Zielsetzung:
Die Sarkopenie kann als wichtiger prognostischer Marker maligner Erkrankungen auf
Basis der cross-sectional muscle area (CSMA) mittels Computertomografie (CT) zuverlässig
bestimmt werden. Aktuelle Studien zeigen, dass neben der bereits validierten CSMA-Beurteilung
auf Höhe des dritten Lendenwirbels eine Quantifizierung des M. pectoralis-Querschnitts
auf Höhe des vierten Brustwirbels zu einer verbesserten Aussage führt. Ziel war es
daher, eine neue Software auf Ihre Anwendung zur semiautomatischen Pectoralis-CSMA
zu überprüfen.
Material und Methoden:
Nach Genehmigung der Ethikkommission wurde die Pectoralis-CSMA in 24 thorakalen CT-Scans
von zufällig ausgewählten Patienten von zwei unabhängigen Untersuchern mittels SMQ
(Mevis Fraunhofer, Bremen) und der bereits validierten Software OsiriX MD (pixmeo,
Bernex, CH) ausgewertet, die Untersuchungszeit dokumentiert. Als Threshold wurden
Hounsfield-Einheiten von -29 bis 150 zugrunde gelegt. Lineare Korrelation, Bland-Altman
(BA)-Analyse und t-Test wurden zum Sofware-, inter- und intra-observer-Vergleich verwendet.
Ergebnisse:
Beide Programme zeigen eine gut übereinstimmende Pectoralis-CSMA, Osirix: 32,3 ± 12,9
cm2; SMQ: 29,2 ± 12,2 cm2 (R2= 0,9; p < 0,01). Die Bland-Altman-Analyse zeigte eine geringe Unterschätzung durch
SMQ (mittlere Abweichung ± 1,96SD 3,1 ± 8,0 cm2 [-4,9; 11,2]). Der intraobserver-Vergleich zeigte eine hohe Übereistimmung (Osirix
29,2 ± 12,4 cm2; SMQ 29,4 ± 11,3 cm2; R2= 0,93; p < 0,05) mit gering höheren Werten für SMQ (BA: -0,2 ± 6,3 cm2 [-6,5; 6,0]). Der inter-observer-Vergleich zeigte eine gute Übereinstimmung der SMQ-Ergebnisse
(Obs1: 29,2 ± 12,1 cm2; Obs2: 26,8 ± 11,4 cm2; R2= 0,94, p = n.s.), mit höheren Werten bei Obs1 (BA: -2,4 ± 4,7 cm2 [-7,11; 2,31). Die mittlere Untersuchungszeit war mit SMQ mit 22 ± 3 s kürzer als
mit 32 ± 4 s bei OsiriX MD (p < 0,01).
Schlussfolgerungen:
SMQ eignet sich für die zuverlässige und zeitsparende Pectoralis-CSMA-Quantifizierung
anhand von CT-Scans auf Höhe TH 4.