Schlüsselwörter
Immunsystem - Darmbakterien - Dysbiose - regulatorische T-Zellen - Morbus Crohn
Die Evolution schuf bereits vor 500 Mio. Jahren erste Vorformen unseres gastrointestinalen
Verdauungssystems
und damit eine biologische Nische für eine Vielzahl an mikrobiellen Symbionten. Diese
Bakterien, die ca.
1 kg unseres Körpergewichts ausmachen, sind speziell an die Umgebung angepasst und
beeinflussen durch ihre
Metabolite nicht nur unsere Verdauung, sondern auch unser Immunsystem (▶
Abb.
[
1
]). Die Mehrheit der symbiotischen Darmbakterien und ihre Wechselwirkung
mit unserem Immunsystem blieb lange Zeit unerforscht, hauptsächlich deshalb, da sie
keine Krankheiten
verursachen und vermutlich auch deshalb der Wissenschaft als nicht wichtig genug erschienen.
Nicht zuletzt
durch die unsachgemäße Anwendung von Antibiotika hat sich diese Auffassung im letzten
Jahrzehnt geändert und
es wurden zunehmend wissenschaftliche Studien zu diesem Thema durchgeführt ([1]). Im folgenden Artikel möchten wir einen Überblick darüber geben, wie sich die mikrobielle
Darmflora und unser Immunsystem wechselseitig beeinflussen.
Abb. 1 Eine gesunde mikrobielle Darmflora hilft, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.
(© Fotolia/XtravaganT)
Die zwei wichtigsten Aufgaben dieses Zusammenspiels aus symbiotischen Darmbakterien
und unserem Immunsystem
sind
Um einen detaillierten Einblick in die zu Grunde liegenden Mechanismen dieses Zusammenspiels
zu ermöglichen,
sollen zunächst der Aufbau und die Komponenten des gastrointestinalen Immunsystems
vorgestellt werden. Das
gastrointestinale Immunsystem besitzt dabei eine gewisse Autonomie und ist nicht mit
dem systemischen
Immunsystem gleichzusetzen.
Wie ist unser gastrointestinales Immunsystem aufgebaut?
Wie ist unser gastrointestinales Immunsystem aufgebaut?
Die oberste Epithelschicht der Darmschleimhaut ist neben unserer Haut die wichtigste
Grenze, die das
Eindringen von Bakterien in tiefere Gewebeschichten verhindert. Becherzellen innerhalb
dieser Schicht
produzieren ein Sekret, das aus sog. Mucinen aufgebaut ist. Diese als Muc 1 und Muc
2 bezeichneten
Glykoproteine sind gegenüber körpereigenen Verdauungsenzymen wie Trypsin resistent
und formen eine ca. 50 µm
dicke Schleimschicht, die die Darmschleimhaut benetzt und die Darmepithelzellen vor
einem direkten Kontakt
mit pathogenen mikrobiellen Erregern schützt. Während nur wenige pathogene Mikroorganismen
in der Lage sind,
diese Schleimschicht zu durchdringen, können einige der harmlosen symbiotischen Bakterien
die äußere Schicht
passieren und induzieren dadurch sogar die vermehrte Freisetzung dieses Sekrets aus
den Becherzellen.
Dadurch wird neben der klassischen Barrierefunktion auch die Toleranz gegenüber harmlosen
Nahrungsbestandteilen unterstützt, indem mechanische Mikroverletzungen minimiert und
damit entzündliche
Prozesse verhindert werden ([2]).
Die Mucine der Schleimschicht wirken aber auch direkt über molekulare Wechselwirkungen
auf darunterliegende
Darmepithelzellen und spezielle Zellen des Immunsystems, die sog. antigenpräsentierenden Zellen.
Freund oder Feind?
Darmepithelzellen und antigenpräsentierende Zellen der Darmschleimhaut nehmen über
Phagozytose sowohl
harmlose Nahrungsbestandteile als auch pathogene Mikroorganismen ins Zellinnere auf,
wo sie weiter
zerkleinert werden ([3]). Kurze Proteinbestandteile der entstandenen
Trümmer, die als Antigene bezeichnet werden, präsentieren diese 2 Zelltypen dann auf
ihrer Oberfläche
(▶
Abb.
