Einleitung:
Ein Effekt von NO-Donoren auf die uteroplazentaren Perfusion ist in der Literatur
beschrieben. Mögliche Effekte auf die fetale Zirkulation sind bisher nicht untersucht.
Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten, plazebo-kontrollierten Doppelblindstudie
zum Einsatz von PETN zur Sekundärprophylaxe bei nachgewiesener Plazentainsuffizienz
wurden die Effekte auf die feto-plazentaren und utero-plazentaren Gefäßwiderstände
untersucht.
Methode:
111 Schwangere mit bilateralem notch und/oder mittlerem RI > 0,7 in der 19. – 23.
SSW wurden in die Studie eingeschlossen. Zusätzliche Risikofaktoren (anamnestisch
HELLP/IUGR/IUFD/Präeklampsie/Abruptio placentae, Typ I Diabetes mellitus, ess. Hypertonie,
Z.n. Thrombose/Thrombophilie) fanden sich bei 78 Schwangeren (high-risk Gruppe). 54
Frauen erhielten PETN und 57 Placebo. Die Dopplermessungen der Aa. uterinae, A. umbilicalis
und A. cerebri media wurden bei Studieneinschluss und dann alle zwei Wochen durchgeführt.
Ergebnisse:
Ein umbilikaler Nullfluss zeigte sich in 13/57 der Kontrollpatientinnen (23%), während
er in der Verum (PETN) Gruppe nur in 8/54 Fällen (14%) auftrat. Eine fetale Kreislaufzentralisierung
wurde bei 12/57 (21%) Schwangeren mit Placebo und 4/54 (7,5%) mit PETN beobachtet.
In der high-risk Subgruppe entwickelte sich eine fetale Kreislaufzentralisierung unter
PETN im Mittel 19 d später als bei den Kontrollen (172 ± 8 d vs. 153 ± 8 d). Ebenfalls
verliefen Schwangerschaften unter PETN signigikant länger ohne Abfall der cerebro-plazentaren
Ratio auf Werte unter 1,0.
Schlussfolgerungen:
Durch Einnahme des NO-Donor PETN kann die fetale Durchblutung deutlich statiblisiert
werden. In der Folge waren die Schwangerschaften mit PETN im Vergleich zur Placebogruppe
signifikant seltener von schwerer IUGR und intrauterinem Fruchttod betroffen.