Zeitschrift für Komplementärmedizin 2016; 08(02): 12-19
DOI: 10.1055/s-0036-1581997
Praxis
Integrative Onkologie
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Das Essener Modell der Integrativen Onkologie

Gustav Dobos

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Publikationsdatum:
30. März 2016 (online)

 

Summary

70 % der deutschen Krebspatienten suchen auch bei komplementären und alternativen Therapien Hilfe. Das setzt eine kompetente Koordination von ärztlicher Seite voraus, da bei der Anwendung Risiken wie unerwünschte Wechselwirkungen mit der onkologischen Therapie bestehen.

Die Integrative Onkologie hat als Ziele die Verbesserung der Lebensqualität und der Zufriedenheit der Patienten, die Primär- und Sekundärprophylaxe, ein verbessertes Nebenwirkungsmanagement, ggf. eine Verbesserung der Prognose, eine wissenschaftliche Evaluierung, wissenschaftlichen Austausch sowie die Ausbildung von Ärzten und Gesundheitsberufen.

Die Autoren stellen das Essener Modell der Integrativen Onkologie vor, das von gut 60 % der Essener Patientinnen wahrgenommen wird. Die Mind-Body-Medizin bildet eine wichtige Basis der integrativen Behandlung.


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© Sebastian Kaulitzki / Fotolia

Integrative Krebstherapie – Evidenzbasiert und supportiv zur konventionellen Krebstherapie für mehr Lebensqualität und Patientenzufriedenheit

Petra Voiß, Kyung-Eun Choi, Anna Paul, Gustav Dobos

„Was wollen Sie denn mit Naturheilkunde? Sie sind ernsthaft krank!“ – „Am besten Sie ändern gar nichts an Ihrem Leben, das bringt uns nur unsere Therapie durcheinander ...“ – Solche und ähnliche Kommentare bekommen Krebspatienten nicht selten zu hören, wenn sie ihren Arzt fragen, was sie selbst in ihrer Situation für sich tun können. Dabei haben viele von ihnen den Wunsch, selbst etwas zu ihrer Gesundung beizutragen [1] – etwas Positives, denn sie wissen, dass der Kampf gegen eine Tumorerkrankung zunächst einmal ein Krieg ist – mit zerstörerischen Mitteln, die sich gegen den Feind im eigenen Körper richten.

70 % der deutschen Krebspatienten, so Zahlen der Deutschen Krebshilfe, suchen Hilfe bei alternativen oder komplementären Therapien – eine riskante Strategie, wenn sie von ärztlicher Seite aus nicht kompetent koordiniert und begleitet wird. Groß sind die Risiken unerwünschter Wechselwirkungen mit der onkologischen Therapie, die im schlimmsten Fall sogar unwirksam werden kann – z. B. durch hohe Vitamindosen, Grapefruitsaft oder grünen Tee, die von medizinischen Laien i. d. R. als durchweg gesund und ungefährlich eingeschätzt werden.

Doch leider sprechen die wenigsten Patienten aus Angst vor Ablehnung mit ihrem Onkologen über solche eigenmächtigen Behandlungsversuche. Und selbst wenn sie es täten, würden viele Krebsmediziner von begleitenden komplementärmedizinischen Methoden abraten, weil sie wenig Wissen über deren positives Potenzial haben.

Das ändert sich gerade. Evidenzbasierte Verfahren der Naturheilkunde und Komplementärmedizin finden immer häufiger ihren Weg in die Leitlinien der Krebsmedizin. Denn immer stärker wird deutlich, dass das nicht nur der Wunsch der meisten Patienten ist, sondern diese „integrative“ Form der Onkologie auch einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, belastende Nebenwirkungen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Risiken durch „unautorisierte“ Selbstbehandlungen zu vermeiden.

Die Wurzeln einer „Integrativen Onkologie“ liegen in den USA. Dort fordern Patienten seit den 1990er-Jahren verstärkt die Einbindung traditioneller Heilverfahren in ihre Behandlung ein. Alle renommierten Cancer Center haben deshalb mittlerweile Abteilungen für Integrative Onkologie etabliert, z. B. das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. Der kanadische Radiologe Stephen Sagar beschrieb die Integrative Onkologie als „science and a philosophy that focuses on the complexity of the health of cancer patients and proposes a multitude of approaches to accompany the conventional therapies of surgery, chemotherapy, molecular therapeutics, and radiotherapy to facilitate health. As such, integrative oncology involves thinking outside the box“ [2].

