Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598584
Posterbegehung – Sektion Rehabilitation, Prävention und Tabakkontrolle
Tabakkontrolle, Psychologie und Rehaerfolg – Heike Buhr-Schinner/Schönberg, Ralf Schipmann/Bad Lippspringe
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fatigue bei Patienten mit unkontrolliertem Asthma bronchiale vor, zu Beginn und am Ende einer stationären pneumologischen Rehabilitation

M Schuler
1   Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg
,
D Jelusic
2   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
,
M Wittmann
2   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
,
K Schultz
2   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Fatigue ist ein häufiges Symptom bei Tumorerkrankungen aber auch bei vielen chronischen Erkrankungen wie z.B. COPD. Bisher gibt es jedoch keine Studien, die Fatigue bei Asthma bronchiale untersuchten und insbesondere, ob eine pneumologische Rehabilitation hier eine Verbesserung bewirken kann.

    Methode:

    Bei N = 100 Patienten mit unkontrolliertem Asthma bronchiale (ACT < 20) wurde Fatigue mittels BFI-Fragebogen (Brief Fatigue Inventory) parallel zu PHQ (Depression), AQLQ (asthmabezogene Lebensqualität) und ACT (Asthmakontrolle) zu T0 (4 Wochen vor Reha), T1 (Reha-Beginn) und T2 (Reha-Ende) erfasst.

    Ergebnisse:

    Tab. 1:

    BFI-Score (MW/SD) zu T0-T2 mit der Effektstärke (SES)

    BFI Score

    T0

    T1

    T2

    SEST0-T2

    ☺ 0..... ☹ 10,0)

    4,43 (1,84)

    4,09 (1,95)

    2,15 (1,85)

    1,23 [1,01; 1,46]

    Es fand sich eine deutliche Besserung des initial als mittelhoch zu wertenden BFI-Scores (s. Tab. 1). Zu allen Messzeitpunkten fanden sich mittlere bis sehr hohe Korrelationen zwischen BFI und PHQ, AQLQ und ACT. s. Tab. 2 und Abb. 1.

    Tab. 2:

    Korrelationen zwischen BFI und PHQ, AQLQ und ACT jeweils zu T0-T2; *= p < 0,001

    Korrelation nach Pearson (Signifikanz (2-seitig)*)

    T0

    T1

    T2

    BFI – PHQ

    0,694 *

    0,720 *

    0,701 *

    BFI – AQLQ

    -0,575 *

    -0,670*

    -0,749*

    BFI – ACT

    -0,401 *

    -0,586*

    -0,637*

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    Abb. 1. Pearsonkorrelationsgrafiken BFI – PHQ, AQLA und ACT zu T2

    Diskussion:

    Bei Patienten mit unkontrolliertem Asthma bronchiale finden sich als mittelhoch zu wertende Fatigue-Scores, welche nach einer pneumologischen Rehabilitation deutlich gebessert sind. Die hohen Korrelationen mit Depression und Lebensqualität deuten auf eine hohe klinische Relevanz des BFI hin. Inwiefern allerdings mittels des BFI ein eigenständiges Konstrukt (Fatigue) und nicht beispielsweise ein Aspekt der Depression erfasst wird, muss in zukünftigen psychometrischen Analyesen mit höheren N geklärt werden.


    #

    No conflict of interest has been declared by the author(s).

     
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    Abb. 1. Pearsonkorrelationsgrafiken BFI – PHQ, AQLA und ACT zu T2