Suchttherapie 2017; 18(S 01): S1-S72
DOI: 10.1055/s-0037-1604669
Poster
P4: Postersession „Behandlung: Konzepte und Messverfahren”
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nähe-Distanz-Regulierung bei strukturschwachen Klienten mithilfe des Bündner Standards

O Bilke-Hentsch
1   Modellstation SOMOSA Winterthur
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Publication Date:
08 August 2017 (online)

 
 

    Jede Institution, sei es nun eine Klinik, eine Heimeinrichtung oder eine Beratungsstelle, muss sich mit Nähe/Distanz-Themen auseinandersetzen. Dies gehört einerseits zur Natur der Sache und des Auftrags, nämlich dem Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Andererseits bestehen in jeder fachlichen zwischenmenschlichen Interaktion multiple Schnittstellen und Nähe/Distanz-Themen. Überschreitungen sind in beide Richtungen zu erwarten und dürfen eine Institution letztlich nicht unvorbereitet treffen. In diesem Kontext ist in den letzten 10 Jahren ein Übergang von aufwendigen und reaktiv eingesetzten ad hoc-Lösungen hin zu einer Leitlinienorientierung zu verzeichnen, was die Reaktion und Prävention verbinden kann. Aus einem Reagieren auf Einzelfälle ist systematisch eine Vorbereitung auf mögliche Szenarien geworden, wobei zunehmend auch interdisziplinäre Aspekte stärkere Berücksichtigung finden. Anhand des in der Schweiz aktuell eingeführten sog. Bündner Standards wird ein derartiges Vorgehen dargestellt und dessen Implementierung in das bestehende Leitliniensystem einer Einrichtung dargestellt, die sowohl als Heimeinrichtung und als Spital als auch als Justizeinrichtung arbeitet. Positive Entwicklungen und kritische Aspekte werden hierbei exemplarisch herausgearbeitet.


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