Die erste Arbeitsgruppe für komplementäre Krebsmedizin hat die einflussreiche „American Urological Association“ bereits in den 1990er-Jahren ins Leben gerufen – da in den USA 80 % der Männer mit Prostatakrebs ergänzende Therapien nachfragten [3]. Im Jahr 2003 gründete sich dann die „International Society for Integrative Oncology (SIO)“ als internationale Fachgesellschaft, die seither entsprechende Forschungsansätze und Erfahrungen aus der klinischen Praxis koordiniert und diskutiert.

Die Integrative Onkologie ist immer evidenzbasiert. Sie ersetzt in keinem Fall die konventionelle onkologische Therapie, sondern ergänzt sie.

Zusammenfassung

70 % der deutschen Krebspatienten suchen auch bei komplementären und alternativen Therapien Hilfe. Das setzt eine kompetente Koordination von ärztlicher Seite voraus, da bei der Anwendung Risiken wie unerwünschte Wechselwirkungen mit der onkologischen Therapie bestehen.

Die Integrative Onkologie hat als Ziele die Verbesserung der Lebensqualität und der Zufriedenheit der Patienten, die Primär- und Sekundärprophylaxe, ein verbessertes Nebenwirkungsmanagement, ggf. eine Verbesserung der Prognose, eine wissenschaftliche Evaluierung, wissenschaftlichen Austausch sowie die Ausbildung von Ärzten und Gesundheitsberufen.

Die Autoren stellen das Essener Modell der Integrativen Onkologie vor, das von gut 60 % der Essener Patientinnen wahrgenommen wird. Die Mind-Body-Medizin bildet eine wichtige Basis der integrativen Behandlung.

Ziele der Integrativen Onkologie

Die Ziele der Integrativen Onkologie sind die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, die Verbesserung der Patientenzufriedenheit, Primär- und Sekundärprophylaxe, verbessertes Nebenwirkungsmanagement, ggf. eine Verbesserung der Prognose, die wissenschaftliche Evaluierung, wissenschaftlicher Austausch auf nationaler und internationaler Ebene sowie die Ausbildung ärztlicher Kollegen und weiterer Gesundheitsberufe.

2007 wurden von der SIO auf dieser Basis die ersten Leitlinien für die klinische Praxis veröffentlicht, 2009 erschien ein Update [4–6]. 2013 wurden überarbeitete Leitlinien für die integrative Behandlung von Lungenkrebs publiziert, und 2014 erschien im Journal of the National Cancer Institute Monographs eine Sonderausgabe zum Thema Brustkrebs [7].

In den USA wird die komplementärmedizinische Forschung staatlich gefördert: Allein im Bereich Krebs geben das National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) und das National Cancer Institute jährlich jeweils rund 125 Mio. Dollar dafür aus.

In Deutschland ist die Forschungsfinanzierung im Bereich Integrativer Medizin nach wie vor nur mithilfe von Stiftungen möglich. Dennoch wächst die Zahl relevanter Studien, die Basis einer in Arbeit befindlichen Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ unter dem Dach der Deutschen Krebsgesellschaft sind. Der Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde und Unterstützung der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung zusätzlich eine Taskforce „Naturheilkunde und Komplementärmedizin in medizini-sehen Leitlinien“ gegründet (Leitung: Prof. Dr. med. Jost Langhorst), die sich zum Ziel gesetzt hat, evidenzbasierte Erfolge der Komplementärmedizin im Sinne einer Integrativen Medizin in die Behandlungsrichtlinien einzubringen. Auch gibt es inzwischen verschiedene Angebote zur komplementärmedizinischen Weiterbildung für Onkologen, nicht zuletzt an den Kliniken Essen-Mitte.

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Abb. 1 Definition der Integrativen Onkologie.

