Zielsetzung:
Disseminierte Tumorzellen (DTC) im Knochenmark sind prognostisch relevant können Ursache
einer späteren Metastasierung sein.
Es erfolgte eine Analyse des Patientenkollektives der Unifrauenklinik Dresden unter
Berücksichtigung des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von DTC's in Bezug auf die
klinischen Daten.
Materialien und Methoden:
Ausgewertet wurden adjuvante oder neoadjuvante Patientinnen, die in den Jahren 2013
bis 2015 eine Knochenmarkpunktion (KMP) im Rahmen der primären Brustoperation bekamen.
Die DTC Analyse erfolgte durch immunzytochemischen Nachweis Zytokeratin-positiver
Zellen im Knochemark mithilfe einer automatisierten Auswerteeinheit (ARIOL-System,
Leica).
Ergebnisse:
Insgesamt erhielten 259 Patientinnen eine KMP. Davon wiesen 84 (32,4%) einen Befall
des Knochenmarks mit DTC's auf, 175 (67,6%) hatten einen negativen Befund.
Bei 110 Patienten mit neoadjuvantem Konzept erfolgte die Knochenmarkpunktion nach
der Chemotherapie. Diese Patienten hatten zu 27,3%, wohingegen adjuvant behandelte
Patienten in der noch therapienaiven Situation zu 36,2% einen positiven DTC-Status
aufwiesen.
Beachtet man den Rezeptorstatus hatten 34,8% der Hormonrezeptor positiven/Her2-negativen,
25,8% der triple negativen, 38,5% der Her2-positiven/Hormonrezeptor negativen (nur
13 Patienten) und 24,3% der triple positiven Patientinnen einen positiven DTC Befund.
Therapeutisch wurde den Patientinnen mit DTC's eine adjuvante Bisphosphonattherapie
angeboten, was 74 von 84 Patientinnen wahrnahmen (88,1%).
Zusammenfassung:
Das Vorhandensein von DTC's gilt als Risiko für ein schlechteres Outcome. Nach neoadjuvanter
Vortherapie ist die Rate an entdeckten DTC's geringer.
Die triple negativen und triple positiven Patienten zeigen ein geringeres Auftreten
von DTC's. Diese Tumortypen werden überwiegend neoadjuvant vorbehandelt.
Ein prospektives Follow up der Patienten wird erhoben, benötigt aber eine längere
Beobachtungszeit.