[
2
]). Dort wird von bestimmten
Effektorzellen unseres adaptiven Immunsystems überprüft, ob es sich bei den präsentierten
Antigenen um
körperfremde Moleküle handelt, die damit potenziell von pathogenen Erregern stammen
könnten. Diese
Effektorzellen sind die T-Zellen. Wie erkennen nun die T-Zellen, ob es sich bei den präsentierten
Bestandteilen um Teile eines gefährlichen Erregers oder nur um einen harmlosen Nahrungsbestandteil
handelt? Beide Stoffe sind doch dem Immunsystem grundsätzlich fremd.
Abb. 2 Aufbau des gastrointestinalen Immunsystems. Überblick der immunologischen Komponenten,
die einerseits eine Toleranz gegenüber Nahrungsbestandteilen und symbiotischen Mikroorganismen
vermitteln (linke Seite) und andererseits eine schnelle Abwehrreaktion bei Infektionen
und
Zerstörungen der Darmschleimhaut ermöglichen (rechte Seite).
Eine Schlüsselrolle dabei spielen sog. Toll-like-Rezeptoren (TLR). Diese Rezeptoren
sind Teil des
angeborenen Immunsystems und kommen nicht nur auf antigenpräsentierenden Zellen, sondern
auch auf
bestimmten Darmepithelzellen vor. Sie erkennen Strukturen oder Muster, die viele pathogene
Mikroorganismen gemeinsam haben, wie beispielsweise Lipopolysaccharid (TLR4), einem
Membranbestandteil
aller gramnegativer Bakterien, oder Flagellin (TLR5), einem Bestandteil von bakteriellen
Geißeln
(Flagellum). Nur wenn diese Toll-like-Rezeptoren in den Darmepithelzellen und antigenpräsentierenden
Zellen durch pathogene Muster aktiviert werden, können diese Zellen das adaptive Immunsystem
über die
T-Zellen aktivieren.
Auf diese Weise wird verhindert, dass beispielsweise Proteine, die über die Nahrung
aufgenommen werden,
eine adaptive Immunreaktion auslösen, da Nahrungsbestandteile in der Regel keine solchen
pathogenen
Muster tragen. Zusätzlich spielt dabei auch die Architektur der Darmepithelzellen
eine wichtige Rolle. So
kommen die Flagellin-Rezeptoren (TLR5) nicht auf der apikalen, dem Darmlumen zugewandten
Seite der
Epithelzellen vor, wo durch die Darmbakterien hohe Konzentrationen an Flagellin vorliegen,
sondern nur
auf der dem Darmlumen abgewandten Seite. Dadurch wird eine unnötige Überaktivierung
des adaptiven
Immunsystems verhindert. Nur wenn die Barriere des Darmepithels durchbrochen wird,
kommt es zu einer
schnellen Aktivierung des Immunsystems ([4]) (▶
Abb.
[
2
]). Die dann eintretende Aktivierung der TLR5/Flagellin-Rezeptoren
regt nicht nur T-Zellen an, sondern auch die Darmepithelzellen selbst. Diese bilden
antimikrobiell
wirkende Moleküle, wie Defensine und C-Typ-Lektine, die Löcher in die Bakterienzellwand
reißen und diese
damit abtöten. Neben T-Zellen werden durch diese Toll-like-Rezeptor-Signalkaskaden
auch B-Zellen
aktiviert. Diese sitzen entlang des gesamten Dünndarms in zusammenhängenden Lymphfollikeln,
den sog.
Peyer-Plaques und bilden IgA-Antikörper, die wesentlich zum Schutz der Schleimhautoberfläche
beitragen.