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Das Essener Modell

Das erste erfolgreiche klinische Pilotvorhaben in Deutschland war der Aufbau einer stationären Abteilung für Integrative Onkologie an den Kliniken Essen-Mitte. Zuvor hatte das Team dieser Klinik mit einer ambulanten „Naturheilkundlichen Sprechstunde bei Brustkrebs“ an der Universitätsfrauenklinik Essen in den Jahren 2004–2008 positive Erfahrungen gesammelt. Daraus entwickelte sich 2010 eine Zusammenarbeit des Brustzentrums der Kliniken Essen-Mitte (PD Dr. Sherko Kümmel) mit dem Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen. Ihr folgten weitere Abteilungen: die Kliniken für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie (Leitung: Prof. Andreas DuBois), die Klinik für Internistische Onkologie / Hämatologie mit dem Zentrum für Palliativmedizin (Leitung: Prof. Hansjochen Wilke und Prof. Michael Stahl). Alle integrativen Therapieansätze werden auf Wirksamkeit und Sicherheit evaluiert, gleichzeitig wird die Forschung vorangetrieben.

Vorbild des Essener Modells ist das 2-Experten-Modell des renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Centers in New York, wo jährlich über 17 000 Patienten durch die gemeinsame und koordinierte Expertise von Onkologen und Naturheilkunde-Experten versorgt werden. Dieser integrative Ansatz verspricht deutlich bessere Erfolge, als wenn onkologische Abteilungen lediglich einzelne komplementärmedizinische Ansätze als „Add-on“ übernehmen.

Wesentliche Ziele der Integrativen Onkologie sind eine erfolgreiche Symptomkontrolle und ein verbessertes Coping. Als supportive Therapie unterstützt sie die konventionelle onkologische Behandlung, indem sie die Compliance verbessert.

Die Nebenwirkungen einer Krebstherapie sind vielfältig. Sie reichen von akuten Beschwerden (z. B. Übelkeit) bis hin zu jahrelang anhaltenden Folgen (z. B. Fatigue). Häufig zeigen sich Hautveränderungen oder gastrointestinale Beschwerden. Antihormonelle Behandlungen von hormongetriggerten Tumoren (bei Frauen Brustkrebs, bei Männern Prostatakrebs) können zu massiven menopausalen Symptomen wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen oder Depression führen. Die erfolgreiche Linderung von Hitzewallungen durch Anwendung von komplementärmedizinischen Verfahren sowie die Verringerung von Gelenkschmerzen unter Therapien mit Aromatasehemmern sind wissenschaftlich gut belegt.

Etwa 60 % der Essener Patientinnen nehmen deshalb das Angebot einer integrativ-onkologischen Therapie wahr. Dazu zählt eine ausführliche Beratung über das Management von Nebenwirkungen der onkologischen Therapie durch einen naturheilkundlich ausgerichteten Arzt. Das am häufigsten eingesetzte Therapieverfahren ist die Akupunktur, deren Wirksamkeit durch viele Studien belegt ist. Sie wird während oder nach der Chemotherapie eingesetzt, während der Strahlentherapie, während der antihormonellen Therapie sowie bei Schmerzen. Jährlich finden mehr als 2000 Akupunktursitzungen statt.

Basis: Mind-Body-Medizin

Eine besonders wichtige Basis der Integrativen Onkologie ist die Mind-Body-Medizin, die bei der mentalen und psychischen Verarbeitung des Krankheitsgeschehens hilft. Dabei geht es im Kern um gesundheitsförderliche Bewegung, richtige Ernährung und eine Schulung zum Umgang mit Stress. Eine prospektive Studie wies bei Brustkrebspatientinnen nach, dass bereits ein moderates Sport-programm (3 Stunden wöchentlich) in Kombination mit einem erhöhten Anteil an Obst und Gemüse (5-mal täglich) das 10-Jahres-Mortalitätsrisiko halbiert [8]. Auch die Evidenz achtsamkeitsbasierter Therapien wie die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), Yoga und Qigong ist gut untersucht.

