Zielsetzung:
Ziel dieser retrospektiven Analyse war die Überprüfung der Sicherheit und Durchführbarkeit
wiederholter transarterieller Tumortherapien über einen radialen Zugang.
Material und Methoden:
Aus dem Kollektiv aller Patienten, die zwischen 06/2016 und 7/2018 eine transarterielle
Tumortherapie über einen radialen Zugang erhielten, wurden diejenigen identifiziert,
die häufiger als einmal transradial behandelt worden waren. Für dieses Kollektiv erfolgte
eine Auswertung hinsichtlich der technischen Durchführbarkeit und der Komplikationsrate.
Ergebnisse:
Bei 84 Patienten waren 184 transradiale Prozeduren durchgeführt worden. Bei 47 Patienten
erfolgte der Eingriff mehr als einmal über einen transradialen Zugang. Hierbei lag
für 42 Patienten eine komplette klinische Nachkontrolle einschließlich Duplexsonografie
vor. Die mediane Anzahl transradialer Prozeduren betrug drei (Spanne zwei bis neun).
Bei zwei von 42 Patienten (4,8%) wurde nach dem zweiten bzw. vierten Eingriff ein
segmentaler, asymptomatischer Verschluss der A. radialis festgestellt. Beide Patienten
erhielten eine therapeutische Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin, die in
beiden Fällen zur einer Rekanalisation des Gefäßes führte. Andere relevante zugangsassoziierte
Komplikationen wurden nicht beobachtet. Bei einem Eingriff musste auf einen transfemoralen
Zugang gewechselt werden (technische Erfolgsrate 99%).
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse zeigen, dass der wiederholte Zugang über die A. radialis im Kontext
onkologischer Interventionen möglich ist. Die Komplikationsrate ist relativ niedrig,
die technische Erfolgsrate hoch. Die Häufigkeit asymptomatischer Radialisverschlüsse
liegt hierbei in einem akzeptablen Bereich.