Solche Regulationsmechanismen sind nur ein kleines Beispiel für die komplexen molekularen
und zellulären
Vorgänge, die das Zusammenspiel von mikrobieller Darmflora und Immunsystem regulieren
und machen die
Bedeutung einer intakten Darmschleimhaut anschaulich.
Die Darmschleimhaut: Barriere und Vermittler von Toleranz
Wie wichtig eine intakte Darmschleimhaut im Extremfall für unser Überleben ist, wird
anhand eines
Blinddarmdurchbruches deutlich. Treten dabei mikrobielle Bestandteile wie Lipopolysaccharid
in die
Blutbahn über, kann es zu einer systemischen Aktivierung von Toll-like-Rezeptoren
und in Folge zu einer
Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die im unbehandelten Zustand in der Regel zum Tod
führt. Hier ist nicht
die bakterielle Infektion selbst das fatale Ereignis, sondern die systemische Reaktion
unseres
Immunsystems auf die Bedrohung.
Aber nicht nur die Darmepithelzellen spielen eine wichtige Rolle bei der Toleranz
unseres Immunsystems
gegenüber harmlosen Nahrungsmitteln und symbiotischen Mikroorganismen. Neuste Studien
der Prozesse in der
Darmschleimhaut haben noch erstaunlichere Entdeckungen hervorgebracht. So durchstoßen
bestimmte
antigenpräsentierende Zellen, die den Oberflächenmarker CD103 tragen, die Zell-Zell-Kontakte
(tight
juctions) des Darmepithels und nehmen im Darmlumen sowohl harmlose als auch pathogene
Mikroorganismen auf
und wandern in benachbarte Lymphknoten, wo sie die Bestandteile den T-Zellen präsentieren
([5]). Dabei produzieren diese antigenpräsentierenden Zellen das
Vitamin-A-Derivat Retinsäure und aktivieren dadurch eine bestimmte Untergruppe der
T-Helferzellen
(▶
Abb.
[
2
]). Diese sog. regulatorischen T-Zellen
(Tregs) hemmen wiederum über Botenstoffe, wie TGF-beta und Interleukin-10, andere
T-Effektorzellen. Diese
Wechselwirkung zwischen Retinsäure-bildenden antigenpräsentierenden Zellen und regulatorischen
T-Zellen
spielt eine Schlüsselrolle bei der Toleranzerhaltung des Immunsystems gegenüber harmlosen
Nahrungsbestandteilen und symbiotischen Darmbakterien ([6]).
Darmflora und Prävention
IgE und IgA
Welche Rolle spielt die Wechselwirkung von symbiotischer Darmflora und dem Immunsystem
bei der
Verhinderung von Krankheiten? Um die Mechanismen aufzuklären, wie symbiotische Darmbakterien
unser
Immunsystem beeinflussen, arbeiten Wissenschaftler häufig mit keimfreien Mäusen, die per
Kaiserschnitt geboren werden und unter sterilen Bedingungen gehalten werden. Diese
Tiere haben keinerlei
Kontakt mit bakteriellen Mikroorganismen und zeigen aus immunologischer Sicht eine
hohe Inzidenz
gegenüber Autoimmunreaktionen und Allergien.
Das hängt u. a. damit zusammen, dass im keimfreien Zustand hohe Serumkonzentrationen
an bestimmten
Antikörpern vom Immunglobulin-E(IgE)-Typ vorliegen. Im Vergleich zu anderen Antikörpertypen
ist dieser
Typ dazu in der Lage, Histamin aus Mastzellen freizusetzen, was in der Folge allergische
Reaktionen
auslösen kann, wie man sie vom klassischen Heuschnupfen kennt ([7]). Im
Gegensatz zu IgE-Antikörpern sind IgA-Antikörper dazu nicht in der Lage. Sie spielen
dafür die zentrale
Rolle beim Schutz von Schleimhautoberflächen vor Infektionen, aber auch bei der Aufrechterhaltung
einer
mikrobiellen Homöostase. Werden keimfreie Mäuse in Kontakt mit symbiotischen Darmbakterien
gebracht,
kommt es in diesen Tieren zu einem Anstieg der IgA-Mengen im Darm und umgekehrt zu
einer Abnahme an IgE
([8]). Die spezifischen IgA-Antikörper, die durch symbiotische Bakterien
induziert werden, können dabei über einen sehr langen Zeitraum einen Schutz gegenüber
pathogenen
Bakterien ermöglichen. Ändert sich die Zusammensetzung der Darmflora, beispielsweise
durch eine
veränderte Ernährung, so reagiert das Immunsystem dynamisch auf diese Veränderungen
und neue
IgA-Antikörper werden gebildet ([9]). So nimmt die Vielfalt dieser
Antikörper mit steigendem Alter immer weiter zu ([10]).
