Einleitung:
Eine bedarfsorientierte Palliativversorgung setzt die systematische Erhebung von Symptomen
und Belastungen voraus. Basierend auf Erfahrungen aus einem kanadischen Projekt wird
im BUKA-Projekt (Beratung und Unterstützung von Krebspatienten und ihren Angehörigen,
Förderer: Deutsche Krebshilfe) die Leistungsfähigkeit eines Tablet-PC-gestützten Screenings
zur Symptom- und Belastungserfassung untersucht. Im Fokus dieses Beitrags steht die
Frage nach der Durchführbarkeit bei neuroonkologischen Patienten im Vergleich zu Patienten
mit metastasiertem Lungenkrebs.
Methodik:
Die Zielpatienten wurden in den jeweiligen Tumorkonferenzen identifiziert und durch
eine Study Nurse im persönlichen Kontakt rekrutiert. Teilnahmerate und die Gründe
für die Nichtdurchführbarkeit wurden in einer Pilotphase (24 – 28 KW 2014) dokumentiert.
Ergebnis:
24 neuroonkologische Patienten (NOT-Glioblastome und Hirnmetastasen) und 17 Patienten
mit (primär) metastasiertem Lungenkrebs oder Rezidiv (BC) erfüllten die Einschlusskriterien.
7 NOT-Patienten konnten gescreent werden. Bei 10 Nichtteilnehmern war das Screening
wegen kognitiver Einschränkungen nicht möglich. Weitere Gründe für eine Nichtteilnahme
waren (Mehrfachnennung möglich) kein Interesse (n = 3), zu starke Belastung (n = 3),
organisatorische Gründe (n = 3) und unzureichende Deutschkenntnisse (n = 2). 12 BC-Patienten
konnten gescreent werden. Bei 1 Nichtteilnehmer waren kognitive Einschränkungen ausschlaggebend,
1 Patient war vor dem Screening verstorben, die übrigen 3 konnten aus organisatorischen
Gründen nicht teilnehmen bzw. lehnten wegen der zusätzlichen Belastung die Studienteilnahme
ab.
Fazit:
Während sich BC-Patienten im erwarteten Umfang am Screening beteiligen konnten, kam
ein Großteil der NOT-Patienten mit dem Tablet-PC-Screening nicht zurecht. Nach Modifikationen
konnte deren Beteiligung deutlich verbessert werden. Für Patienten mit kognitiven
Einschränkungen sollten alternative Beteiligungsoptionen bereitgestellt werden.