Problemstellung:
Da der Einsatz von Ultraschall Komplikation vermeidet, wird Ultraschall auch zunehmend
in der Anästhesie und Intensivmedizin eingesetzt. Zu Ausbildungszwecken wurde das
modulare Konzept der Anästhesie-fokussierten Sonografie (AFS) von der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) etabliert. Da eine wissenschaftliche
Validierung der 5 AFS-Module bislang noch nicht erfolgt ist, sollte untersucht werden,
ob die Teilnehmer DGAI-zertifizierter Ultraschallkurse einen theoretischen und praktischen
Wissenszuwachs erfahren.
Patienten und Methode:
Alle AFS-Module wurden an insgesamt vier Tagen an der Klinik für Anästhesiologie am
Klinikum der LMU München durchgeführt. 20 Teilnehmer absolvierten für alle Module
jeweils einen Prä- sowie einen Postkurstest mit praktischen und theoretischen Aufgabestellungen.
Die erhobenen Daten wurden mithilfe des Mann-Whitney-Test, sowie dem paired-T-Test
analysiert.
Ergebnis:
Im Kurs über die Grundlagen, Gefäß- und Neurosonografie verbesserten sich die Teilnehmer
nach dem Kursbesuch im theoretischen Test um 19,2% (p < 0,05). Bei den praktischen
Übungen konnten nach dem Kursbesuch Bilder von vorgegebenen Strukturen signifikant
schneller (p = 0,03) dargestellt, anatomische Strukturen aber nicht detaillierter
(p = 0,52) benannt werden. Im Kurs über die Kardiosonografie und Thorakoabdominelle
Sonografie verbesserten sich die Teilnehmer sowohl im theoretischen Test, wie auch
in der Diagnosestellung von Krankheitsbildern (p = 0,0079).
Schlussfolgerung:
Die Studie zeigt, dass das AFS-Kursformat vor allem die theoretischen bzw. diagnostischen
Kenntnisse der Teilnehmer verbessert. In den praktischen Fertigkeiten konnten wir
trotz zahlreicher Übungsstationen nur begrenzte Verbesserungen aufzeigen. Daher muss
der praktische Wissenszuwachs in diesem Kursformat durch geeignete Strategien deutlich
mehr gefördert werden.