Chirurgie und mehr

Da ohne Chirurgie keine Implantologie möglich ist, ist der Schwerpunkt in der vorliegenden Ausgabe für diese beiden Fachgebieten ausgewählt. Dazu werden Themen zur Bisphosphonat-Therapie, zu wurzelanalogen Implantaten, zur „silent inflamation“, zum Sinus maxillaris sowie zur Titanpartikelbelastung durch Implantate vorgestellt.

Zur Einstimmung: Besondere Aufmerksamkeit ist notwendig bei der Versorgung von Patienten unter Bisphosphonat-Therapie. Ich bin immer wieder überrascht, wie lückenhaft das Wissen der KollegenInnen auf diesem Gebiet ist. Die Lehrmeinungen sind im Hinblick auf die Implantologie eher uneinheitlich, in jedem Fall sind im Vorfeld von implantologischen Eingriffen einige wichtige allgemeinmedizinische Kautelen zu beachten. Der Beitrag aus Erlangen gibt ausreichend Hinweise für die Diagnostik. In dem CME-Beitrag wird die Anatomie des Sinus maxillaris und ihre Konsequenz für das implantologisch/chirurgische Vorgehen angesprochen. Ohne Grundlagenwissen ist eine problemlose Operation nicht möglich. Die „silent inflammation“ oder auch fettige-degenerative Osteolyse ist eine Problematik in der Chirurgie, die viel zu selten erkannt wird, da ein zweidimensionales Röntgenbild dazu keine eindeutige Aussage liefert. Für die Schmerzdiagnostik wäre dies aber ein wichtiger Aspekt. Wurzelanaloge Implantate bieten mit ihrem minimalinvasivem klinischen Prozedere eine interessante Alternative zur herkömmlichen Implantat-Therapie. Sie sind grundsätzlich keine neue Idee, allerdings bietet die CAD/CAM-Fertigung ganz neue Aspekte. Die vorgestellte Studie beschreibt erste Ergebnisse. Und last but not least, der Beitrag zur Titanpartikelbelastung durch Implantate. Eine Problematik, die erst durch die orthopädische Chirurgie auch in der Zahnheilkunde in den Fokus geraten ist.

Die Redaktion hat sich bemüht, aus dem umfangreichen Gebiet der Chirurgie und Implantologie gezielt aktuelle Themen herauszusuchen. Mein Wunsch wäre es, dass sich die Mühe auch in Ihren Augen gelohnt hat.

Ihre

Cornelia Gins