Im Gegensatz zur klassischen Psychoonkologie kommt die Mind-Body-Medizin (MBM) nicht erst zum Einsatz, wenn eine seelische Störung durch die Erkrankung diagnostiziert wurde. Der salutogenetische Ansatz der Integrativen Onkologie ist bemüht, die individuellen Ressourcen der Patienten so früh wie möglich zu stärken – Mind-Body-Therapien werden deshalb ab dem Moment der Diagnosestellung angeboten. Studien von Susan Lutgendorf, Psychoneuroimmunologin an der Universität von Iowa, unterstreichen die Bedeutung des Einsatzes von MBM zur Stressreduktion: Sie zeigen, dass die Signalketten der Krebsentstehung auf jeder Stufe (Entartung, Wanderung, Invasion, Ausbildung von Gefäßen zur Nährstoffversorgung, Vermehrung) beeinflussbar sind – positiv wie negativ. Die Mind-Body-Medizin wirkt über epigenetische Schalter regulierend und dämpfend auf das Krankheitsgeschehen ein [9]. Das ist auch deshalb wichtig, weil eine Depression einer Metaanalyse zufolge eine um 39 % erhöhte Mortalität nach sich zieht [10].

Studien belegen auch die antidepressive Wirkung von Sport / Bewegung [11], Achtsamkeitsmeditation [12], Yoga [13], von Gruppenunterstützung [14] sowie einer Anhebung der Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung [15]. Im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung der Depression besteht bei den Mind-Body-Therapien nicht die Gefahr von Cytochrom-P450-Reaktionen (Wechselwirkungen mit Chemotherapie bzw. Bestrahlung).

Mind-Body-Techniken müssen über einen längeren Zeitraum erlernt werden. In Anlehnung an Konzepte des Mind / Body Medical Institute der Harvard Medical School, USA, findet in Essen in einer teilstationären Tagesklinik u. a. ein 11-wöchiges Gruppenprogramm speziell für Krebspatienten statt. Vermittelt werden medizinische Informationen, Lebensstilfaktoren, Achtsamkeitsschulung, Stress-bewältigung und naturheilkundliche Selbsthilfestrategien – an jeweils einem Tag in der Woche für 6 Stunden. Abb. 2 zeigt ein Beispielprogramm einer solchen Tagesklinik.

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Abb. 2 Übersichtsplan einer onkologischen Tagesklinik an den Kliniken Essen-Mitte.
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© Kliniken Essen-Mitte

Eine eigene (offene) Gruppe bietet Chemotherapie-Patienten die Möglichkeit, sich am Vortag ihres jeweils nächsten Behandlungszyklus zu entspannen, körperlich zu stärken und seelisch motivieren zu können. Die Möglichkeit einer flexiblen Teilnahme wurde bewusst in das Konzept integriert, um die Tagesklinik an die spezifischen Bedürfnisse von Patienten während einer Chemotherapie anzupassen.


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Phytotherapie, Misteltherapie, Nahrungsergänzung

Neben Akupunktur und Mind-Body-Medizin kommen in Essen auch Phytotherapie, Beratungen zu Vitaminen und Spurenelementen, Misteltherapie und Fußmassage zum Einsatz.

Die wichtigsten durch Studien belegten Erfolge der Integrativen Onkologie
  • ⁃ Hilfe bei Übelkeit und Erbrechen [16–18]

  • ⁃ Minderung klimakterischer Beschwerden bei antihormoneller Behandlung, z. B. durch Cimicifugaextrakte [19, 20], Leinsamenschrot [21], Akupunktur [22, 23] oder gruppentherapeutische Intervention mit Meditationen und Atemübungen [24]

  • ⁃ Minderung der chronischen Müdigkeit (Fatigue) [25–27]

  • ⁃ Minderung von Schleimhautveränderungen und Mundtrockenheit [28, 29]

  • ⁃ Minderung von Nagelveränderungen [30]

  • ⁃ Minderung von Durchfall oder Verstopfung

  • ⁃ Minderung von Hand-Fuß-Syndrom sowie Neuropathie [31, 32]

  • ⁃ Linderung von Schmerz

  • ⁃ Besserung von Schlaflosigkeit, Angst und Depression [33–40]

  • ⁃ Verbesserung der Lebensqualität [41]

