Klin Padiatr 2015; 227(03): e2
DOI: 10.1055/s-0035-1555884
Erratum
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erratum: Gefäßanomalie in der Wangenregion eines Säuglings – Diagnostischer Prozess anhand einer Kasuistik

Correction: Vascular Anomaly in the Midcheek Region of an Infant – Review of the Diagnostic Procedure
L. Rossler
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Germany
,
V. Sander
2   Kinderchirurgische Klinik, Marienhospital Herne, Herne
,
I. Teuber
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Germany
,
M. Stücker
3   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
A. Kreuter
4   Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
,
I. Stricker
5   Institut für Pathologie, Berufsgenossenschaftliches Universitätklinikum Bergmannsheil, Bochum
,
E. Hamelmann
6   Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Kinderzentrum/Bethel, Bielefeld
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Publication Date:
16 July 2015 (online)

 

Erratum

L. Rossler, V. Sander, I. Teuber, M. Stücker, A. Kreuter, I. Stricker, E. Hamelmann

Gefäßanomalie in der Wangenregion eines Säuglings – Diagnostischer Prozess anhand einer Kasuistik

DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0035-1548945

Klin Padiatr: 2015; 227 (03): 176–180

In Tabelle 1 gab es Verschiebungen der Zeile “Epidemiologie, Prävalenz und Geschlechtsverkehr. Diese Verschiebung wurde korrigiert. Tabelle 1.

Tab. 1 Unterteilung der Gefäßanomalien im Säuglingsalter nach verschiedenen Aspekten (die auf unseren Patienten zutreffenden Diagnosekriterien sind fettgedruckt).

Infantiles Hämangiom

Kongenitales Hämangiom (RIC1, NIC2)

Venöse Gefäßmalformation (VM)

Epidemiologie

Frühgeborene+++

Häufig fehldiagnostiziert als Hämangiom
Häufig fehlbezeichnet als kavernöses Hämangiom

Prävalenz

(30%: GG<1000 g – 2,5%: reife Neugeborene)

Sporadisch, familiär, syndromal (KTS *, BRBN°)

häufig (10% Kaukasier im Alter von 1 Jahr)

selten

Inzidenz: 0,44% (Kong. Gefäßmalformationen 1,2%)

Geschlechtsverteilung

Mädchenwendigkeit (3–9 Mädchen:1 Junge)

gleich

Annähernd gleich

Klinik
– bei Geburt
– Verlauf

Precursorläsion
– lokale Telangiektasie
– makulöses Erythem
– heller Fleck

Überproportionales Wachstum im 1. LJ

typisches Wachstums – und Regressionsmuster>1. LJ


Gefäßtumor, ausgewachsen, mit intrauterinem Beginn
Lila Farben, grau mit oberflächlichen Venen oder Telangiektasien
proportionales Wachstum mit dem Patientenalter
RICH: vollständige Rückbildung innerhalb des 1. LJ
NICH: keine Rückbildung


Vorhanden, aber häufig nicht symptomatisch
Bläuliche, weiche, komprimierbare Läsion
Lokal begrenzt (oberflächlich kutan, mukös) o.
in die Tiefe infiltrierend (Muskel, Knochen..)
Topographie: Stamm – Extr., Kopf, Hals
Proportionales Wachstum mit dem Kind
Größenzunahme
(Pubertät, Schwangerschaft, Trauma, OP)

Bildgebung [3]
– Ultraschall
– Farbdoppler

nicht pathognomonisch
Homogene RF mit einzelnem oder wenigen Gefäßen (58%)
sichtbare Gefässe in 15%
keine Verkalkungen
Hohe Gefäßdichte
hohe arterielle Flussgeschwindigkeit (Widerstand niedrig).
peak systolic shift (>2 kHz)

nicht pathognomonisch
heterogenes Muster (72%)
mehr sichtbare Gefäße (hypoechogene Herde) in 72% mit erhöhtem venösen Anteil (breite Gefäße)
Verkalkungen sind wegweisend (17%)
Einzelnes zentrales arterielles Gefäß mit senkrechtem Verlauf zur Hautoberfläche und mit schnellem Fluss
Gefäßaneurysmen und arterio-venöse Shunts

Hinweisend
Hypoechogene Raumforderung, wenig Stroma
Von der simplen Phlebektasie bis hin zu multiplen,
dilatierten und geschlängelten Gefäßkanälen
Komprimierbar (falls keine Thrombosierung)
Phlebolith (nicht konstant, chronischer Thrombus)
sehr langsamer bzw. kein Blutfluss („Slow flow“)
Intraseptale zuführende Arteriolen sind möglich!

Histopathologie

Immunhisto-chemie

Gefäße mit erhöhter Ratio Mediadicke:Lumen
Endothel exprimiert GLUT-1

Lobuli mit proliferierenden kleinen Gefäßen – Fibrose – breite, venöse Gefäßkanäle
Verkalkungen – Gefäßthromben
GLUT-1 negatif

Dünnwandige, dilatierte Gefäßkanäle
Anormale Wandmuskulatur – Venöse Thromben
CD31,CD34, Aktin positiv
fehlende endotheliale Proliferation (MiB-1)

Komplikationen

Beteiligung von lebenswichtigen Organen (Kehlkopf, Leber) – Amblyopie

Herzinsuffizienz durch High-output möglich
Mögliche Entwicklung zu Kasabach-Merrit Syndrom

Je nach Topografie:Exophtalmie, Zahnfehlstellung,
intest. Blutung, unterschiedl. Länge der Gliedmaßen, ..

Therapie

Propranolol in der Wachstumsphase bei problematischer oder lebensbedrohlicher Topografie

Exzision frühestens nach 14-18 Monaten–
Kein Ansprechen auf Propranolol

Indikation bei Schmerzen, Blutung, Entstellung, Funktionsverlust: Kompression, mehrstufige Exzisionen, radiologisch interventionell

*Klippel-Trenaunay Syndrom; ° Blue Rubber Bleb Nevus Syndrom; 1 Rapid Involuting Congenital Hemangioma; 2 Non Involuting Congenital Hemangioma


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