Neben den symbiotischen Bakterien selbst spielen auch deren Stoffwechselprodukte eine
zentrale Bedeutung
bei der Unterdrückung von Nahrungsmittelallergien und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
wie Morbus
Crohn und Colitis ulcerosa. So begünstigt beispielsweise das Stoffwechselprodukt Polysaccharid
A des
Bakterienstammes Bacteroides fragilis die Entwicklung der oben beschriebenen regulatorischen
T-Zellen und fördert damit die immunologische Toleranz ([11])
(▶
Abb.
[
2
]).
Erstaunliche Effekte durch Stuhltransplantation
Auch eine defekte Signalweiterleitung in Darmepithelzellen durch die oben beschriebenen
Rezeptoren des
angeborenen Immunsystems kann die Zusammensetzung der symbiotischen Darmflora massiv
beeinflussen und
damit weitreichende Folgen auf unsere Gesundheit haben. So zeigen Mäuse mit einer
genetischen
Inaktivierung eines bestimmten Rezeptors eine deutliche Veränderung der symbiotischen
Darmflora, was in
diesen Tieren dazu führt, dass sie chronisch entzündliche Darmerkrankungen entwickeln.
Noch erstaunlicher
ist die Beobachtung, dass diese veränderte mikrobiotische Darmflora nach Transplantation
in gesunde Mäuse
ohne diese genetische Inaktivierung ebenfalls chronisch entzündliche Darmerkrankungen
hervorruft ([12]). Das zeigt, wie wichtig die Zusammensetzung der symbiotischen
mikrobiellen Darmflora für die Verhinderung von entzündlichen Darmerkrankungen ist.
Die Zusammensetzung unserer mikrobiellen Darmbakterien spielt aber nicht nur bei der
Entwicklung von
Darmerkrankungen eine Rolle. Dysbiosen können wesentlich weitreichendere Folgen für
unsere Gesundheit
haben. So kann eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora bei Mäusen zu Übergewicht
und sogar
Fettleibigkeit führen, die sich durch Transfer von Bakterien der Bacteroides-Gattung in den Tieren
wieder rückgängig machen lässt ([13]). Auch die Darmflora von schwangeren
Mäusen unterscheidet sich deutlich von nicht schwangeren. Wird die Darmflora von schwangeren
Mäusen auf
keimfreie Mäuse übertragen, entwickeln diese ebenfalls eine Fettleibigkeit ([14]). Möglicherweise spielen dabei die weiblichen Geschlechtshormone, die sich während
der
Schwangerschaft ändern, eine zentrale Rolle ([15], [16]). Besonders relevant ist ein möglicher Zusammenhang zwischen weiblichen
Geschlechtshormonen und Darmflora, da Millionen von Frauen meist über einen jahrelangen
Zeitraum
zusätzlich Östrogene und Gestagene in Form der Antibabypille aufnehmen.
Am erstaunlichsten ist allerdings, dass es sogar Zusammenhänge zwischen der Darmflora
und tiefgreifenden
neuronalen Entwicklungsstörungen wie Autismus gibt. In Studien zeigten autistische
Kinder Dysbiosen mit
einer geringeren Vielfalt an verschiedenen Darmbakterien ([17]).