Dass die kontinuierliche Absprache zwischen Onkologie und wissenschaftlicher Naturheilkunde ganz zentral für die Integrative Onkologie ist, zeigen die Risiken eines unkoordinierten Einsatzes komplementärer – und erst recht alternativer – Therapien. Einige Heilkräuter, aber auch synthetische Medikamente, Grapefruitsaft, grüner Tee oder Nahrungsergänzungsmittel können die Chemo-oder Radiotherapie massiv beeinträchtigen, v. a. über das CYP-Enzymsystem, das eine wichtige Rolle im Stoffwechsel des Darms spielt. CYP-Hemmer bedingen, dass die Wirkung onkologischer Therapien zunimmt, allerdings auch die Nebenwirkungen. CYP-Induktoren sorgen hingegen dafür, dass Substrate schneller abgebaut werden, das kann potenziell sogar ein Therapieversagen auslösen.

Zu beachten sind spezifische mögliche Wechselwirkungen zwischen pflanzlichen Wirkstoffen und Cytochrom-P450-Enzymen sowie P-Glykoproteinen, die Transportfunktionen erfüllen und Einfluss auf den Metabolismus haben. Cyp3A4 ist der Hauptschutzmechanismus in der Leber und verantwortlich für den sog. „first pass effect“. Diesen Hauptmetabolisierungsweg nehmen viele Medikamente, die in der onkologischen Therapie eingesetzt werden, wie z. B. der Tyrosinkinaseinhibitor Lapatinib, aber auch das natürliche Antidepressivum Johanniskraut.

Die Integrative Onkologie kann also auch wesentlich dazu beitragen, dass unerwünschte Effekte durch Selbstbehandlung ausbleiben und selbst ernannten Heilern, die von den Patienten aufgesucht werden, wenn der Onkologe sich nicht ausreichend um sie kümmern kann, das Wasser abgräbt.

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Abb. 3 Verknüpfung der komplementären und konventionellen Angebote im Rahmen der Integrativen Onkologie an den Kliniken Essen-Mitte.
Stationäre Behandlung / Fachambulanzen für Integrative Onkologie
  • ⁃ Essen: Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin / Brust-Zentrum der Kliniken Essen-Mitte

  • ⁃ Filderstadt: Filderklinik, Zentrum für Integrative Onkologie

  • ⁃ Hamburg: Ambulanz Chinesische Medizin, Mammazentrum am Krankenhaus Jerusalem

  • ⁃ Herdecke: Komplementäre Onkologie im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

  • ⁃ Jena: Ambulanz für Naturheilkunde und Integrative Onkologie, Universitätsklinikum Jena

  • ⁃ Kassel / Bad Wilhelmshöhe: Habichtswaldklinik, Abteilung Onkologie

  • ⁃ Öschelbronn: Centrum für Integrative Medizin, Klinik Öschelbronn

  • ⁃ St. Gallen: Kantonsspital, Zentrum für Integrative Medizin

  • ⁃ Zürich: Universitätsspital, Institut für komplementäre und integrative Medizin


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Forschung und Ausbildung

Die Patienten sind längst gewonnen, wenn es um das Potenzial der Integrativen Onkologie geht. Eine Hürde in der Verbreitung sind aber immer noch Vorurteile der naturwissenschaftlich orientierten „Schulmedizin“, die nur durch Aufklärung und Wissen bekämpft werden können. Ein wichtiger Baustein dafür ist ein Curriculum „Integrative Onkologie“, das auf der Basis eines von der Robert Bosch Stiftung geförderten Consensus-Gesprächs von 20 internationalen und interdisziplinären Experten erarbeitet wurde [42]. Der Workshop legte über eine ausführliche Zusammenschau der Evidenzen in diesem Bereich auch die Basis für erste komplementärmedizinische Leitlinien im Bereich Onkologie.

Als erste onkologische Fachgesellschaft hat die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) komplementärmedizinische Verfahren 2002 in ihre Leitlinien integriert und 2011 um Verfahren wie MBSR, Yoga und Qigong erweitert. Im Winter 2013 wurde nun als erste naturheilkundliche Fachgesellschaft die „Gesellschaft für Phytotherapie“ (GPT) in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF aufgenommen.

