Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598362
Posterbegehung – Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Weaning und außerklinische Beatmung – Helmut Holle/Bovenden-Lenglern, Thomas Barchfeld/Dortmund
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Außerklinische ärztliche Versorgung beatmeter Patienten aus Sicht der Pflegedienste

RH Glaser
1   Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
,
JH Storre
1   Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
,
D Dellweg
2   Pneumologie, Krankenhaus Kloster Grafschaft
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die vorliegende Studie hat das Ziel durch einen von der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinischen Beatmung (DIGAB) entwickelten Erhebungsbogen ein besseres Verständnis für Patienten mit außerklinischer Beatmung zu erhalten. Der Erhebungsbogen wurde vom Vorstand der DIGAB für die an der Versorgung der Patienten beteiligten Pflegedienste mit einem Fokus auf die ärztliche Versorgung entwickelt.

    Methodik:

    Eine Ankündigung der Studie erfolgte auf der Jahrestagung der DIGAB 2014 sowie auf der Homepage der DIGAB. Alle Mitglieder der Fachgesellschaft wurden per Email aufgerufen, sich an der Studie zu beteiligen und Pflegedienste zur Teilnahme aufzufordern. Der Fragebogen steht auf der Homepage der DIGAB zum Herunterladen bereit und umfasst 16 Fragen. Die Rekrutierung erfolgte vom 1.11.2014 bis 31.1.2016 und dauerte 15 Monaten. Die Erhebungsbögen wurden per Post oder Fax an das Studienzentrum versendet und ausgewertet.

    Ergebnisse:

    Es beteiligten sich 63 Pflegedienste an der Umfrage. 58 Fragebögen konnten ausgewertet werden, die insgesamt 956 beatmungspflichtige Patienten repräsentieren: 653 (73%) mit invasiver Beatmung, 250 (26%) mit nicht-invasiver Beatmung und 11 (1%) mit Zwerchfellschrittmacher. Die folgenden Hauptergebnisse konnten erhoben werden: 1. Eine hausärztliche Versorgung ist grundsätzlich gegeben, jedoch finden Hausbesuche bei nur 68% der Patienten regelmäßig statt. 2. In der Beatmung qualifizierte Fachärzte sind nur bei 55% der Patienten eingebunden, hier findet eine ärztliche Betreuung vor Ort nur bei 28% der Patienten statt. 3. Eine Anbindung an ein Weaningzentrum besteht bei 46% der Patienten. 4,19% der Pflegedienste berichten, dass sie für die ärztliche Tätigkeit eigenständige Mittel aufwenden müssen.

    Diskussion:

    Die außerklinische ärztliche Versorgung und Anbindung an entsprechende Fachzentren von beatmungspflichtigen Patienten ist mangelhaft im Hinblick auf die notwendigen komplexen medizinischen Ansprüche.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).