakarzinom-Screening, welches Soldners Idee war. Da es für die Untersuchung
der weiblichen Brust im Liegen konzipiert war, genügte die Eindringtiefe von 12 cm.
Abb. 1 Darstellung des Scan-Prinzips beim „Vidoson“ (nach Soldner und Krause).
Die 1. Erprobung des Geräts 1962 in einer Universitäts-Frauenklinik war jedoch nicht
erfolgreich. Nach einer Überarbeitung kam der Apparat 1965 in die Universitäts-Frauenklinik
Göttingen, wo man sich schon seit einiger Zeit mit der Messung des knöchernen Beckens
mittels des eindimensionalen A-mode befasste. Aber auch für die Beckenmessung war
Soldners Gerät ungeeignet – sollte nun in Erlangen die Weiterentwicklung gestoppt
werden?
Auf der Suche nach einer weiteren Anwendungsmöglichkeit kam das Gerät dann 1965 zur
Erprobung in die Universitäts- Frauenklinik Münster; denn ein älterer Assistent der Klinik, Dr. P. Weiser, hatte sich 1964 bei der Firma
Siemens nach Möglichkeiten der Ultraschalldiagnostik im Bauchraum erkundigt. Außerdem
hatte ein Oberarzt der Klinik, Prof. Dr. D. Hofmann, familiäre Verbindungen zur Firma
Siemens.
Am 29. Juli 1965 wurde das Gerät von Herrn Soldner und seinem Laborchef, Herrn Dipl.-Ing.
Walter Krause, nach Münster gebracht und aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt war ich der
jüngste Assistent der Klinik. Ich kam zufällig vorbei, und da ich Interesse an dem
neuen Apparat zeigte und noch kein eigenes Arbeitsgebiet hatte, wurde ich beauftragt,
dieses Gerät zu testen.
Der Apparat, der später den Namen ‚Vidoson‘ erhielt, bestand aus 3 Teilen: einem fahrbaren
Röntgenstativ, welches links das Sichtgerät (ein modifiziertes Materialprüfgerät System
Krautkrämer) mit einem Photovorsatz und rechts an einem in 3 Dimensionen beweglichen
Arm den von Soldner entwickelten Ultraschallapplikator trug ([Abb. 2]).
Die Abtastung über den Applikator erfolgte über eine Breite von 13–14 cm bei einer
mittleren Zeilenzahl von etwa 1 Zeile pro Millimeter. Die Eindringtiefe betrug bei
dem 1. von uns getesteten Prototyp max. 12 cm. Sie wurde später auf 16 und schließlich
sogar auf 20 cm vergrößert. Das Gerät arbeitete mit einer Ultraschallfrequenz von
2,5 MHz. Die Impulsdauer betrug etwa 1 μsec. Die mittlere Ultraschallintensität wurde
von der Firma Siemens mit ca. 3 mW / cm² angegeben, die Intensität des einzelnen Impulses
mit ca. 10 Watt / cm².
Abb. 2 Der Prototyp des „Vidoson“ der Fa. Siemens, 1966.
Durch eine motorische Verschiebung des Strahlerkopfs innerhalb des Schallapplikators
([Abb. 3]) konnte die Schnittebene um max. 3,5 cm parallel verschoben werden, ohne den Schallapplikator
zu bewegen. Diese Möglichkeit konnte beim Aufsuchen der günstigsten Schnittebene hilfreich
sein. Die Bilder konnten photografisch fixiert werden. Die Möglichkeit einer elektronischen
Speicherung bestand damals noch nicht. Auch konnte das filmartige Schirmbild nicht
angehalten werde.
Abb. 3 Sonogramm eines soliden, malignen Ovarialtumors. Deutliche Binnenstruktur des Tumor
bei niedriger Verstärkerschwelle des Geräts. Die Zeilenabstände des Rasters auf dieser
und den folgenden Abb. entsprechen einer Entfernung von 2 cm innerhalb des Körpers.