Insbesondere die Gattungen Prevotella und Coprococcus waren in geringeren Mengen vorhanden
als in nicht autistischen Kindern. Dies zeigt, wie weitreichend die Wechselwirkung
mit unserer Darmflora
für unsere Gesundheit sein kann.
Blick in die Zukunft
Durch die Entdeckung solcher Zusammenhänge ergeben sich zwangsläufig Möglichkeiten,
über die gezielte
Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora die Entwicklung von Dysbiosen und Krankheiten
zu verhindern
oder sogar zu heilen. Denn die mikrobielle Darmflora ist kein festes Gebilde, sondern
sie unterliegt
dynamischen Veränderungen. So wirken sich beispielsweise der Einsatz von Antibiotika,
aber auch unsere
Ernährung direkt auf die Zusammensetzung der Bakterienvielfalt aus ([18],
[19]).
Zusätzlich zur Ernährung kann man durch die direkte Zufuhr von Bakterien oder über
den Verzehr von
Präbiotika, die Energiequellen für bestimmte Darmbakterien darstellen, Veränderungen
der Darmflora
herbeiführen. Auch die Aufnahme von einzelnen mikrobiellen Bestandteilen wie Flagellin
in einer Art
Paramunisierung kann positive Auswirkungen auf die Darmflora und das darmassoziierte
Immunsystem haben. So
vermittelte die alleinige Aufnahme von Flagellin eine Resistenz gegenüber dem pathogenen
Darmkeim
Clostridium difficile in antibiotikabehandelten Mäusen ([20]). Wird
durch einen lang anhaltenden Antibiotikaeinsatz die Zusammensetzung der Darmflora
maßgeblich verändert, kann
sich C. difficile massiv vermehren und Gifte bilden, die unter Umständen zu lebensbedrohlichen
Durchfällen führen können. Durch Stuhltransplantationen von gesunden Spendern in Patienten
mit
wiederkehrenden C.-difficile-Infektionen konnte die Vielfalt der Darmflora wiederhergestellt werden
und die Patienten waren vor einer erneuten Infektion geschützt ([21]).
Viele der oben beschriebenen Zusammenhänge wurden erst mithilfe der metagenomischen
Stuhldiagnostik möglich.
Diese beruht auf der multiparallelen DNA-Sequenzierung mikrobieller Gene der 16S-ribosomalen
RNA. Dadurch
lässt sich die Zusammensetzung der mikrobiellen Darmflora direkt aus Stuhlproben wesentlich
genauer
bestimmen als mithilfe konventioneller mikrobieller Methoden. Die große Herausforderung
der Zukunft wird die
Auswertung der riesigen Datenmengen sein, die dabei generiert werden. Mithilfe von
Algorithmen und
Datenbanken werden bereits heute metabolische Netzwerke zwischen verschiedenen symbiotischen
Mikroorganismen
identifiziert, die eine protektive Wirkung gegen pathogene Erreger und Krankheiten
haben ([22]) (▶
Abb.
[
3
]). Daraus
werden sich in der Zukunft mit Sicherheit weitere diagnostische und therapeutische
Einsatzmöglichkeiten
ergeben, die sich der mikrobiellen Darmflora bedienen.
Abb. 3 Metabolische Netzwerke zwischen Darmbakterien. Unsere Darmflora ist ein gut ausbalanciertes
metabolisches Netzwerk. Metagenomische Analysen der amerikanischen, japanischen und
europäischen
Bevölkerung haben gezeigt, dass die Darmflora einzelner Individuen von einer von 3
Gruppen gemeinsam
auftretender Bakterien dominiert wird. Diese 3 verschiedenen Gruppen werden als Enterotypen
bezeichnet.
Die einzelnen Enterotypen unterscheiden sich anhand der Dominanz von einer von 3 Bakteriengattungen:
Bacteroides (Enterotyp 1), Prevotella (Enterotyp 2) oder Ruminococcus (Enterotyp 3).
Die Stoffwechsel der
einzelnen Bakteriengattungen beeinflussen sich gegenseitig in positiver oder negativer
Weise. Modifiziert
nach ([22]).