Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, in dem wir erstmalig den HaMiPla Best-Paper-Award
verliehen haben, konnten wir 2015 gleich auf 2 Jahrestagungen – einmal in Ludwigsburg
im Rahmen des DGH-Kongresses und einmal in Berlin im Rahmen der DGPRÄC und VDÄPC-Jahrestagung
– die HaMipla-Best-Paper-Awards 2014 verleihen. 10 Arbeiten wurden mit diesem Award
ausgezeichnet, der mit einem Buchgutschein und einer Urkunde verbunden ist: Jeweils
5 Arbeiten hatten einen handchirurgischem Schwerpunkt und 5 Veröffentlichungen waren
mit plastisch-chirurgischem Hintergrund. Zugrundeliegendes Auswahlkriterium war die
Anzahl der Volltextdownloads im vergangenen Jahr.
Gemeinsam mit den Herausgebern Prof. Riccardo Giunta und Prof. Karl-Josef Prommersberger
sowie den jeweiligen Kongresspräsidenten Prof. Max Haerle für die DGH und Dr. Uwe
von Fritschen sowie Dr. Bernd Hartmann für die DGPRÄC wurde für beide Kongresse jeweils
eine HaMiPla-Best-Paper Award Session konzipiert und in das Kongressprogramm aufgenommen.
Im Rahmen dieser Sessions hatten die Autoren Gelegenheit ihre Publikationen und den
Hintergrund ihrer Studien und ihrer Forschung einem interessierten Publikum zu präsentieren.
Prof. Giunta und Prof. Prommersberger moderierten kurzweilig durch die vielfältigen
Präsentationen.
Auf der DGH-Tagung (Donnerstag, 24.9.2015) lag der Fokus der Best-Paper-Präsentationen
auf den Themen Infektionen und Arthroskopie ([Abb. 1]):
Abb. 1 Preisträger und Referenten der HaMiPla-Best-Paper-Award-Session auf dem DGH-Kongress
2015. Von links nach rechts: R. Giunta (Herausgeber HaMiPla), K. Maier (Thieme Verlag),
G. Broccoli, D. Schmauss, M. Lutz, F. Stang, H.-G. Tünnerhoff, K.-J. Prommersberger
(Herausgeber HaMiPla).
D. Schmauss präsentierte die Ergebnisse zur Fragestellung: Primär adaptierende vs.
sekundäre Wundverschlüsse bei Infektionen der Hand – Unterschiede und Vorteile [1]. Eine viel diskutierte Fragestellung, wie auch die anschließenden Rückmeldungen
aus dem Publikum zeigten.
Thematisch dazu passend präsentierte F. Stang die Daten einer Evaluation zum zweizeitigen
Therapieregimes bei Handinfektionen [2]. Dabei ging er auch der Frage nach, ob eine akute Handinfektionen immer ein Oberarzteingriff
sein sollte. Das Publikum – nach der ersten Präsentation schon eingestimmt, diskutierte
auch hier intensiv über eigene Erfahrungen und Einschätzungen. Nicht umsonst war dies
eines der am häufigsten gelesenen Papers.
Der zweite Teil der Session griff das Thema Arthroskopie auf:
M. Lutz stellte die Ergebnisse vor zum Thema: Arthroskopisch assistierte Versorgung
dorsal dislozierter, distaler, intraartikulärer Speichenfrakturen – Technik und Ergebnisse
[3]. Eine viel beachtete Arbeit und ein vom Publikum sehr positiv aufgenommener Ansatz.
Dass die Preisauszeichnung dazuhin an einen Kollegen aus dem benachbarten Ausland
ging, wurde von allen Beteiligten sehr begrüßt, zeigt es doch die Zusammengehörigkeit
der deutschsprachigen Handchirurgie. H.-G. Tünnerhoff präsentierte die Arbeit zur
arthroskopischen Refixation des TFCC bei ulnarer Ruptur [4], die neben den operativen Ergebnissen auch durch die herausragenden Zeichnungen
von M. Langer bestach. Den Abschluss übernahm G. Broccoli mit seinem Vortrag zur Darstellung
der Grenzen der arthroskopischen Behandlung degenerativer Läsionen des ulnokarpalen
Komplexes in Abhängigkeit der Ulnavarianz [5]. Auch hier wurde viel diskutiert, so dass die Moderatoren durchgängig gefordert
waren, die vorgegebenen Zeiten einzuhalten.
Nach der „Premiere“ in Ludwigsburg ging die zweite Runde unserer HaMiPla-Best-Paper-Award-Verleihung
in Berlin im Rahmen der DGPRÄC-Jahrestagung ebenfalls sehr erfolgreich über die Bühne.
Hier fanden sich Referenten und interessiertes Publikum am Donnerstag, den 1.10.2015
zur gemeinsamen Sitzung zusammen ([Abb. 2]).
Abb. 2 Preisträger und Referenten der HaMiPla-Best-Paper-Award-Session auf der DGPRÄC-Jahrestagung
2015. K. Maier (Thieme Verlag), R. Giunta (Herausgeber), M. Kückelhaus, B. Behr, T.
Kremer, O. Fleischer, K. C. Koban, K.-J. Prommersberger (Herausgeber).
Den Auftakt machte O. Fleischer mit einem Vortrag zum Thema: Eigenfettinjektion in
das Sattelgelenk zur Behandlung der Rhizarthrose – eine vielversprechende Therapieoption
[6]. Er berichtete über die Ergebnisse dieser Methode. Ein wichtiges Thema mit hohem
Alltagsbezug, das im Anschluss unter vielfältigen Aspekten diskutiert wurde. Anschließend
folgten 3 Vorträge aus Bochum (und Ludwigshafen): die Kollegen aus der BG Klinik Bergmannsheil
um Herrn Prof. Marcus Lehnhardt sahnten dieses Jahr gleich dreifach ab. B. Behr präsentierte
die Ergebnisse der Arbeitsgruppe die sich mit den Therapieoptionen zur Rekonstruktion
der dorsalen Rumpfwand beschäftigten [7]. Ein Thema, das alle immer wieder betrifft und entsprechend interessant war der
anschließende Austausch im Publikum. M. Kückelhaus berichtete von den Fortschritten
in der Gesichtstransplantation [8]. Eine Arbeit, die zum Teil in Boston entstand. Kein alltägliches Thema, das viele
Fragezeichen aufwirft, da neben den klassisch chirurgischen Themen, viele ethischen
Aspekte und psychologische Fragen diskutiert werden. Den Abschluss des Bochumer Trios
machte T. Kremer, als Vertreter aus der BGU Ludwigshafen, mit seiner Präsentation
zur mikrochirurgischen Ausbildung in Deutschland – Ergebnisse einer Umfrage unter
Weiterbildungsassistenten und Weiterbildern [9]: auch hier interessante Ergebnisse, die vom Publikum gern aufgenommen wurden. K.
C. Koban stellte abschließend neue Methoden zur 3D-Bilderfassung vor: 3D Bilderfassung
und Analyse in der Plastischen Chirurgie mit Smartphone und Tablet: eine Alternative
zu professionellen Systemen? [10] Die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden, aber die Diskussion zeigte,
wohin sich das Ganze entwickeln kann.
Die 10 Artikel können über folgenden Link abgerufen werden: http://tinyurl.com/nck6zwa