Mit dem Gerät wurde mir eine größere Publikation des schwedischen Gynäkologen B. Sundén
übergeben. Dieser hatte eine Weile bei I. Donald gearbeitet und 1964 in Lund seine
Erfahrungen mit dem von Donald und Mitarbeitern in Glasgow entwickelten Compoundscanner
in einer umfangreichen Dissertationsschrift dargestellt.
Allein gelassen mit dem Gerät versuchten wir nun zunächst das zu reproduzieren, was
Sundén publiziert hatte.
Unser 1. Ziel war die Darstellung gynäkologischer Tumoren, z. B. Myomen und Ovarialtumoren.
Hierbei waren wir rasch erfolgreich ([Abb. 3]). Durch eine Senkung der Verstärkerschwelle wurden nicht nur die Konturen der Tumoren,
sondern auch Binnenstrukturen sichtbar, und zwar sehr viel besser als auf den Bildern
von Sundén, der ja noch mit einer Speicherröhre arbeitete. Nachdem das neue Gerät
zunächst von manchen Kollegen mit Skepsis oder gar Spott betrachtet worden war, änderte
sich deren Einschätzung, als es mir gelang, bei einer 81-jährigen, adipösen Patientin
eindeutig einen Ovarialtumor darzustellen, der vorher selbst in Narkose nicht getastet
worden war.
Unser 2. Ziel war die Diagnostik in der 2. Schwangerschaftshälfte – 1965 wurde in
unserer Klinik bei ca. 10% aller zur Entbindung eingewiesenen Frauen eine Röntgenuntersuchung
durchgeführt. Typische Fragestellungen waren: Zwillinge?, intrauteriner Fruchttod?,
Hydrocephalus?, Anencephalus?, Lage des Kindes?, verengtes Becken? Nach und nach stellten
wir fest, dass sich diese Fragen auch durch eine Ultraschalluntersuchung beantworten
ließen. Rasch ersetzte die Ultraschall- die Röntgendiagnostik, und in den folgenden
Jahren ging die Zahl der Röntgenuntersuchungen um 90% zurück. Nur eine Beckenmessung
mittels Ultraschalls war uns nicht möglich.
Die 1. Erprobungsphase wurde nach 8 Wochen beendet und das Gerät nach Erlangen zurückgeholt.
Unsere – vorwiegend positive – Erfahrungen stellten wir am 10.11.1965 in der Medizinischen
Gesellschaft in Münster vor. Die Firma Siemens war jetzt ermutigt, die Entwicklung
des Gerätes fortzuführen, sodass wir ab dem 1. März 1966 nochmals für 3 Monate Gelegenheit
zur weiteren Erprobung bekamen. Dabei ergaben sich jetzt völlig neue diagnostische
Möglichkeiten.
In jener Zeit hatten wir nämlich noch viele Schwangere mit Rhesus-Inkompatibilität
zu betreuen. Eines Tages fragte ein Kollege, der Amniocentesen bei Rhesus-Inkompatibilität
durchführte, ob man nicht mittels Ultraschalls die Plazenta lokalisieren könne, um
das Risiko der Amniocentese zu vermindern. Nachdem diese Frage einmal gestellt war,
gelang uns die Darstellung der Plazenta sogleich, und wir fragten uns, warum wir sie
nicht schon vorher gesehen hatten. Bei retrospektiver Betrachtung älterer Aufnahmen
war die Plazenta auch auf diesen sichtbar, aber wir hatten sie nicht gesehen, bevor
die Frage aufgeworfen worden war. Wir waren begeistert über diese Entdeckung, und
ab sofort wurde vor jeder Amniocentese und jeder intrauterinen Bluttransfusion eine
Plazentalokalisation vorgenommen und die Punktion an einer plazentafreien Stelle durchgeführt.
Bei diesen Ultraschalluntersuchungen beobachteten wir erstmals Zeichen eines schweren
Rh-bedingten Morbus haemolyticus: eine Polyhydramnie, eine hydropische Verdickung
der Plazenta und die Zeichen eines Hydrops des Kindes (Ascites und Doppelkontur am
Kopf infolge der ödematösen Verdickung der Haut, [Abb. 4]). Trat ein intrauteriner Fruchttod auf, war dieser – wie im Röntgenbild – nach einigen
Tagen an einer Deformierung des kindlichen Schädels zu erkennen.
