Zielsetzung:
Ziel war die Beurteilung des Einflusses der Überstentung von akzessorischen Nierenarterien
auf die postoperative Nierenfunktion im Rahmen der endovaskulären Aneurysmaversorgung.
Material und Methodik:
Bei 120 Patienten (104 Männer, 16 Frauen; Durchschnittsalter, 70 ± 8Jahre) wurden
im Rahmen einer endovaskulären Aneurysmaversorgung eine oder mehrere akzessorische
Nierenarterien durch die Überlagerung des Stentgrafts verschlossen. Grundlage der
Analyse sind prä- und postoperative CT-Angiografien. Wir untersuchten retrospektiv
die Auswirkung dieser Überstentung auf die postoperative Nierenfunktion (Serumkreatininspiegel,
Nierenversagen nach AKIN-Definition). Es wurden nur Patienten mit normaler Nierenfunktion
vor EVAR eingeschlossen.
Ergebnisse:
Bei 20 von 120 Patienten (16,7%) wurde eine akzessorische Nierenarterie durch Überstentung
verschlossen. In der Kontrollgruppe (100 Patienten) stieg der Serumkreatininspiegel
von 0,87 mg/dl auf 0,96 mg/dl an. In der Gruppe der Patienten mit überstenteten akzessorischen
Nierenarterien stieg das Serumkreatinin im Mittel von 0,89 mg/dl auf 1,12 mg/dl an.
In dieser Gruppe trat tendenziell häufiger ein akutes Nierenversagen auf (15% vs.
25%, p = 0,32).
Schlussfolgerungen:
Das Überstenten von akzessorischen Nierenarterien führt tendenziell zu einer Verschlechterung
der Nierenfunktion unmittelbar nach EVAR. Die Unterschiede waren in unserem Kollektiv
jedoch statistisch nicht signifikant.