Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598524
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
Der interessante Fall II – Detlef Kirsten/Großhansdorf, Dirk Skowasch/Bonn
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lymphozytäre interstitielle Pneumonie bei Erstdiagnose einer rheumatoiden Arthritis

J Küllmer
1   Klinikum Ludwigsburg
,
M Damm
1   Klinikum Ludwigsburg
,
A Schäffer
1   Klinikum Ludwigsburg
,
T Merk
1   Klinikum Ludwigsburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Eine pulmonale Beteiligung bei rheumatoider Arthritis (RA) findet sich meist in Form von pulmonalen Rheumaknoten oder einer Fibrose mit UIP-Muster. Eine lymphozytäre interstitielle Pneumonie (LIP) ist eine seltene Lungenparenchymerkrankung, die sich gehäuft bei Patienten mit immunologischen Grunderkrankungen findet.

    Fallbericht:

    Die Vorstellung der 46-jährigen Patientin, Nichtraucherin, erfolgte mit seit vier Wochen bestehendem Reizhusten, Dyspnoe und Abgeschlagenheit. Eine ambulante antibiotische Behandlung mit Doxycyclin hatte keine Besserung erbracht. In der CT des Thorax zeigten sich bilaterale, teils polygonal begrenzte pulmonale Infiltrate. Bronchoskopisch lag ein Normalbefund vor. Die serologische Abklärung wies erhöhte Rheumafaktoren und anti-CCP-Antikörper auf. Die histologische Diagnostik aus den transbronchialen Biopsien zeigte ein mäßiggradige chronische und hochfloride, führend interstitielle lymphozytäre Alveolitis mit einer chronischen und floriden lymphozytären Vaskulitis. Hinweise für ein malignes Lymphom fanden sich keine. Es wurde eine immunsuppressive Therapie mit Prednisolon und Azathioprin begonnen, worunter sich eine rasche klinische, lungenfunktionelle und bildgebende Normalisierung einstellte.

    Zusammenfassung:

    Im vorliegenden Fall konnte bei Nachweis einer autoimmunen Systemerkrankung (RA) die Diagnose einer lymphozytären interstitiellen Pneumonie (LIP) gestellt werden. Die LIP ist eine seltene Differentialdiagnose bei therapierefraktären Pneumonien, eine histologische Sicherung ist unverzichtbar. In unserem Fall war die transbronchiale Kryobiopsie zielführend.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).