Abb. 4 Kindlicher Schädel mit Doppelkontur („Heiligenschein“) infolge Hydrops bei schwerem
morbus haemolyticus. 28. Schwangerschaftswoche.
Aber wir entdeckten plötzlich auch ganz neue Möglichkeiten des Real-time-Verfahrens:
Wir sahen, dass wir im Ultraschallbild Bewegungen des Kindes und seinen Herzschlag
beobachten konnten. Und so konnten wir einen intrauterinen Fruchttod sofort durch
die Beobachtung des Herzstillstands erkennen und nicht wie bisher erst nach mehreren
Tagen, nach Auftreten der Mazerationszeichen.
An die Möglichkeit, im Real-time-Bild auch Bewegungen zu beobachten, hatte Richard
Soldner bei der Entwicklung des Gerätes noch gar nicht gedacht.
Nachdem wir in der 2. Schwangerschaftshälfte so atemberaubende Ergebnisse erzielt
hatten, setzten wir das Gerät zunehmend auch in der 1. Schwangerschaftshälfte ein.
Sundén war aufgrund ausgiebiger Literaturrecherche, eigener Erfahrung und eigener
Tierexperimente zu der Erkenntnis gekommen, dass diagnostischer Ultraschall weder
Schäden am Embryo noch an den Ovarien verursache.
Der schwangere Uterus war damals vor der 20. Schwangerschaftswoche diagnostisch noch
ein schwarzes Loch. Der Fetus war weder im Röntgenbild darstellbar, noch war sein
Herzschlag so früh festzustellen. Und Bewegungen des Kindes werden von der Mutter
ja erst ab etwa der 20. Woche wahrgenommen.
Schon bald konnten wir 1966 während der 2. Erprobungsphase den Embryo ab der 12. Woche
p.m. darstellen und seine Bewegungen beobachten; die Herzaktion ließ sich ab der 13.
Woche erkennen (später, bei größerer Erfahrung, in Einzelfällen frühestens in der
7. Woche).
Eine Zwillingsschwangerschaft wurde 1966 schon in der 17. Woche diagnostiziert ([Abb. 5]) und differenzialdiagnostisch von einer Blasenmole unterschieden.
Abb. 5 Die Köpfe von Zwillingen in der 17. Woche.
Auch Messungen des kindlichen Schädels waren mit dem neuen Ultraschallgerät bereits
ab der 13. Woche möglich, wodurch die Bestimmung des Schwangerschaftsalters genauer
wurde, als wenn – wie bisher publiziert – die Messung erst nach der 30. Woche vorgenommen
wurde.
Aufgrund unserer neuen Erkenntnisse über die Bedeutung der Ultraschalldiagnostik für
die Geburtshilfe entschied sich die Firma Siemens, eine kleine Serie des neuen Gerätes
zu bauen. Es erhielt den Namen ‚Vidoson‘. 1967 konnten wir die Nr. 1 in Betrieb nehmen.
Das Vidoson hatte jetzt eine Eindringtiefe von 15–16 cm statt bisher 12 cm, was für
die Untersuchung in der 2. Schwangerschaftshälfte wichtig war, insbesondere für die
Messung des kindlichen Bauchumfangs, der sich als wichtiger Parameter für die Gewichtsbestimmung
des Kindes erwies.
Nach erst 120 Untersuchungen war das Vidoson in unserer Klinik bereits allgemein als
eminent wichtiges diagnostisches Instrument anerkannt. Die Untersuchungsfrequenz stieg
von Jahr zu Jahr.
Da die Kollegen der benachbarten Medizinischen Klinik von der Existenz der neuen diagnostischen
Möglichkeit gehört hatten, kamen sie immer öfter mit Patienten, die eine vergrößerte
Leber und / oder Milz hatten, mit Ascites oder einem Pericarderguss. So blieb unsere
diagnostische Tätigkeit nicht nur auf gynäkologische Fälle beschränkt ([Abb. 6]).
