Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598301
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
ILD und Transplantation – Claus Neurohr/München, Francesco Bonella/Essen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Palliativmedizinischer Konsildienst in einer internistischen Abteilung mit pneumologischen Schwerpunkt- Retrospektive Ergebnissanalyse nach 1 Jahr der Etablierung

H Buscham
1   St. Marien Hospital Köln, Lungenklinik Köln Nord
,
A Schlesinger
1   St. Marien Hospital Köln, Lungenklinik Köln Nord
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Publication Date:
23 February 2017 (online)

 
 

    In einer Abteilung für Allgemeine Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie wurde ein Palliativmedizinischer Konsildienst eingerichtet. Ziel war die Einbindung von Patienten bei malignen und nicht-malignen pneumologischen Erkrankungen zur Verbesserung der Symptomkontrolle. Da Palliativstationen in Ermangelung von Hospizplätzen eine gewisse Stigmatisierung, eine hohe Sterberate und konsekutive kurze Veweildauer aufzeigen wurde darauf geachtet, dass die Patienten auf den Stationen verblieben und frühzeitig identifiziert und behandelt wurden. Folgende Ergebnisse zeigten sich nach einem Jahr retrospektiver Analyse.

    Vom 1. August 2015 bis zum 31. August 2016 wurden 88 Patienten in die palliativmedizinische Komplexbehandlung aufgenommen. Davon litten 39 an einem Lungencarcinom im Stadium IV, 26 COPD GOLD IV, 3 Lungenfibrose, 4 Prostatacarcinom, 2 Magencarcinom, 2 Ösophaguscarcinom, 1 Nierenzellcarcinom, 3 Mammacarcinom, 1 Rektumcarcinom, 1 Hodgkinlymphom, 3 Leberkarzinom, 1 Ovarialcarcinom, 2 Leberzirrhose Child C. Davon verstarben während des stationären Aufenthaltes 16 Patienten. Dem gegenüber waren 58 Patienten, die mit Unterstützung eines SAPV-Teams nach Hause entlassen werden konnten. 5 wurden in ein Hospiz entlassen, 4 auf eine Palliativstation verlegt, 2 in die Kurzzeitpflege, 3 in ein Pflegeheim. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 11,8 Tagen. Die Patienten und ihre Angehörige haben durch die Betreuung durch das Palliativteam bezüglich der Symptomenkontrolle signifikant profitiert. Die angebotenen Gespräche und Therapien wurden von den Patienten und Angehörigen angenommen. Zudem wurde systematisch die Patientenverfügungen erfragt und entsprechendes Verhalten festgelegt.

    Durch die Einführung eines palliativmedizinischen Konsildienst in den Stationsalltag, sowie der frühzeitigen Therapie mit der palliativmedizinischen Komplexbehandlung profizieren Patienten und Angehörige hinsichtlich einer konsequenten Symptomkontrolle. Dieses führt zu einer besseren Patientenversorgung von malignen und nicht-malignen pneumologischen Erkrankungen bei nicht erhöhter Sterblichkeit.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).