Eine ursächliche tumormedizinische Behandlung durch naturheilkundliche Therapien steckt noch in den Kinderschuhen, was die Nachweise ihrer Wirksamkeit angeht. Ein großes Potenzial, das z. T. bereits vom Deutschen Krebsforschungszentrum erforscht wird, haben verschiedene Pilze und Heilkräuter aus China. Studien zeigen einzelne Erfolge bei der Kombination von chinesischen Kräutern in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie gegen nichtkleinzelligen Lungenkrebs [43] oder therapieunterstützend bei einer Chemotherapie gegen Darmkrebs (Noto-Ginseng) – gleichzeitig mildern andere Kräuter die Nebenwirkungen [44, 45].

Das Deutsche Cochrane Zentrum hat eine Arbeitsgruppe Biologische Krebsmedizin am Klinikum Nürnberg eingerichtet [46].

Die sachbezogene Auseinandersetzung im Rahmen der Integrativen Onkologie ist ein entscheidender Schritt in der Anerkennung der Leistungen der wissenschaftlichen Naturheilkunde. Ihre Glaubhaftigkeit beruht längst nicht mehr auf historischer Überlieferung oder bestimmten Weltsichten, sondern auf objektiv überprüfbaren wissenschaftlichen Fakten im Austausch internationaler Forschung. Dennoch ist die sog. „Schulmedizin“ der Diskussion über die Integration naturheilkundlicher Therapien lange ausgewichen.

Ausbildungsmöglichkeit Mind-Body-Medizin

Bei der jährlich stattfindenden Mind Body Medicine Summer School können sich Ärzte und Therapeuten von Experten über die integrativen Behandlungsansätze bei Krebs informieren lassen: 2016 wird das die Psychologin Susan Lutgendorf von der Universität Iowa sein, deren Schwerpunkt die Psychoneuroimmunologie des Krebses ist.

Info unter: www.mindbodymedicine.de

Eine weitere Hürde ist die Forschungsfinanzierung, die im Wesentlichen auf der Unterstützung durch Stiftungen beruht. Wichtig wäre eine größere Unterstützung der großen Forschungsunternehmen, da in Deutschland die Forschung bisher lediglich durch Stiftungen und private Spenden getragen wird. Weitere Forschung ist dringend erforderlich – auch weil die onkologischen Behandlungsstrategien ständig erweitert werden, was neue Beschwerdebilder an Nebenwirkungen nach sich zieht.


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Fazit

Gemeinsam gegen Krebs – in der Zukunft wird die demographische Entwicklung die Zahl der Tumorerkrankten weiter ansteigen lassen. Krebs wird zunehmend zu einer chronischen Erkrankung. Die Integrative Onkologie gibt den Patienten Möglichkeiten an die Hand, selbst aktiv zu werden – ein Wunsch, der von diesen immer wieder geäußert wird. Sie können ihre Nebenwirkungen mildern, ihre Lebensqualität verbessern und vielleicht sogar ihre Heilungschancen verbessern, auch wenn dieser letzte Punkt noch nicht in Studien belegt werden konnte. In der Integrativen Onkologie werden die Patienten zu Partnern des onkologischen Arztes – heimliche Behandlungsversuche von Laien sollten genauso ein Ende haben wie das Schisma zwischen der Schulmedizin und der wissenschaftlichen Naturheilkunde.

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen bestehen.

Online zu finden unter
http://dx.doi.org/10.1055/s-0036-1581997


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Prof. Dr. med. Gustav Dobos

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Kliniken Essen-Mitte
Knappschafts-Krankenhaus
Am Deimelsberg 34 a
45276 Essen

gustav.dobos@uni-duisburg-essen.de


Gustav Dobos ist Internist, Nephrologe und Intensivmediziner mit den Zusatzbezeichnungen Akupunktur, Naturheilkunde, Physikalische Therapie, Chirotherapie. Seit 1999 leitet er die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin im Knappschafts-Krankenhaus der Kliniken Essen-Mitte. Im September 2004 erhielt er den Ruf auf den Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Naturheilkunde der Universität Duisburg-Essen. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde (DGfN).

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Abb. 1 Definition der Integrativen Onkologie.
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Abb. 2 Übersichtsplan einer onkologischen Tagesklinik an den Kliniken Essen-Mitte.
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Abb. 3 Verknüpfung der komplementären und konventionellen Angebote im Rahmen der Integrativen Onkologie an den Kliniken Essen-Mitte.