Abb. 6 Vergrößerte Milz bei Leberzirrhose.
Das Vidoson wurde ab 1967 auch in anderen deutschen Frauenkliniken eingesetzt, z. B.
in Aachen, Berlin, Essen, Frankfurt, München und Tübingen.
1969 fand in Wien der 1. Ultraschall-Weltkongreß statt. Dort trugen 13 gynäkologisch-geburtshilfliche
Arbeitsgruppen aus aller Welt ihre Ergebnisse mit der Schnittbilddiagnostik vor. Nur
3 von ihnen arbeiteten zu dieser Zeit mit dem Vidoson, alle anderen noch mit Compound-Geräten.
In Wien lernte ich 1969 auch Gerhard Rettenmaier kennen, den Pionier der Vidoson-Anwendung
auf internistischem Gebiet. Er trug dort seine Untersuchungsergebnisse über normale
und krankhafte Ultraschallreflexionen in der Leber vor. Danach hatte er heftigen Streit
mit den Anwendern der Compound-Technik mit Speicherröhre, welche die normale Leber
echoleer fanden, während Rettenmaier mit dem Vidoson auch in der normalen Leber ein
Echomuster fand. Rettenmaier bezeichnete später (1977) die fehlende Darstellung von
Grauwerten als einen Geburtsfehler der Speicherbild-Technologie, welcher erst ab 1977
durch eine neue Grauwerttechnik des Compoundscan- Verfahrens (Scanconverter) beseitigt
wurde.
Auch im Fach der Frauenheilkunde wurde in den Jahren 1968 bis 1975 zuweilen heftig
diskutiert über die Vor- und Nachteile des Compuond-Scanverfahrens einerseits und
des Real-time-Verfahrens andererseits. Ein Vorteil des Compound-Verfahrens war zweifellos
die Möglichkeit, Querschnitte des ganzen Abdomens darzustellen, während das Vidoson
nur Ausschnitte von 14 cm Breite und 16 cm Tiefe zeigte, dafür aber schneller war.
Alfred Kratochwil in Wien kombinierte den Compound-Scan mit dem eindimensionalen A-mode,
um die kindliche Herzaktion nachzuweisen oder auch für die Darstellung von Gewebsstrukturen.
Das Vidoson fand nach 1969 in Europa weite Verbreitung, sowohl in der Frauenheilkunde
als auch in der Inneren Medizin, vorwiegend in Deutschland, kaum dagegen im anglo-amerikanischen
Raum. Es wurden über 3000 Geräte produziert. In Deutschland erwarben vor allem viele
Frauenärzte während ihrer Ausbildung Kompetenz in der Ultraschalluntersuchung und
kauften bei ihrer Niederlassung ein Vidoson.
Das Ende der Vidoson-Ära begann sich 1975 abzuzeichnen, als auf dem ersten Europäischen
Ultraschall-Kongreß in München von der Firma ADR das 1. serienmäßig hergestellte Gerät
mit einem elektronischen Linear-Array vorgestellt wurde. Die Firma Siemens reagierte
darauf mit einer weiteren Verbesserung des Vidosons. Das neue Vidoson 735 konnte sich
dann aber nicht mehr lange in der Konkurrenz mit den billigeren und handlicheren Geräten
mit elektronischer Abtastung behaupten. Etwa 1980 wurde die Produktion des Vidosons
eingestellt. Auch die Produktion von Compound-Geräten lief zu dieser Zeit aus.
Es bleibt das Verdienst von Richard Soldner, dass er weltweit als erster die Vorteile
der Real-time-Schnittbilddiagnostik gesehen und seine Idee in die Tat umgesetzt hat.
Ich persönlich bin dankbar, daß ich bei der Geburt der Real-time-Sonografie auf dem
Gebiet der Frauenheilkunde Geburtshilfe leisten durfte.
Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Holländer, Dinslaken
Literatur (Seite 525, englische Version)