Fragestellung:
Die American Society of Clinical Oncology und die S3-Leitlinie Palliativmedizin empfehlen
eine frühe Integration von Supportive/Palliative Cancer Care (SPCC) in die Versorgung
von Krebspatienten. Um individuell begleiten zu können, muss der Unterstützungsbedarf
(UB) des jeweiligen Patienten und seiner Angehörigen bekannt sein. Die Wahrnehmung
des UB von Patienten mit soliden Tumoren und ihren Angehörigen durch Mitglieder multiprofessioneller
Klinik-Teams zu erheben, ergänzt die hierzu bislang fast ausschließlich publizierten
subjektiven Bedarfsanalysen von Patienten und Angehörigen. Die vorliegende Studie
exploriert erstmalig, inwiefern sich der UB verschiedener Patienten während einzelner
Behandlungsphasen verallgemeinern lässt. Zudem soll der Frage nachgegangen werden,
inwieweit der UB identifiziert sowie klassifiziert und eine frühzeitig integrierte
SPCC optimiert werden kann.
Methodik:
Zwei 90-minütige Fokusgruppen finden mit je fünf Teilnehmern unterschiedlicher Klinik-Professionen
statt. Die Audioaufzeichnungen werden nach der Transkription gemäß der Grounded Theory-Methodologie
ausgewertet. Eine Validierung der Ergebnisse erfolgt in einem Forschungscolloquium
und einer Gruppenvalidierung mit den Interviewten.
Ergebnis:
Beide Fokusgruppen werden im April 2016 durchgeführt und bestehen jeweils aus: 1 Stationsarzt,
1 Pflegekraft, 1 Physiotherapeut, 1 Psychoonkologe, 1 Sozialdienstmitarbeiter oder
Patientenmanager. Die finalen Ergebnisse, inwiefern sich der Expertendefinierte UB
von Patienten und deren Angehörigen zu einzelnen Behandlungsphasen identifizieren,
einschätzen, handhaben und verallgemeinern lässt, liegen im Juli 2016 vor.
Schlussfolgerung:
Die Erkenntnisse zum expertendefinierten UB in spezifischen Behandlungsphasen können
ergänzt um den subjektiven Bedarf der Patienten und ihren Angehörigen konkrete Faktoren
für die Implementierung und Optimierung der frühen Integration von SPCC in die onkologische
Standardversorgung aufzeigen.