Einleitung:
Suchtkrankheiten werden im Vergleich zu anderen psychischen Krankheiten besonders
stark stigmatisiert.
Methodik:
Im Rahmen einer vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Klausurwoche in Greifswald
wurde ein Memorandum erstellt.
Ergebnisse:
Stigmatisierung schadet den Betroffenen und verstärkt Suchtprobleme. Sie ist ein Hindernis
auf dem Weg zur Hilfe, führt zu schlechterer Behandlung und vergrößert die sozialen
und gesundheitlichen Folgen einer Suchtkrankheit. Das gilt sowohl für die individuellen
Folgen als auch für die gesellschaftlichen, einschließlich der öffentlichen Gesundheitskosten.
Zudem ist Stigmatisierung ein ethisches Problem, weil sie eine bestimmte Gruppe benachteiligt
und die Menschenwürde der Betroffenen angreift. Ein stigmafreier Umgang mit Suchtkrankheiten
ist möglich. Entstigmatisierung bedeutet, bessere Lösungen für Suchtprobleme zu finden
und verfügbar zu machen. Nicht Abwertung, Ausgrenzung und Disziplinierung, sondern
Wertschätzung und Befähigung (Empowerment) müssen im Zentrum von Prävention, Behandlung
sowie dem alltäglichen Umgang mit Suchtkrankheiten stehen.
Schlussfolgerung:
Es werden Empfehlungen ausgesprochen, wie ein stigmafreier Umgang mit Suchkrankheiten
erreicht werden kann.