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DOI: 10.1055/s-0035-1564989
Der Krankheit ins Gesicht schauen
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
01 October 2015 (online)
- Summary
- Grundlagen der Pathophysiognomik
- Welche Normabweichungen werden betrachtet?
- Grenzen der Pathophysiognomik
- Weiterführende Literatur
Summary
Während die Psycho-Physiognomik als diagnostische Methode den ganzen Menschen betrachtet (Gesicht- und Körperausdruck, Statur, Haltung), nimmt die Pathophysiognomik v. a. die Gesichtshaut diagnostisch in Augenschein. Mithilfe der Methode lassen sich schlüssige Hinweisdiagnosen erstellen.
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PATHOPHYSIOGNOMIK NACH NATALE FERRONATO
Während die Psycho-Physiognomik (s. S. 38 – 43) als diagnostische Methode den ganzen Menschen betrachtet (Gesicht- und Körperausdruck, Statur, Haltung), nimmt die Pathophysiognomik v. a. die Gesichtshaut diagnostisch in Augenschein. Mithilfe der Methode lassen sich schlüssige Hinweisdiagnosen erstellen.
Grundlagen der Pathophysiognomik
Die Pathophysiognomik hat die Gesichtshaut in Organkorrespondenzzonen aufgeteilt, im Folgenden vereinfacht Hautzonen genannt. Anhand bestimmter (auch kleinster) Zeichen in diesen Zonen kann der geübte Pathophysiognom sich entwickelnde, latente oder bereits manifeste Organschwächen und -belastungen erkennen. Häufig sind auf diese Weise pathologische Veränderungen schon zu identifizieren, bevor schulmedizinische Diagnosemethoden diese überhaupt erfassen können.
Merke: Die pathophysiognomische Diagnostik lässt nur Verdachtsdiagnosen zu. Diese sind schulmedizinisch zu verifizieren. Ebenso sind Anamnese und Verhaltensmuster des Patienten stets zu berücksichtigen. Widersprechen sich Patientenaussagen und pathophysiognomische Verdachtsdiagnosen, sind letztere zu hinterfragen und zu überdenken.
Mithilfe der Pathophysiognomik lässt sich auch der Erfolg von Therapien kontrollieren. Bei adäquaten Behandlungsmaßnahmen entwickeln sich die pathophysiognomischen Krankheitszeichen zur Norm hin. Bei ungünstigen Therapien verschlechtern sie sich deutlich. Für die Normstruktur und -farbe hat Natale Ferronato folgende Kriterien aufgestellt, die gemäß Alter und ethnischer Zugehörigkeit variieren:
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Hautspannung: weich, zart, schimmernd, hart
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Färbung: hell, dunkel, rosa (Wangen), rot (Lippen)
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Welche Normabweichungen werden betrachtet?
Bevor es an das Erkennen und Deuten pathophysiognomischer Zeichen geht, ist Folgendes zu beachten: Diese sind von solchen Merkmalen zu unterscheiden, die mit Hauterkrankungen (z. B. Herpes labialis, Psoriasis), traumatischen Verletzungen, Verbrennungen und Narben sowie Permanent Make- Up oder Sonnenbädern einhergehen können. Die Diagnostik erfolgt auf ungeschminkter Haut.
Farbabweichungen
Aus Farbabweichungen kann man u. a. folgende Störungshinweise ableiten:
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weiß: Insuffizienz
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gelb: Leberstörung, bakterielle Pathologie
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orange: Leberstörung: virale Pathologie
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hellbraun: Degeneration 1. Grades
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braun: Degeneration 2. Grades
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grau: Degeneration 3. Grades
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rot: Entzündung
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rot / violett am Kinn: Toxikosen
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grün: Vergiftung durch Chemikalien
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blau: vegetative Dystonie
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Veränderungen der Feinstruktur
Solche Veränderungen betreffen meist nur einzelne Hautzonen. Folgende Hautqualitäten werden unterschieden:
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Vital, zu wenig gespannt, strahlend, faltig, fein, fettig, entspannt, trocken, glatt, grob, matt, geschwollen, glänzend, üdematüs aufgequollen, zu stark gespannt
Gedeutet werden Veränderungen der Feinstruktur folgendermaßen:
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Schwellung der Hautzone: deutet auf Stauungen in zugeordneten Organen hin. Rötliche Verfärbung: entzündliche Stauung; helle Verfärbung: Hypertrophie des Organs und / oder Ödeme
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Gewebeeinziehung der Haut: Involution eines Organs (natürlich zelluläre Rückbildung) oder auch Zellzerfall
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Übergreifen der Hautzonen ins umliegende Gewebe oder in andere Organzonen: fortschreitender Krankheitsverlauf, der auch andere Organe und Funktionen mit einschließt
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Falten und Fältchen: akute und chronische Veränderungen der Organe.
Merke: Von Falten als pathophysiognomische Zeichen sind Lach-, Sorgen-, Kummer-, Konzentrations- und Altersfalten zu unterscheiden.
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Grenzen der Pathophysiognomik
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Erb- und Impfschäden pathophysiognomisch schwer auszumachen sind. Bei Krebserkrankungen sind die schwerwiegenden Stoffwechselstörungen zwar meist gut sichtbar, die betroffenen Organe lassen sich jedoch i. d. R. nicht lokalisieren.
Dieser Artikel ist online zu finden: http://dx.doi.org/10.1055/s-0035-1564858
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Weiterführende Literatur
- [1] Ferronat N. Praxis der Pathophysiognomik. 3. überarb. Aufl. Stuttgart: Haug; 2014
- [2] Castrian W. Lehrbuch der Psycho-Physiognomik. 4. überarb. Aufl. Stuttgart: Haug; 2019
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Weiterführende Literatur
- [1] Ferronat N. Praxis der Pathophysiognomik. 3. überarb. Aufl. Stuttgart: Haug; 2014
- [2] Castrian W. Lehrbuch der Psycho-Physiognomik. 4. überarb. Aufl. Stuttgart: Haug; 2019